Der polnische Nationalspieler Jakub „Kuba“ Blaszczykowski wechselt von Borussia Dortmund zum VfL Wolfsburg. Am Montag unterschrieb der EM-Fahrer einen Vertrag bis 2019 bei den Niedersachsen. Die Ablöse soll rund € 4 Mio. betragen. Kann der 197-malige Bundesligaspieler als neuer Leitwolf das durcheinandergewirbelte Rudel des VfL führen?
Viele der eingefleischten BVB-Fans hätten Kuba noch weiterhin im BVB-Trikot gesehen. Nachdem in der vergangenen Woche allerdings Mario Götze und André Schürrle verpflichtet wurden, deutete sich ein Abgang des 30-Jährigen immer mehr an. Schon im vergangenen Sommer legte Trainer Thomas Tuchel dem Rechtsaußen einen Vereinswechsel nahe. Es ging auf Leihbasis für ein eher wenig erfolgreiches Jahr zum AC Florenz. Nach zahlreichen Verletzungen brachte er es in der abgelaufenen Saison der Serie A lediglich nur 15 Spiele (2 Tore, 2 Vorlagen). Die Fiorentina ließ daraufhin die Kaufoption verstreichen. Durch eine sehr gute EM stellte sich Kuba nun wieder erfolgreich ins Schaufenster. Der VfL Wolfsburg griff zu.
Mit Abwehrchef Naldo haben die Wölfe einen Führungsspieler und mit André Schürrle einen dynamischen Außenstürmer verloren. Blaszczykowski kann die Lücke in zweierlei Hinsicht füllen. So sieht es auch VfL-Geschäftsführer Klaus Allofs:
„Jakub Blaszczykowski ist ein Spieler, der jeder Mannschaft gut zu Gesicht steht. Nicht allein wegen seiner fußballerischen Qualitäten, sondern auch weil er ein Vorbild an Einsatzwillen, Leistungsbereitschaft und Leidenschaft ist und sich zu einhundert Prozent mit seinem Verein identifiziert.“
Um die Vorherrschaft auf Wolfsburgs rechter Seite dürfte sich der Ex-Dortmunder einen Zweikampf mit Daniel Caligiuri (28) liefern. Auch der momentan verletzte Brasilianer Bruno Henrique (25) wird sich bald dazu gesellen. Erreicht der Pole sein EM-Niveau, wird er allerdings das Rennen machen.
Kuba als Leitwolf?
Als Königstransfer geht er beim Pokalsieger von 2015 nicht durch. Allein was die Ablöse betrifft, reiht er sich hinter Yannick Gerhardt (€ 13 Mio.), Jeffrey Bruma (€ 11,5 Mio.) und Josip Brekalo (€ 6 Mio.) ein. Als Top-Transfer in Sachen Führungsspieler ist er allerdings sehr wohl geeignet. Neben Diego Benaglio (32) kommt er auf Anhieb, wenn die Leistungen stimmen, als erfahrener und arrivierter Leitwolf in Frage. Am Ende ist der Wechsel für alle Parteien eine Win-win-win-Situation. Der Spieler kommt zu einem ambitionierten Klub, wo er sich nochmal beweisen darf und kann, der BVB konnte seinen Kader verkleinern und der VfL erhält einen Kicker, der weiß wie es sich anfühlt regelmäßig in den oberen Tabellenregionen zu Hause zu sein.