Das Warten hat endlich ein Ende: Werder Bremen gewinnt erstmals seit Ende April und saisonübergreifend 14 sieglosen Partien in Folge wieder ein Bundesligaspiel. Hauptverantwortlich für den 4:0-Erfolg gegen Hannover 96 war Stürmer Max Kruse, der mit einem lupenreinen Hattrick 3 Tore selbst erzielte und zudem den weiteren Treffer vorbereitete.
Brustlöser! Durch den ersten Saisonsieg verließen die Bremer die direkten Abstiegsplätze und schoben sich am SC Freiburg vorbei auf den Relegationsplatz. Auch bei Kruse dürfte die Erleichterung groß sein. Der Stürmer, der unmittelbar zuvor Hoffnungen auf eine WM-Teilnahme formuliert hatte, trug sich mit seiner Glanzleistung in die Geschichtsbücher der Bundesliga ein.
Hattrick-Könige: Kruse im Kreis der großen Namen
Ein Dreierpack ist selten. Ein lupenreiner Hattrick eine noch größere Rarität. Wenn man sogar für 2 Hattricks hintereinander verantwortlich ist, rückt man in einen elitären Kreis vor. Kruse gelang gegen Hannover genau der letzte Fall. Im April hatte der 14-fache Nationalspieler gegen Ingolstadt den 104. erzielt, am Sonntag gelang ihm der 105. Hattrick der Bundesligageschichte. Dieses Kunststück gelang vor ihm nur 5 Spielern: Franz Brungs, Klaus Fischer, Gerd Müller, Manni Burgsmüller und Mario Gomez. Nun reiht sich der 29-Jährige in diese namhafte Riege ein und könnte als erster Spieler überhaupt den Hattrick-Hattrick schaffen.
Nur geringfügig länger ist die Liste jener Spieler, denen überhaupt mehr als ein Hattrick im deutschen Oberhaus gelang. Kruse ist der 12. mehrfache Hattrick-Schütze der Liga. Der einzige Bremer vor ihm: Claudio Pizarro. Zwischen dessen erstem und zweitem ununterbrochenem Dreierpack in einer Halbzeit vergingen allerdings über 12 Jahre. Neben dem aktuellen Kölner und Kruse sind nur 2 Spieler mit mehr als einem Hattrick aktiv. Während Robert Lewandowski das Kunststück 2 Mal vollbrachte, sorgte Mario Gomez schon für 3 Bundesliga-Hattricks. Öfter als der Wolfsburg-Stürmer sorgten nur Klaus Fischer (5 Hattricks) und Gerd Müller (7 Hattricks) für diese Seltenheit.
Hoffnung auf Nationalelf-Rückkehr
Seit rund 2 Jahren wurde Kruse nicht mehr von Joachim Löw für die deutsche Nationalmannschaft nominiert, sein letzter Einsatz ist sogar noch etwas länger her. Nachdem der Stürmer mit privaten Eskapaden in den Schlagzeilen gelandet war, wurde er vom Bundestrainer aus dem Kader geworfen. Trotz starker Leistungen in der Rückrunde der vergangenen Saison (13 Tore, 7 Vorlagen in 16 Einsätzen) wurde der Linksfuß im Sommer nicht für den Confed-Cup berufen.
„Natürlich ist die Hoffnung da, das ist doch ganz normal“ sagte Kruse angesprochen auf eine mögliche Teilnahme an der WM 2018 in Russland – und das ausgerechnet in der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Hannover. Seiner Hoffnung hat er durch seine Galavorstellung einiges an Nachdruck verliehen. Kruse weiß aber auch: „Das ist Zukunftsmusik. Ich tue gut daran, erst mal Leistung im Verein zu bringen.“
