WM-Aus: USA ohne Klinsmann? Sie konnten es nicht!
WM-Aus: USA ohne Klinsmann? Sie konnten es nicht!

WM-Aus: USA ohne Klinsmann? Sie konnten es nicht!

Erstmals seit 1986 verpassen die USA eine WM-Endrunde. Das mit 17 Treffern offensivstärkste Team der CONCACAF-Gruppe muss die Weltmeisterschaft in Russland als Zuschauer verfolgen. Nach dem Abschied von Nationalcoach Jürgen Klinsmann (53) verfiel der US-Fußball wieder in alte Lethargie.

Taylor Twellman (37) drehte richtig ab. Nach dem peinlichen 1:2 der US-Fußball-Nationalmannschaft in Trinidad und der verpassten WM-Endrunde machte der Nationalspieler vor laufenden Fernsehkameras seinem Frust Luft. „Wir hätten viel früher Kritik üben müssen“, schimpfte Twellman wild gestikulierend im Sportsender ESPN, „es wurde nur noch darüber geredet: Können wir Brasilien schlagen, Kolumbien, Belgien, Argentinien? Wollt Ihr mich verarschen? Wir können nicht einmal Trinidad auf nassem Rasen schlagen!“

Glaubt man dem zweifachen Gewinner des MLS Golden Boot als bester Torschütze der MLS, hat sich in den USA nach der starken WM 2014 (Achtelfinale) und 2 Erfolgen beim Gold Cup 2013 und 2017 Selbstgefälligkeit breit gemacht. Seit Dienstagnacht ist der US-Fußball auf dem harten Boden der Tatsachen gelandet.

Ohne Klinsmann: Historische Blamage für US-Nationalmannschaft

„Das jüngste Fiasko der US-amerikanischen Fußball-Herren ist das schlimmste Desaster seit Jahrzehnten, vielleicht sogar das schlimmste aller Zeiten“, schrieb das Online-Sportportal Theringer.com. Platz 5 bei nur 6 Teams in der CONCACAF-Qualifikationsgruppe hinter Neuling Panama und Honduras, die erste verpasste WM-Teilnahme seit 1986. Das 0:4 am 16. November 2016 in San José gegen Costa Rica war zudem die höchste US-Niederlage seit 1980. Dazu kam in der Nacht zum Mittwoch der denkbar ungünstigste Verlauf. Die USA verloren mit 1:2 bei den bereits ausgeschiedenen Soca-Warriors aus Trinidad & Tobago. Honduras zog mit einem überraschenden 3:2 gegen Mexiko vorbei. Ebenso überflügelte Panama, das Costa Rica mit 2:1 schlug, das US-Team im Schlussspurt.

Nach Klinsmanns Abschied: Von wegen „Yes, we can“!

Besonders auffällig nach dem Aus für den deutschen Nationalcoach Jürgen Klinsmann im November 2016: Dem US-Team fehlten die Konstanz und die Souveränität, die man bei 55 Siegen in 98 Länderspielen unter dem Ex-Bundestrainer ausgestrahlt hatte. Von dem Optimismus, den der Schwabe in den US Soccer gebracht hatte, war nur noch wenig zu sehen. Die von Klinsmann als Führungsspieler aufgebauten Kicker mit deutschen Wurzeln wie Jermaine Jones und Fabian Johnson spielten unter seinem Nachfolger Bruce Arena kaum noch eine Rolle.

„Yes we can“? Nein. Sie konnten es nicht. Keinen Gegner in der Qualifikationsgruppe konnte man 2 Mal besiegen. Hohen Erfolgen wie dem 6:0 gegen Honduras folgten postwendend Rückschläge wie das 1:1 gegen Panama. War man 2010 und 2014 mit insgesamt nur 4 Niederlagen jeweils Sieger der CONCACAF-Quali, so verlor die USA in dieser Kampagne allein 4 Mal. „Die US-Nationalmannschaft verschleuderte eine WM-Qualifikation, die eigentlich nicht zu vergeben war und verpasste die Chance, den Anschluss an die weltweite Fußball-Hierarchie zu wahren“, urteilte Kommentator Zach Kram bei Theringer.com.

Trotz der großen Namen: Wie konnte das passieren?

Blickt man nur auf die Namen Jozy Altidore, Christian Pulisic von Borussia Dortmund und Stürmer Bobby Wood vom HSV, so verblüfft das Aus noch mehr. Mit einem Marktwert von 61,4 Mio. € hatte die USA hinter Mexiko den wertvollsten Kader der Gruppe – und wurde blamiert von Außenseitern wie Honduras und Panama, deren Marktwert nicht einmal im zweistelligen Millionenbereich liegt. Peinlich.

Pulisic bleibt der große Hoffnungsträger

Die kritischen US-Sportmedien blicken bereits auf 2022. Der 19-jährige Pulisic mit dem teaminternen Bestwert von 14 Torbeteiligungen, Mittelfeldspieler Tyler Adams (18) von New York Red Bull und der in Dallas ausgebildete Weston McKennie (19) vom FC Schalke 04 wurden bereits zu Hoffnungsträgern erklärt. „Wenn wir uns für die Weltmeisterschaft qualifiziert hätten“, so vermutete Coach Arena nach dem WM-Aus in Couva, „hätte es einige massive Veränderungen im Kader gegeben.“ Dass Bruce Arena, der die USA 2002 bis ins WM-Viertelfinale führte, diesen Umbruch nun einleiten wird, ist fraglich. Seine Ablösung scheint beschlossene Sache.

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Halbfinale bei der Copa America Centenario: Im Sommer 2016 war die US-Fußballwelt für Jürgen Klinsmann und Co. noch in Ordnung…
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