Ewiges Talent oder folgt noch mal der Durchbruch? Eine Frage, die sich Trainer, Fans und hin und wieder ein Spieler auch selbst irgendwann in der Karriere mal stellt. Gerade in einer Saison vor einer Weltmeisterschaft hoffen schließlich alle Top-Talente auf das sportliche Coming-Out. Unsere neueste Infografik dreht sich darum, welchen Weg man als junger Spieler einschlagen sollte.
Dafür hat die bwin Redaktion 15 europäische Top-Talente unter 23 Jahren herausgesucht, die in den letzten Jahren auf verschiedene Weise den Durchbruch gemeistert haben. Ihnen gegenüber stehen 5 Spieler, deren Entwicklung zuletzt jäh ausgebremst wurde.
Früh übt sich: Mit 19 Jahren wagen viele den Sprung
Festzuhalten wäre: In Zeiten, in denen Vereine von heute auf morgen die schon abgeschlossenen Transferplanungen über den Haufen werfen und Spieler für 222 Mio. € verpflichtet werden, gibt es den oft zitieren „perfekten Karriereplan“ schlichtweg nicht (mehr). Wann ist der beste Zeitpunkt für den Sprung zu einem Spitzenklub, lautet die entscheidende Frage. So wie die Ablösesummen steigen und steigen, fällt antiproportional der Altersschnitt nach unten.
Nimmt man die Spieler aus Kategorie 1 der Grafik (Kimmich, Weigl, Goretzka, Dembele, Jesus) wechselten diese mit durchschnittlich 19 Jahren zu dem Verein, wo wenig später der Durchbruch erfolgte. Fast im gleichen Atemzug hätte man noch RB Leipzigs Shootingstar Timo Werner (21/zuvor VfB Stuttgart) nennen können. Herauszuheben ist – unserer Meinung nach – die Entwicklung eines anderen Ex-Leipzigers beim FC Bayern. Nirgendwo ist die Scheiter-Quote für junge Spieler hierzulande höher.
Von 2013 bis 2015 spielte Joshua Kimmich für die damals unterklassigen Roten Bullen und wurde anschließend über Stuttgart sofort zum Rekordmeister weiter transferiert. Der einstige Lieblingsschüler von Pep Guardiola (O-Ton: „Mit diesem Spieler du kannst gehen wherever you want“) entwickelte sich in München und der Nationalelf zu einem torgefährlichen Außenverteidiger.
Tottenham & Alli: Ein Leih-Modell der Zukunft?
Während Ousmane Dembele nach nur einem, zugegeben grandiosen Jahr, beim BVB zum FC Barcelona weitergezog, ging der königsblaue Stern von Leon Goretzka seit 2013 stetig ein Stück mehr auf. Im Sommer steht Schalkes Mittelfeldmotor dann vor der Wahl: Noch ein bis 2 Jahre reifen oder ab ins Konzert der ganz Großen? 99 Bundesliga-Einsätze mit 14 Toren und 10 Vorlagen sowie 12 Länderspiele stehen für den Schalker zu Buche – die meisten Voraussetzungen dafür sind gegeben!
Ein kleiner Knick in der Bilderbuch-Karriere lässt sich jedoch bei einem Wechsel nicht immer vermeiden. Die beliebte Lösung in solchen Fällen: Ausleihe! Exemplarisch für künftige Top-Talente könnte jedoch das Modell sein, das Dele Alli zum Durchbruch verholfen hat. Tottenham hatte den derzeit begehrtesten englischen Mittelfeldspieler bereits im Februar 2015 unter Vertrag genommen, aber zunächst auf Leihbasis weiter bei Milton Keynes Dons geparkt.
Die Spielpraxis und Form, die Alli von seinem Heimatklub mitgebracht hatte, verhalfen ihm zu einem steilen Aufstieg in der Premier League. Mit seinem Jugendverein in der 1. Liga zu durchzustarten, stellt für viele Top-Talente einen besonderen Traum da. Kylian Mbappe (jetzt PSG), Leroy Sané, der sich vor allem wegen Guardiola für Manchester City entschied, sowie Mo Dahoud (BVB) – allesamt in Kategorie 3 einsortiert – machten nach nach 2 bis 2,5 Profijahren trotzdem den Abflug.
BVB als deutsche Anlaufstelle für Rohdiamanten
Läuft es auch bei Christian Pulisic darauf hinaus? BVB-Anhängern dürfte aufgefallen sein, dass es mit dem US-Boy sogar 4 Dortmunder in unsere Grafik geschafft haben. Der 19-Jährige debütierte im Januar 2016 unter Thomas Tuchel, durchläuft nun ebenso seine 2. komplette Saison. Bei der WM 2018 ist Pulisic (Vertrag bis 2020) nicht im Einsatz – an Interessenten aus ganz Europa mangelt es dennoch nicht!
Er wird bald zwischen Prestige und Entwicklungschancen abwägen müssen. Letzteres ist ein Grund, warum der BVB zuletzt das Tauziehen um so viele Rohdiamanten (Dembele, Isak, Sancho) gewann. Als eher schlechte Adresse für Top-Talente kristallisierte sich in der Bundesliga der HSV heraus. Das Schicksal von Alen Halilovic ist längst kein Einzelfall beim HSV. Shkodran Mustafi und Jonathan Tah, um nur einige Beispiele zu nennen, schafften den Durchbruch bei anderen Klubs.
Ziemlich still geworden, ist es auch der Hype um Spieler wie Gabriel Barbosa. Für 30 Mio. € und dementsprechend mit großen Vorschusslorbeeren zu Inter Mailand gekommen, blieb es für den Brasilianer, der sich selbst „Gabigoal“ nennt, bei lediglich einem Tor in 10 Einsätzen. Häufig stellt ein früher Wechsel nach Europa für sonnenverwöhnte Südamerikaner nicht den optimalen Pfad zum Durchbruch da.
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