Die Eintracht hat noch nicht fertig
Wie weit kann es Eintracht Frankfurt in diesem Jahr treiben? Fast alle sind sich einig. Auch der FC Chelsea muss nicht das Ende der Fahnenstange bedeuten, das hat das Hinspiel (1:1) gezeigt. Zwar zeigten die Blues in der 2. Halbzeit ihre individuelle Klasse, doch die SGE hielt kämpferisch mit allen Mitteln dagegen und verdiente sich die akzeptable Ausgangsposition für das Rückspiel.
Selbstverständlich sind die Londoner an der heimischen Stamford Bridge favorisiert, blickt man allerdings auf die Klubs, die sich den Blues in der Europa League bisher in den Weg gestellt haben, muss keinem Angst und Bange werden. PAOK Saloniki, Vidi FC Szekesfehervar, BATE Borissov, Malmö FF, Dynamo Kiew und Slavia Prag waren keine Schwergewichte. Eins ist sicher: Gegen die Eintracht müssen Eden Hazard und Co. auch im Rückspiel ordentlich schuften, schließlich ließ die SGE schon Olympique Marseille (2:1), Lazio Rom (2:1) und Inter Mailand (1:0) im eigenen Stadion alt aussehen. Einigen Fans kommt auch das Finale im Europapokal der Landesmeister 1960 (3:7 gegen Real Madrid) und der Sieg im UEFA Cup 1980 (1:0/2:3 gegen Mönchengladbach) wieder ins Gedächtnis. Zieht die SGE ins Finale, wartet dort der FC Arsenal oder der FC Valencia. Die Blues wollen die Chance auf wenigstens einen Titel in dieser Saison am Leben erhalten. Auch wenn es über die Liga mit der Qualifikation für die Königsklasse nicht klappt, wäre der Sieg in der Europa League eine Option.
Arsenal will die Revanche
Wie im Vorjahr hat sich der FC Arsenal bis ins Halbfinale der Europa League vorgekämpft und im eigenen Stadion, im Hinspiel gegen den FC Valencia (3:1), eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel herausgeschossen. In diesem Jahr soll nun der erste internationale Titel seit 25 Jahren eingefahren werden. Doch Valencia befindet sich seit Jahresbeginn in der Liga und im internationalen Geschäft im Aufwind. Schon 10 Mal konnten die Spanier im Estadio Mestalle außerdem in ihrer Europapokalhistorie eine Hinspiel-Pleite in ein Weiterkommen drehen. Es wird ein enges Rückspiel an der Mittelmeerküste. Eine gewisse Geschichte hat dieses Duell ebenfalls. Im Finale des Europapokal der Pokalsieger setzten sich die Spanier 1980 in Brüssel gegen die Gunners mit 5:4 nach Elfmeterschießen durch. Auch im Viertelfinale der Champions League 2000/2001 (1:2/1:0) und in der Zwischenrunde 2 Jahre später (0:0/2:1) behielt Valencia die Oberhand. Allein aus deutscher Sicht ist diese Begegnung interessant, weil mit Bernd Leno, Shkodran Mustafi und Mesut Özil (alle Arsenal) 3 aktuelle oder ehemalige DFB-Kicker am Start sind. Interessanter Fakt am Rande: Sollten die Gunners und der FC Chelsea das Finale erreichen, dann gäbe es nach den Begegnungen zwischen Real Madrid und Atletico Madrid im CL-Finale 2014 und 2016 zum 3. Mal ein Stadtduell in einem Europapokalfinale.
Die Halbfinal-Rückspiele am 09.05. im Überblick
FC Chelsea – Eintracht Frankfurt, Hinspiel 1:1
FC Valencia – FC Arsenal, Hinspiel 1:3
Weite Reise zum Finale
Schon jetzt steht fest, dass die beiden Finalisten eine weite Reise vor sich haben werden. Erstmals findet ein Europapokal-Endspiel in Aserbaidschan statt. Das Nationalstadion in Baku ist mit seinen knapp 70.000 Plätzen der Endspiel-Ort. Viele Tausend Kilometer und 2 Zeitzonen östlich von Deutschland ist es das östlichste Europapokalfinale, was es je gegeben hat.