WM-Analyse: Löw mit Selbstkritik, Kader mit nur 3 Debütanten
WM-Analyse: Löw mit Selbstkritik, Kader mit nur 3 Debütanten

WM-Analyse: Löw mit Selbstkritik, Kader mit nur 3 Debütanten

Fast auf den Tag genau 2 Monate nach dem blamablen WM-Aus in der Vorrunde trat Bundestrainer Joachim Löw am Mittwochmittag vor die Presse. Der Weltmeister-Coach von 2014 veranschaulichte in seiner WM-Analyse seine Gründe für das historische Scheitern. Der erste Kader zur neuen UEFA Nations League birgt nur wenige Überraschungen.

Gewohnt lässig betrat Joachim Löw (58) um kurz nach 12:00 Uhr am Mittwoch den Presseraum im Bauch der Allianz Arena in München. Die Heimstätte des FC Bayern wird für den Bundestrainer und die deutsche Fußball-Nationalmannschaft der Ort des Neuanfangs. Am 6. September trifft „Die Mannschaft“ in München in ihrem ersten Spiel in der UEFA Nations League (alle Wetten zur UEFA Nations League) auf Weltmeister Frankreich.

Bevor sich die DFB-Elf jedoch das Kräftemessen mit dem neuen Titelträger angehen kann, musste Löw die Antworten auf die Fragen geben, die die Fußball-Nation mehr als 2 Monate lang in Atem hielten. WM-Vorrundenaus – wie konnte es dazu kommen? Der Bundestrainer lieferte eine selbstkritische Analyse, offenbarte Details zum Nationalmannschafts-Rücktritt von Mesut Özil (29). Alles vollzog sich in typischer Löw-Manier. Mit „högschder“ Disziplin, geschliffener Rhetorik – aber ohne Emotionen.

„Das WM-Aus war für mich und für uns alle, die in der Verantwortung standen, ein absoluter Tiefschlag. Da gibt es nichts zu beschönigen. Wir sind alle weit unter unseren Möglichkeiten geblieben und haben zu Recht die Quittung bekommen“, eröffnete Joachim Löw seine Analyse.

Ballbesitzfußball: „Ich habe geglaubt, dass wir so durch die Vorrunde kommen“

Die Philosophie des Ballbesitzfußballs nannte Löw als einen Hauptgrund für das Scheitern. „Das war mein größter Fehler: Ich habe geglaubt, dass wir nur mit Ballbesitzspiel durch die Vorrunde kommen“, gab sich der Bundestrainer selbstkritisch, „das hohe Risiko, das wir in den Spielen normalerweise gehen, diese Rahmenbedingung hat nicht gepasst. Das war fast schon arrogant, ich hätte die Mannschaft auf eine stabilere Spielweise vorbereiten müssen.“ Die Erkenntnis. „Wir müssen stabiler, flexibler und variabler spielen. Das hohe Risikospiel dürfen wir nicht weiter forcieren.“

Löw zum WM-Aus: ,,Wir brauchten zu viele Chancen“

Zudem gestand Löw ein: „Wir haben ein großes Problem in der Chancenverwertung. Wir hatten so viele Torabschlüsse wie noch nie zuvor. 2018 waren es 24 Tor-Abschlüsse pro Spiel, wir erzielten aber noch nie so wenige Tore.“ 2 Treffer aus 3 Spielen waren ein Armutszeugnis für den Titelverteidiger.

Keine Begeisterung: ,,Konnten keine neuen Impulse setzen“

Eine weitere, für viele Fans bittere Erkenntnis: Deutschland fehlte bei der WM in Russland die Begeisterung. „Man muss ein Feuer schüren. Nachdem wir den Titel 2014 gewonnen hatten, haben wir es bei diesem Turnier nicht geschafft, neue Schlüsselreize zu setzen, damit alle mit Enthusiasmus und Begeisterung, mit Tugenden wie Einsatz, bedingungslosem Kampf dabei sind“ sagte Löw offen, „das haben wir nicht erreicht. Das wäre auch meine Aufgabe gewesen, das innerhalb der Mannschaft zu forcieren und einzufordern.“

Löw: „Habe Özil hat nach dem Rücktritt nicht erreicht“

Mesut Özils Nationalmannschafts-Rücktritt – ein Politikum – kommentierte der Bundestrainer so: „Ich habe mehrfach versucht, ihn zu erreichen, ich habe ihn nicht ans Telefon bekommen. Das muss ich so akzeptieren. Wir haben die Situation mit diesen Fotos absolut unterschätzt – auch ich.“

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Die neue UEFA Nations League nehme sein Team „sehr, sehr ernst“, betonte Löw mit Blick auf die Herkules-Aufgabe gegen Frankreich. „Wir spielen gegen den Weltmeister und gegen die Niederlande. Die Mannschaft auf diese Herausforderung vorzubereiten, das ist unser Ziel. Wir wollen ein Jetzt-erst-recht-Gefühl nach diesem Debakel in Russland erreichen.“

3 Debütanten im Kader für die Spiele gegen Frankreich und Peru

Diesen ersten Schritt, um „mit einer ganz anderen Begeisterung und taktisch variabler zu Werke gehen“ will Löw vor allem mit bewährten Kräften schaffen. Er berief am Mittwoch für die Länderspiele gegen die „Equipe Tricolore“ und Peru (9. September in Sinsheim) auch Debütanten. 17 Spieler aus dem WM-Kader wurden nominiert – und die Neulinge Kai Havertz von Bayer Leverkusen, Thilo Kehrer (PSG) und Nico Schulz (1899). Nicht mehr dabei ist Weltmeister Sami Khedira. „Er kann sich über Leistung natürlich wieder empfehlen“, sagte Joachim Löw zur Nicht-Berücksichtigung des Wahl-Turiners.

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Das blamable WM-Vorrundenaus gegen Südkorea (0:2) und der wenig später folgende Rücktritt von Mesut Özil (l., mit Mats Hummels) aus der Nationalmannschaft beschäftigen Fußball-Deutschland noch immer.
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