Das Lob von Neuzugang Ludwig Augustinsson für die Verantwortlichen bei Werder Bremen kommt nicht von ungefähr. Sport-Geschäftsführer Frank Baumann und Trainer Alexander Nouri haben den 4-maligen Deutschen Meister mit Top-Transfers wie Thomas Delaney, Serge Gnabry und Max Kruse wieder nach oben geführt. Der Schwede Augustinsson könnte der nächste Volltreffer werden. Taktisch variabel und absolut skandalfrei – das ist die alte und neue Werder-Schule.
So sind sie, die Dänen! Um den 3. Meistertitel des FC Kopenhagen allein seit 2013 gebührend zu feiern, ließen sie am Wochenende den zu Werder Bremen gewechselten dänischen Publikumsliebling Thomas Delaney per Helikopter ins Nationalstadion Parken einfliegen. Die bauchige Meistertrophäe der dänischen Liga brachte Delaney für seinen Freund und Bald-wieder-Teamkollegen bei Werder, Ludwig Augustinsson, gleich mit.
Augustinsson schwärmt von Bremen
Von seiner neuen Heimat Bremen hat Delaney, der im Januar aus Kopenhagen an die Weser kam, dem Schweden im Dress des dänischen Serien-Meisters schon so einiges berichtet. „Thomas hat mir nur Positives über Bremen erzählt“, sagte Augustinsson der Fußball BILD, „ich selbst habe mir die Stadt schon angeschaut, nicht allzu groß, aber schön und sehr freundliche Leute, eine schöne Stadt mit einem tollen Stadion.“
Doch die Bundesliga-Idylle am Osterdeich war für den 3-maligen schwedischen Nationalspieler, dessen Wechsel nach Bremen schon im Januar feststand, nicht allein entscheidend. „Die Verantwortlichen“, so verrät Augustinsson, „haben mir die Entscheidung leicht gemacht, sie haben mir das Gefühl gegeben, in Bremen richtig zu sein.“ Mit diesem Eindruck steht der Abwehrspieler, der beim FC Kopenhagen seit 2014 in 46 Liga-Spielen 2 Mal traf und der als guter Freistoßschütze und Flankengeber gilt, nicht allein.
Werders Verantwortliche liefern echte Überzeugungsarbeit
Die Überzeugungsarbeit von Werders Sportvorstand Frank Baumann und Trainer Alexander Nouri hat in Bremen in der jüngeren Vergangenheit noch mehr Transfer-Coups möglich gemacht, die angesichts der sportlichen Misere der letzten Jahre und dem Spieler-Exodus am Saisonende 2011/2012 kaum möglich erschienen.
So wie Serge Gnabry. Der Nationalspieler glänzte bei den Olympischen Sommerspielen 2016 in Rio. Werder holte ihn für € 5 Mio. vom FC Arsenal. Der technisch hochbeschlagene Linksaußen zahlte mit 11 Saisontoren bei 27 Einsätzen – davon 23 in der Startelf – ganz viel Vertrauen zurück.
Delaney, Gnabry, Kruse, Moisander – Werder war ein Transfer-Gewinner der abgelaufenen Saison
Das gilt auch für Max Kruse. Trotz Verletzungspech zu Saisonstart gehört der Ex-Wolfsburger mit 15 Saisontoren zu den Gesichtern des Werder-Aufschwungs. Dass mit dem FC Everton, West Ham United 3 Premier-League-Klubs Interesse am viertteuersten Einkauf der Bremer Klubgeschichte haben, adelt Kruse ebenso wie die Werder-Macher!
Thomas Delaney kam zum 1. Januar 2017 aus Kopenhagen – für gerade mal € 2 Mio. Der Däne sorgte mit 4 Toren in 13 Liga-Einsätzen für zusätzliche Torgefahr aus dem Mittelfeld. Ebenfalls für skandinavische Wertarbeit an der Weser steht Niklas Moisander. Der Finne kam für € 1,8 Mio. von Sampdoria Genua. Er stand bei 30 BL-Einsätzen 29-mal in der Startelf und hat mit 2.655 Minuten die meiste Spielzeit aller Werderprofis vorzuweisen.
„Ich komme, um zu helfen, Werder Bremen wieder nach oben zu führen“, sagt „Ludde“ Augustinsson über seinen neuen Klub, „ich weiß, dass die letzten Jahre schwierig waren, aber es gibt viele positive Schwingungen. Es war ganz knapp mit Europa, das zu erreichen, muss nächstes Saison das Ziel sein.“ Mit Spielern wie Augustinusson, die für Grundsolidität und professionelle Einstellung stehen, sollte das klappen. Und vielleicht fliegt man am Saisonende 2018 auch in Bremen eine Trophäe mit dem Helikopter ein…Ludwig Augustinsson (m.) sammelte mit dem FC Kopenhagen schon Champions-League-Erfahrung.