In der Bundesliga bricht mehr denn je der Jugendwahn aus. Sandro Schwarz setzt in Mainz eine Tradition fort, aus dem Unterhaus rückt der VfB Stuttgart mit dem noch 2 Jahre jüngeren Hannes Wolf nach. Nicht zu vergessen Domenico Tedesco (31), der als jüngster Schalke-Trainer aller Zeiten Geschichte schreiben wird. Gerade die Fallhöhe für die Jahrgangsbesten unter den neuen Fußball-Lehrern ist merklich hoch.
Was verbindet die ehemaligen Bundesliga-Trainer Alexander Zorniger, Robin Dutt und Holger Stanislawski? Während manch ein Leser noch grübelt, erweitern wir die Reihe um 2 Namen. André Schubert, zuletzt bei Borussia Mönchengladbach und der Ex-Augsburger Dirk Schuster. Nun könnte es Klick machen. Das Quintett schloss den Lehrgang zum Fußball-Lehrer mit der Bestnote ab, arbeitet aber inzwischen nicht mehr in der Bundesliga.
Kampf gegen das Laptoptrainer-Image
Mit Ausnahme des Ex-Stuttgarters Zorniger, der nun bei Bröndby IF in Dänemark an der Seitenlinie steht, warten diese Trainer auf eine neue Chance. „Man darf sich in der 1. und 2. Bundesliga nicht viel erlauben. Ein, zwei Schüsse, kein Erfolg – dann kommt der nächste“, sagte Frank Wormuth. Genauso könnte man sagen: Opfer des eigenen (erfolgreichen) Systems.
Als DFB-Chefausbilder produziert der 56-Jährige quasi jährlich Trainertalente am Fließband. Diejenigen, die dann als Musterschüler aus den Lehrgängen hervorgehen und selbst keine nennenswerten Profi-Erfahrungen vorweisen können, kämpfen neben dem so genannten „Laptoptrainer“-Image (Mehmet Scholl) auch mit dem entsprechenden Erwartungsdruck.
Einige Musterschüler schlugen andere Wege ein
Vielleicht ein Grund, warum einige der hochbegabten Trainer-Talente lieber freiwillig in der 2. Reihe bleiben. Beispiel: Jan-Moritz Lichte, Musterschüler des goldenen Jahrgang 2011, aus dem es 7 Trainer in die Bundesliga geschafft hatten. Der 37-Jährige war bereits in Paderborn, St. Pauli, Leverkusen und Hannover 96 als Assistent tätig. Zuletzt leitete Lichte bei den Niedersachsen das Nachwuchsleistungszentrum, ehe er nun beim FSV Mainz anheuert – wohlgemerkt als „Co“ von Sandro Schwarz.
Auch Domenico Tedesco wird nicht ganz so gerne darauf angesprochen, dass er die Abschlussprüfung noch besser als sein Hoffenheimer Kollege Julian Nagelsmann abgeschlossen hat. „Die beste Note ist nicht immer der beste Trainer“, entgegnet der studierte Wirtschaftsingenieur.
Den Zweitligisten Erzgebirge Aue rettete der gebürtige Italiener in 11 Partien (20 Punkte) vor dem Abstieg. Reichen diese Erfahrungen aus, um Krisen und Tiefschläge, die Tedesco auf Schalke mit ziemlicher Sicherheit erwarten, zu meistern? Fraglich! So verlief die Karriere der Jahrgangsbesten in den letzten 10 Jahren:
2015: Florian Kohfeldt – aktuell U 23-Trainer bei Werder Bremen (Punkteschnitt: 1,53)
2014: Achim Beierlorzer – aktuell U 19-Trainer RB Leipzig (zuvor Co- und Interimstrainer der Profis)
2013: Frank Kramer – aktuell U 19-Trainer beim DFB (zuvor Fortuna Düsseldorf/Punkteschnitt: 0,94)
2012: Alexander Zorniger – aktuell Bröndby IF (zuvor VfB Stuttgart/Punkteschnitt: 1,07)
2011: Jan-Moritz Lichte – zukünftig Co-Trainer FSV Mainz 05 (zuvor bei Hannover 96 und Bayer 04 Leverkusen)
2010: Mario Himsl – aktuell Nachwuchsleiter Kirchheimer SC (zuvor Co- und Jugendtrainer bei Arminia Bielefeld und Greuther Fürth)
2009: Holger Stanislawski – bis Juni 2013 beim 1. FC Köln (Punkteschnitt: 1,62)
2008: Dirk Schuster – bis Dezember 2016 beim FC Augsburg (Punkteschnitt: 1,06)
2007: Karten Baumann – bis Dezember 2015 bei Hansa Rostock (Punkteschnitt: 1,33)
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