Die Tottenham Hotspur haben den größten Transfer in ihrer Vereinsgeschichte getätigt. Kurz vor Beginn des 2. Spieltags der Premier League bestätigten die Spurs die Verpflichtung von Abwehrspieler Davinson Sanchez. Für den Kolumbianer überweist der Klub die interne Rekordsumme von knapp 46 Mio. € nach Amsterdam. Ob sich diese Investition lohnt, ist fraglich. In der Vergangenheit erwiesen sich viele große Spurs-Transfers als Fehleinkäufe.
Meisterschaftskandidat Tottenham Hotspur (Titel Quote 9.00) hat nochmal auf dem Transfermarkt zugeschlagen und mit Davinson Sanchez eine Verstärkung für die Defensive verpflichtet. Der Kolumbianer gilt als eines der größten Abwehrtalente weltweit. Für Ajax Amsterdam absolvierte der 21-Jährige in der vergangenen Saison 46 Pflichtspiele. In denen erzielte er für einen Abwehrspieler starke 6 Tore.
Erst vor einem Jahr wechselte Sanchez aus Kolumbien von Atletico Nacional nach Amsterdam. Auf Anhieb etablierte sich der Jungspund in der Innenverteidigung des niederländischen Rekordmeisters und stand in 45 Partien in der Startelf. Eingewöhnungszeit? Fehlanzeige!
Viele europäische Top-Klubs zeigten nach seiner starken Debütsaison in Europa Interesse, letztendlich erhielten die Tottenham Hotspur den Zuschlag. Für Davinson Sanchez gaben die Spurs so viel Geld aus wie noch nie zuvor für einen einzelnen Spieler in ihrer 135-jährigen Vereinsgeschichte. Aus Sicht der Spurs kann man nur hoffen, dass der Kolumbianer besser einschlägt als der Großteil seiner teuren Vorgänger.
Eine hohe Ablöse garantiert keine Leistung
In den bisherigen Top-10-Verpflichtungen der Londoner stehen 5 Spieler, die an der White-Harte-Lane komplett hinter den Erwartungen zurückblieben:
Moussa Sissoko (35 Mio. €)
Der Mittelfeldspieler war bis zur Sanchez-Verpflichtung der teuerste Einkauf der Spurs. Reinvestiert hat sich die Summe nicht. Sissoko kam in der letzten Saison zwar 35 Mal zum Einsatz, davon allerdings 22 Mal als Einwechselspieler. Statt Führungsspieler ist er nur Mitläufer und kann den Verein bei einem passenden Angebot verlassen.
Roberto Soldado (30 Mio. €)
Der Spanier wurde 2013 als großer Hoffnungsträger verpflichtet. Seine Bilanz: 16 Tore in 76 Begegnungen. Nach gutem Start – 6 Tore in den ersten 10 Pflichtspielen – verschwand der Stürmer in der Versenkung. 2015 wurde er nach Villareal verkauft.

Vincent Janssen (22,10 Mio. €)
Der Niederländer kam mit der Empfehlung von 32 Toren in 49 Partien beim AZ Alkmaar zu den Spurs. Den Torriecher scheint er aber verloren zu haben. 6 magere Treffer gelangen ihm im letzten Jahr. An Star-Stürmer Harry Kane kommt der 23-Jährige nicht vorbei und muss sich mit der Rolle des Back-ups begnügen.
David Bentley (22 Mio. €)
Als großes Talent wurde der rechte Mittelfeldspieler 2008 verpflichtet. Den Durchbruch schaffte er im Tottenham-Trikot nie. 2013 beendete er im Alter von nur 29 Jahren seine Karriere. Zu diesem Zeitpunkt war er vereinslos, nachdem sein Vertrag bei den Spurs ausgelaufen war. Zwischen 2011 und 2013 wurde er von Tottenham zu 4 verschiedenen Vereinen verliehen.
Paulinho (19,7 Mio. €)
Der Brasilianer, für den der FC Barcelona vor wenigen Tagen 40 (!) Mio. € überwies, kam in England überhaupt nicht zurecht. Von 2013 bis 2015 spielte er für Tottenham. In dieser Zeit kam er zwar 67 Mal zum Einsatz, überzeugte dabei aber nur höchst selten. Komischerweise zeigte er im Dress der brasilianischen Nationalmannschaft weiterhin gute Leistungen.
Auch Spieler wie Sergej Rebrov (18 Mio. €, 2000-2003) oder Roman Pavlyuchenko (17,5 Mio. €, 2012-2015) kosteten den Spurs viel Geld und hielten am Ende nicht, was sie versprachen.
Ob Davinson Sanchez einschlägt, wird die Zukunft zeigen. Dass er aber nach nur einer Saison in der niederländischen Eredivisie auf Anhieb in der um Klassen stärkeren Premier League überzeugt, ist zumindest zweifelhaft. Zumal die Konkurrenz bei Tottenham in der Innenverteidigung mit Toby Alderweireld, Jan Vertonghen, Kevin Wimmer und Cameron Carter-Vickers um ein vielfaches größer ist als bei Ajax Amsterdam. Flop-Potential ist bei Sanchez also definitiv vorhanden.