Auf ihre alten Tage erlebt die White Hart Lane im Norden von London noch einmal eine Sternstunde in der Premier League. Während nebenan der Bau des neuen Stadions voranschreitet, stellt Tottenham Hotspur dank einer imposanten Heimserie mit 9 Dreiern einen neuen Vereinsrekord in der altehrwürdigen Heimspielstätte auf.
Als Eintagsfliege lassen sich die Spurs in England Eliteliga längst nicht mehr abstempeln. Die Mannschaft von Trainer Mauricio Pochettino knüpft nahtlos an die starke Vorsaison mit dem 3. Platz an und ist mittlerweile sogar der ärgste Verfolger des souveränen Spitzenreiters FC Chelsea. Noch leidenschaftlicher als sonst schallt der bekannte Fangesang „Glory, Glory Tottenham Hotspur“ seit Wochen durch die White Hart Lane.
14 von 19: Kanes Vorliebe für Heimspiele
Dafür gibt es einen Grund: Als einziges Team in der Premier League ist Tottenham vor heimischen Publikum noch immer ungeschlagen. Vorläufiger Höhepunkt für die junge Mannschaft um Harry Kane und Dele Alli war das jüngste 3:2 gegen den FC Everton und damit der 9. Heimsieg am Stück. Durch seinen 4. Doppelpack in dieser Saison bescherte Kane den Spurs am Sonntag nicht nur eine vereinsinterne Bestmarke, sondern entschied auch das direkte Duell gegen Romelu Lukaku (1 Tor) für sich.
Der begehrte Tottenham-Torjäger holte sich die alleinige Führung in der Torschützenliste und peilt die Titelverteidigung an. Kurios: 14 seiner 19 Buden machte der 23-Jährige zu Hause. Doch auch die Defensive ist ein Garant, warum die Londoner seit dem 1:2 gegen den FC Southampton im Mai 2016 ungeschlagen sind. Kein Team kassierte zu Hause weniger Gegentore (8).
Noch 2 Siege bis zum FA Cup-Finale
Nach den Spitzenteams FC Liverpool (1:1) und Manchester City (2:0) hatte selbst der FC Chelsea zu Jahresbeginn keinen Weg gefunden, das Fort Knox der Premier League zu stürmen. Für den Tabellenführer endete beim 0:2 an der White Hart Lane eine eigene Rekordserie von 13 Siegen. Für Tottenham gehen die Heimspiel-Wochen bereits am Sonntag gegen den FC Millwall weiter.
Der Drittligist schaltete bereits 3 Erstligisten aus, kassierte dabei gegen Bournemouth (3:0), Watford (1:0) und Leicester City (1:0) nicht ein einziges Gegentor. Trotzdem bleiben Kane und Co. gegen Millwall haushoher Favorit (Quote: 1.15). Holt der argentinische Coach Mauricio Pochettino mit den Spurs den Pokal und damit den ersten Titel seit dem League Cup 2008 nach Tottenham, winkt bei bwin eine Quote von 4.33.
Im Endspiel hätte der 8-malige FA-Cup-Sieger zwar ebenfalls Heimrecht. Doch das Wembley-Stadion in London scheint bei weitem nicht so ein gutes Pflaster zu sein. Für Heimspiele in der Champions League und in der Europa League waren die Spurs von ihrer Baustelle nach Wembley gezogen. Bei 4 Auftritten sprang nur ein Sieg heraus. Bis zu einem möglichen Final-Einzug heißt es daher weiter: Trautes Heim, Glück allein – an der White Hart Lane!