Nach fast 5 Jahren und 4 Titeln ist Schluss: Thomas Doll arbeitet nicht mehr als Trainer für den ungarischen Rekordmeister Ferencvaros Budapest: Der 29-malige Titelträger, der mit Doll 2016 Meister geworden war und 3 nationale Pokalerfolge gefeiert hatte (2015 bis 2017), trennte sich mit sofortiger Wirkung vom 52-jährigen ehemaligen Bundesligacoach – und das, obwohl Ferencvaros aktuell mit 13 von 15 möglichen Punkten die Tabelle in Ungarns höchster Spielklasse anführt.
Ein Hauptgrund für die Freistellung ist wohl das erneut frühe Aus in der Europa League-Qualifikation im Juli. Gegen den israelischen Klub Maccabi Tel Aviv (1:1/0:1) war bereits in der 1. Runde Schluss. Es war das 5. Mal in Serie, dass Ferencvaros in der Qualifikation ausschied und die Teilnahme an der Europa League verpasste. In den letzten 4 Jahren musste der Hauptstadtklub, der sich endlich mal wieder auf internationaler Bühne erfolgreich präsentieren will, jeweils in der 2. Quali-Runde die Segel streichen.
Doll holte viele deutsche Spieler nach Budapest
In seiner Zeit bei Ferencvaros lotste Doll eine Vielzahl an deutschen Spielern nach Ungarn. Allerdings waren das meist Spieler, die in Deutschland den Durchbruch nicht geschafft hatten und bei Ferencvaros die Chance sahen, erstklassig und international spielen zu können. Um nur einige Namen zu nennen: Oliver Hüsing (jetzt Kapitän beim Drittligisten FC Hansa Rostock) holte Doll von der U 23 des SV Werder Bremen, Florian Trinks – U 17-Europameister von 2009 – kam von der SpVgg Greuther Fürth. Jetzt kickt er wieder in Deutschland für den 1. FC Schweinfurt in der viertklassigen Regionalliga Bayern.
Derzeit ist mit Julian Koch ein ehemaliger Erst- und Zweitligaprofi für Ferencvaros aktiv. Nachdem er bei Fortuna Düsseldorf nur selten zum Einsatz kam, wechselte der Defensivakteur Anfang 2017 nach Ungarn. Die vielen Verpflichtungen von deutschen Spielern waren sehr wahrscheinlich nur möglich, weil Doll Trainer war. Allerdings gab es auf diese Transfers nicht bloß positive Resonanz. Einige Fans und Experten kritisierten, dass die meisten Neuzugänge aus Deutschland nicht genug Potential hatten, um die Mannschaft zu verstärken. Ob das auch ein Grund für die Freistellung von Doll war, kann man aber nur vermuten.

Rückkehr in die Bundesliga eher unwahrscheinlich
In den letzten Jahren wurde oft darüber diskutiert, ob Doll jemals wieder eine Mannschaft in der Bundesliga betreuen wird. Von 2004 bis 2007 hatte der in Malchin (Mecklenburg-Vorpommern) geborene Trainer beim Hamburger SV die Geschicke geleitet, danach war Doll knapp über ein Jahr für Borussia Dortmund tätig. Seit über 10 Jahren haben wir ihn jetzt nicht mehr bei einem deutschen Verein gesehen. Nach seiner Zeit beim BVB trainierte Doll den türkischen Klub Genclerbirligi und Al-Hilal Riad in Saudi Arabien, bevor er Ende 2013 bei Ferencvaros anheuerte.
Im Fußball kann man zwar fast nie etwas komplett auszuschließen. Nach einer so langen Zeit abseits des europäischen Spitzenfußballs ist es aber extrem unwahrscheinlich, dass wir Doll noch einmal bei einem Bundesligateam an der Seitenlinie sehen. Wenn der frühere HSV- und BVB-Coach danach strebt, wieder in Deutschland zu arbeiten, wäre es eher denkbar, dass Doll einen Klub in der 2. Bundesliga übernimmt.
Aber wer weiß: Vielleicht legt Doll nach 5 Jahren in Ungarn auch erst einmal eine Fußball-Pause ein. Eines ist wohl sicher: Nach der Freistellung von Doll werden in der Zukunft nicht mehr so viele deutsche Spieler ihr Glück bei Ferencvaros Budapest versuchen.
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