Glaubt man den britischen Boulevardzeitungen, dann sind die Tage von Stürmerstar Wayne Rooney bei Manchester United gezählt. Die Red Devils bemühen sich offenbar intensiv um eine Verpflichtung von Vize-Europameister Antoine Griezmann von Atlético Madrid. Um Rooney von der Gehaltsliste zu bekommen, bietet der Verein allem Anschein nach ein eigenartiges Geschäft an.
An die Bilder des mit trauriger Miene auf der Reservebank sitzenden Wayne Rooney haben sich die Fans von Manchester United fast schon gewöhnt. Bei 18 Auftritten in der Premier League stand der Kapitän der englischen Nationalmannschaft nur 9-mal in der Startaufstellung von Trainer José Mourinho.
Zwischen „Wild Wayne“ und Mourinho herrschte von Anfang an Eiszeit
Rooney und Mourinho – dieses Verhältnis gilt schon seit dem Amtsantritt von „The Special One“ im Sommer 2016 in Old Trafford als angespannt. Der exzentrische Portugiese betont in jeder Pressekonferenz, dass er „ungern darüber spricht, dass Rooney in den wichtigen Spielen nur selten zum Einsatz kommt.“ Umgekehrt macht Mourinho keinen Hehl daraus, dass seine Erwartungen an Rooney andere sind als 5 Tore in 30 Pflichtspielen. „Als offensiver Spieler muss Rooney einfach mehr Tore machen“, sagt Mourinho. Mehr Einsatzzeiten hat er dem seit 2004 in Manchester unter Vertrag stehenden Stürmer allerdings nicht gegeben. Ein klares Bekenntnis zu einem so erfahrenen Spieler sieht anders aus. Spätestens seit Mourinho ihn im Februar 2-mal auf der Bank beließ, kreist das böse Wort „Demontage“ über dem Theater der Träume
Gewiss, Rooney verpasste verletzungsbedingt 5 Spiele. Er kommt allerdings unter Mourinho nur auf 994 Einsatzminuten in der Premier League. Im Vorjahr unter Louis van Gaal fehlte Rooney nach Verletzung in 15 Pflichtspielen, seine Bilanz war mit 8 Toren und 6 Assists in 28 Liga-Spielen bei 2.409 Einsatzminuten jedoch standesgemäß.
Vom Rüpel zur Identifikationsfigur – United-Fans lieben Rooney
Wayne Rooney ist nicht irgendein Spieler von Manchester United. In fast 13-jähriger Vereinszugehörigkeit gewann er mit den Red Devils u. a. 5 Premier-League-Titel sowie die Champions League 2008. Am 22. Januar 2017 überholte er beim 1:1 gegen Stoke City mit seinem 250. Pflichtspieltreffer für Manchester United den bisherigen Rekord-Torschützen Sir Bobby Charlton. Nicht nur das. „Wild Wayne“ machte bei United eine erstaunliche persönliche Entwicklung: Vom rüpelhaften, streitbaren Jungstar zum gestandenen Führungsspieler. Für die Fans als Spross einer Liverpooler Arbeiterfamilie seit jeher bestes Beispiel für einen Straßenfußballer, der es bis ganz nach oben geschafft hat, machen ihn fast € 300.000 Wochensalär zu einem der Top-Verdiener bei United.
Griezmann für Rooney?
Noch. Denn wie das britische Massenblatt The Sun berichtet, will Manchester United Rooney offenbar loswerden. Und das mithilfe eines eigenartigen Geschäftes. Wie die Sun erfuhr, könnte Rooney – Vertrag in Manchester bis 30. Juni 2019 – innerhalb der Premier League ablösefrei wechseln. Rooneys Management soll gegenüber diesem Deal nicht abgeneigt sein, wie man hört. Auch soll im Sommer in Manchester mit dem Offensiv-Allrounder Antoine Griezmann von Atlético Madrid bereits ein Nachfolger für Rooney im Anflug sein.
Schlüsselfigur im schmutzigen Spiel: Duncan Ferguson. Der ehemalige Everton-Profi galt in seiner 2. Schaffenszeit bei den Toffees (2000 bis 2006) als Idol und Mentor des jungen Rooney. Auf diese Verbindung setzt man jetzt wohl in Everton. Zwar ist es dem Verein nach englischen Verbandsstatuten noch nicht erlaubt, mit Rooney über eine Rückkehr nach Goodison zu sprechen, doch Ferguson könnte die Sache auf den Weg bringen.
