„Länderspiel-Revolution“, „Kriegserklärung an die Fifa“ – seit fast einer Woche überbieten sich verschiedene Medien angesichts der Pläne von Uefa-Präsident Aleksander Ceferin (50) aus Slowenien mit neuen Superlativen. Das ambitionierte Vorhaben des Uefa-Chefs: Eine eigene Fußball WM ab 2019. Weniger als um die bewusst gesuchte Konfrontation mit dem Weltverband Fifa dürfte es der europäischen Fußball-Union dabei ums Geld gehen.
Die ab Donnerstag steigenden WM-Playoffs zur Endrunde 2018 in Russland könnten möglicherweise letztmals die Qualifikation für eine Fifa-WM als Alleinstellungsmerkmal haben. Wetten auf das Weiterkommen und den Sprung nach Russland stehen hoch im Kurs.
Eigene WM: UEFA-Boss Ceferin fordert die Fifa heraus
Die vom erst seit September 2016 amtierenden Uefa-Präsidenten Aleksander Ceferin (50, Slowenien) gehorteten Pläne zu einer eigenen WM der europäischen Fußball-Union bergen eine Menge Konfliktpotenzial. Ceferins Vorhaben: Neben der bereits beschlossenen, ab 2018 an den Start gehenden Uefa Nations League – ausschließlich mit Teams aus Europa – soll es im 2-Jahres-Rhythmus spätestens ab 2021 auch eine eigene Uefa-WM geben.
Das Ziel: Freundschaftsspiele durch Spiele mit Wettbewerbs-Charakter zu ersetzen. Die stärksten europäischen Länder würden dafür erstmals ab Herbst 2018 in 4 Gruppen a 4 Mannschaften eine Qualifikation ausspielen. Die 4 Gruppensieger würden im Sommer 2019 dann in einer „Mini-WM“ den ersten Uefa-Weltmeister ausspielen. Die 6 Länderspiel-Termine im September, Oktober und November sollen bereits ab 2020 für diesen neuen und noch nicht offiziell verabschiedeten Wettbewerb herhalten. Die erste Endrunde der Uefa-WM fände im Sommer 2021 statt.
Grindel und die Sorge um die Nationalspieler
Ceferin hatte diese Pläne bereits 55 Verbänden vorgestellt. „Wir bestätigen, dass die Uefa Diskussionen betreffend einer Weiterentwicklung der Uefa Nations League initiiert hat“, hieß es dazu am 3. November in Nyon, „zum jetzigen Zeitpunkt wurden noch keine Entscheidungen getroffen. Dass sich der bei vielen Fußballfans auch ein Jahr nach seiner Amtseinführung noch weitgehend unbekannte Uefa-Boss Ceferin mit diesem Schritt als großer Gegenspieler der Fifa inszenieren will, ist dabei nur ein Teil der Wahrheit. Die Kehrseite der Medaille: Die Uefa wittert in der „Mini-WM“ durch die Vermarktung weiterer TV-Rechte einen zusätzlichen Reibach.
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Zum Ärger der Vereine, die schon jetzt laut über die vielen Länderspiel-Abstellungen ihrer Stars klagen. „Ja, wir brauchen noch 2 oder 3 Wettbewerbe mehr“, sagte BVB-Vorstandschef Hans-Joachim Watzke mit viel Sarkasmus bei einer Veranstaltung im deutschen Fußball-Museum in Dortmund, „im Ernst: Wir haben genügend Wettbewerbe.“ DFB-Präsident Reinhard Grindel sorgt sich vor allem um die Gesundheit der Profis: „Die Belastung unserer Nationalspieler darf nicht weiter wachsen.“
Mini-WM 1981: Eine Blamage für Deutschland
Eine Mini-WM? Da dürfte es zumindest bei einigen älteren Fußballfans klingeln. Unter der Bezeichnung Mundialito (Dt: „kleine WM“) trug die Fifa anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der ersten WM-Endrunde von 1930 in Uruguay eine solche „Mini-WM“ aus. Alle 6 damaligen Weltmeister (Argentinien, Brasilien, Deutschland, England, Italien und Uruguay) trafen sich zwischen dem 30. Dezember 1980 – die deutsche Mannschaft reiste erst am 28. Dezember an – und dem 10. Januar 1981 in Montevideo. Gastgeber Uruguay setzte sich im Finale mit 2:1 gegen Brasilien durch. Für die DFB-Elf war nach der Vorrunde und 2 Niederlagen gegen die Brasilianer und Argentinien Schluss. Das Turnier blieb daher schon allein deshalb zum Glück eine einmalige Episode…
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