Wenn Stürmer das Tor nicht mehr treffen
Wenn Stürmer das Tor nicht mehr treffen

Wenn Stürmer das Tor nicht mehr treffen

Der Job eines Stürmers ist eigentlich ganz simpel: Toreschießen! Doch was so einfach klingt, ist etwas komplizierter. Trifft ein Stürmer eine Zeit lang nicht, kommt sofort massig Kritik auf. In der Bundesliga tummeln sich momentan mehrere Torjäger, die ihrer Arbeit in der Liga nicht richtig nachkommen. Wir haben mal die vier erfolglosesten herausgesucht.

Vedad Ibisevic, 1.497 Minuten torlos
Ibisevic ist momentan die personifizierte Gefahrlosigkeit vor dem gegnerischen Tor. Seit 1.497 Minuten hat der bosnische Nationalspieler in der Bundesliga nicht mehr getroffen. Längst ist er in Stuttgart kein Stammspieler mehr. Trotzdem kam er seit seinem letzten Treffer zu insgesamt 23 Einsätzen. Das letzte Mal, das Ibisevic einen eigenen Treffer bejubeln konnte, ist über ein Jahr her. Am 29. Januar 2014 traf er zur zwischenzeitlichen 1:0-Führung gegen die Bayern (1:2). Dabei war der 30-Jährige in den Spielzeiten zuvor stets der treffsicherste Stuttgarter. Vor seiner Krise knipste er in 88 Spielen 47 Mal für die Schwaben. Und auch in Hoffenheim wusste er, wo das Tor steht (54 Tore). Wird bei Ibisevic nochmal der Knoten im VfB-Dress platzen oder benötigt er einen Vereinswechsel, um seinen Torriecher wiederzufinden?

huntelaar
Verzweifelt momentan an seiner Abschlussschwäche: Klaas-Jan Huntelaar.

Klaas-Jan Huntelaar, 828 Minuten torlos
Der Holländer ist einer der besten und treffsichersten Stürmer, die jemals das königsblaue Trikot trugen. Für Schalke erzielte er bisher in 169 Pflichtspielen 103 Tore. Nur der legendäre Klaus Fischer traf öfter für die Knappen. Bereits in Holland bombte Huntelaar für Ajax Amsterdam (135 Spiele/105 Tore) und den SC Heerenveen (60/39) alles kurz und klein. Doch in dieser Spielzeit läuft es nicht bei dem 31-Jährigen. Erst sieben Tore hat der Nationalspieler auf seinem Konto. Momentan durchlebt Huntelaar eine für ihn unbekannte Durststrecke. Seit 828 Minuten wartet er auf einen eigenen Treffer. Seit letztes Tor gelang ihm am 29. November beim 4:1-Sieg über Mainz.

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Ivica Olic passt sich der Harmlosigkeit im HSV-Sturm an

Ivica Olic, 803 Minuten torlos
Die Rückkehr von Olic zum HSV war der Wintertransfer, der den Fans der Rothosen die meiste Hoffnung machte. Olic sollte dem schwachen Sturm (nur neun Tore in der Hinrunde) neuen Aufwind verleihen. Doch bisher ist der Kroate eine Enttäuschung. Der Einsatz stimmt bei ihm wie eh und je, aber noch hat Olic kein Tor für den HSV erzielt. Sein letzter Bundesliga-Treffer datiert vom 22. November – damals noch im Dress des VfL Wolfsburg. Seitdem sind 803 Einsatzminuten ins Land gegangen, in denen Olic nicht jubeln konnte. Dass er Tore erzielen kann, hat er zuvor bereits bei seinem ersten Hamburg-Aufenthalt, in München und in Wolfsburg bewiesen. Insgesamt stehen für Olic bislang 70 Bundesliga-Tore zu Buche.

Stefan Kießling, 424 Minuten torlos
In den letzten Jahren war Stefan Kießling der Garant für Leverkusener Tore. Kein Stürmer in der Bundesliga traf in den vergangenen drei Jahren zuverlässiger als „Kies“. Im Bayer-Trikot kommt der Blondschopf seit seinem Wechsel aus Nürnberg 2006 auf 145 Pflichtspieltore. 2013 wurde Kießling Torschützenkönig der Bundesliga (25 Tore). In dieser Saison kommt der gebürtige Oberfranke allerdings erst auf vier Tore in der Liga. Zwar traf Kießling zuletzt im DFB-Pokal vor zwei Wochen gegen Zweitligist Kaiserslautern, doch in der Bundesliga wartet er seit dem Spiel bei Hertha BSC Anfang Februar auf ein Tor – das macht 424 Minuten ohne Treffer.

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Stefan Kießling trifft momentan selbst Elfmeter nicht – wie im CL-Spiel bei Atletico Madrid.

Dass die einst gefürchteten Torjäger momentan nicht treffen, wirkt sich auch auf deren Vereine aus. Stuttgart und Hamburg benötigen dringend die Tore von Ibisevic bzw. Olic im Kampf um den Klassenerhalt. Wer weiß, wo beide Vereine stehen würden, wenn die beiden Stürmer ihre Treffsicherheit aus vergangenen Tagen hätten? Auch Schalke fehlen die Huntelaar-Tore im Kampf um die Champions League. Einzig Leverkusen hat bislang die Kießling-Flaute gut aufgefangen, da Spieler wie Bellarabi, Son und Calhanoglu für ihn in die Bresche springen und treffen.

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