Auf einen Schlag ist Borussia Dortmund zu einem Big-Player auf dem Transfermarkt geworden. Durch den Verkauf von Ousmane Dembélé hat der BVB 105 Mio. € eingenommen. Aber wohin mit dem Geld? Einen Nachfolger verpflichteten oder doch lieber auf das Festgeldkonto packen und warten bis der hitzige Spielermarkt sich beruhigt hat?
Viel Geld eingenommen, aber einen sehr guten Spieler verloren – so lautet das Fazit von Borussia Dortmund nach dem Wechsel von Ousmane Dembélé zum FC Barcelona. Die Frage ist jetzt, was der Klub aus dem Ruhrgebiet mit den vielen Millionen anstellt.
Investition in neue Spieler
Die offensichtlichste und wahrscheinlichste Möglichkeit ist der Kauf von einem oder mehreren Spielern, die Dembélé ersetzen. Gehandelt werden da so einige interessante Namen. Inaki Williams (Bilbao), Samu Castillejo (Villareal), Maxwel Cornet (Lyon), Luan (Gremio), Jadon Sancho (Manchester City), Demarai Gray (Leicester), Malcom (Bordeaux) oder Hakim Ziyech (Ajax) – sie alle wurden bereits von diversen Medien mit dem BVB in Verbindung gebracht. Sicher ist: Am nötigen Kleingeld mangelt es der Borussia nicht. Jeder der oben genannten Akteure wäre für den Bundesligisten mit Leichtigkeit finanzierbar.
Allerdings gibt es ein Problem: Ähnlich wie Dortmund vom FC Barcelona eine exorbitante Summe für Dembélé verlangte, könnten jetzt auch andere Klubs das gleiche Spiel mit der Borussia abziehen. Es ist ziemlicher sicher, dass der BVB für Akteure, die er jetzt kurz vor Transferschluss noch verpflichten will, einen höheren Preis als den Marktwert bezahlen müsste.
Geld auf die hohe Kante legen
Warum also sollte Dortmund das tun? Wäre es nicht sinnvoller, das Geld beiseite zu legen, auf eine Abkühlung des Transfermarkts in der nächsten Transferperiode zu hoffen und stattdessen den Verlust des Franzosen intern aufzufangen? Ousmane Dembélé ist nicht eins zu eins zu ersetzen, das gab BVB-Chef Hans-Joachim Watzke kürzlich unumwunden zu. Allerdings zeigt ein Blick auf den Kader, dass die Borussia durchaus Möglichkeiten hat, die Last auf mehreren Schultern zu verteilen.
André Schürrle, Christian Pulisic, Marco Reus, Maximilian Philipp, Jacob Bruun Larsen und auch Emre Mor – sie alle könnten die Position von Dembéle spielen. Zwar fallen aktuell 2 der 6 genannten Akteure verletzungsbedingt aus, aber wenn sie fit sind, hat Dortmund auf den offensiven Außenpositionen ein Überangebot an qualitativ guten Spielern, die eine Neuverpflichtung nicht zwingend notwendig machen. Vor allem wäre jetzt die Chance, den jungen Talenten Mor und Bruun Larsen Spielpraxis zu verschaffen. Ob diese allerdings den mittlerweile hohen Ansprüchen der Borussia genügen und ob der Klub dieses Risiko eingehen will, steht auf einem anderen Blatt.