Tottenham Hotspur: Auf leisen Sohlen zum Titel?
Tottenham Hotspur: Auf leisen Sohlen zum Titel?

Tottenham Hotspur: Auf leisen Sohlen zum Titel?

In England reden alle – zurecht – über das Überraschungsteam aus Leicester. Doch dahinter hat sich mit Tottenham Hotspur ein weiterer Außenseiter in Position gebracht …

„Glory, glory, Tottenham Hotspur …“ singen die Fans an der White Hart Lane gerne. Doch „Glory“ und „Tottenham“, das passte in den vergangenen Jahren nicht so recht zusammen. Zwar gewann der Klub hin und wieder nationale Pokal-Trophäen, doch die großen Erfolge sind lange her. 1984 holten die Spurs den UEFA-Pokal, den letzten Meistertitel errang man 1961. Und zu allem Überfluss landete Tottenham seit der Saison 1995/96 jedes Jahr hinter dem Londoner Erzrivalen Arsenal.

Ist die Trendwende gekommen?

In der aktuellen Spielzeit könnte alles anders werden. Denn nach 25 von 38 Spieltagen liegen die Lilywhites in der Premier League auf Rang 2. Nur die Sensationsmannschaft von Leicester City ist besser platziert. Von den jüngsten 9 Liga-Partien hat Tottenham 7 gewonnen und nur eine verloren. Reicht es am Ende zum großen Coup? Die Bookies von bwin bleiben skeptisch. Sie haben Arsenal und Leicester (Meister-Quote 3.00) ganz oben auf dem Zettel. Dahinter folgt Manchester City (Quote 4.00) und dann kommen erst die Spurs (Quote 5.50). Hätte die Elf von Mauricio Pochettino nicht ausgerechnet das Duell mit dem Überraschungs-Leader vor eigenem Publikum knapp mit 0:1 verloren, die Lage würde ganz anders aussehen.

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Erfolgstrainer Mauricio Pochettino und sein Torschütze vom Dienst, Harry Kane.

Erfolg „Made in England“

Auf der Insel wird gerne kritisiert, dass die Klubs zu viele Legionäre verpflichten und darunter die englische Nationalmannschaft leiden würde. Den Spurs kann man diesen Vorwurf nicht machen. Sie haben „nur“ 13 Fremdarbeiter im Kader – das ist der niedrigste Wert aller Premier League-Teams. Und noch eine Zahl sticht beim Blick auf die Statistiken heraus: 24,6. Das ist das Durchschnittsalter des Kaders. Tottenham hat damit das jüngste Team. Zum Vergleich: Die Spieler von Leicester sind im Schnitt 28,2 Jahre alt, jene von ManCity sogar 29,1 Jahre.

Der Glaube ist da!

Was für die Spurs spricht: Ausfälle von Leistungsträgern können kompensiert werden. So wurde das belgische Innenverteidiger-Duo Toby Alderweireld und Jan Vertonghen auseinandergerissen, weil Vertonghen sich am Knie verletzte. Doch der Ex-Kölner Kevin Wimmer sprang ein – und die Fachwelt staunt über den nahtlosen Übergang. Ein Spieler sollte allerdings nicht länger ausfallen. Und das ist Harry Kane. Das Eigengewächs hat in 25 Liga-Spielen 15 Mal getroffen. Auf ihm ruhen die Hoffnungen, dass es am Ende zumindest zu einem Titel reicht, immerhin ist Tottenham auch noch im FA-Cup und in der Europa League dabei. Dieser Tweet bringt die derzeitige Stimmung an der White Harte Lane auf den Punkt:

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