Sven Bender: Der perfekte Teamplayer
Sven Bender: Der perfekte Teamplayer

Sven Bender: Der perfekte Teamplayer

Seine „Grätsche des Jahres“ hielt Borussia Dortmund beim 3:2 im Pokal-Halbfinale beim FC Bayern München überhaupt erst im Spiel: Sven „Manni“ Bender, eingesprungener Aushilfsverteidiger beim BVB legte eine Rettungsaktion hin, die an „Fußballgott“ Jürgen Kohler in Manchester erinnerte. Der Defensiv-Allrounder ist jedoch nicht nur wegen dieser Tat immens wichtig für die Tuchel-Elf.

Eigentlich konnte Arjen Robben schon zum Torjubel abdrehen. Nach einem Patzer von BVB-Torhüter Roman Bürki hatte der Niederländer im Pokal-Halbfinale gegen Borussia Dortmund (2:3) nach 63 Minuten das leere Tor vor sich. Doch Robben hatte nicht mit dem auf die Torlinie geeilten Sven Bender gerechnet.

Benders Einsatz erinnert an Kohler-Grätsche gegen Cantona

Mit einer Wahnsinnsaktion rettete der Dortmunder beim Stand von 2:1 für den FC Bayern seinem Team die Chance aufs Weiterkommen, lenkte den Ball mit der Fußspitze noch an den Pfosten – und weckte bei vielen BVB-Fans Erinnerungen an den „Fußballgott“ Jürgen Kohler. Der Weltmeister hatte fast auf den Tag genau 20 Jahre zuvor beim CL-Halbfinale bei Manchester United (0:1) im Liegen gegen Eric Cantona geklärt.

Sven Bender blieb hinterher ganz kühl. „Ich habe nur versucht, an den Ball zu kommen und habe dann den Überblick verloren, wusste gar nicht, wo das Leder gelandet ist. Dann habe ich nur den Pfosten gehört und gesehen, dass der Ball raus ist.“

Ein typischer Bender. Denn „Manni“, wie der seit 2009 für Borussia Dortmund spielende Defensivmann aus Rosenheim in Anspielung auf das bayerische Bundesliga-Original Manfred Bender (50 / FC Bayern und 1860 München, KSC) genannt wird, steht beim BVB für solides Handwerk, schnörkellose Statements und Bodenständigkeit pur. „Sven Bender ist der perfekte Teamspieler“, sagt Tuchel über ihn.

Tuchel setzte auf „Manni“ als Innenverteidiger

Seine Bilanz: 2 Mal Meister, 1 Mal Pokalsieger, 222 Pflichtspiele für Borussia Dortmund, davon 32 als Innenverteidiger. Sein Debüt in der BVB-Abwehr gab „Bender, the defender“ mit einer Niederlage: 1:2 im Revier-Derby gegen Schalke 04 am 20. Oktober 2012 – in einer Reihe mit Neven Subotic und Mats Hummels. Von Jürgen Klopp in der Folgezeit wieder ins defensive Mittelfeld respektive auf die Linksverteidigerposition beordert, setzte dann Klopp-Nachfolger Thomas Tuchel den U19-Europameister von 2008 (u. a. mit Benders Zwillingsbruder Lars, Ron-Robert Zieler und Dennis Diekmeier) bevorzugt in der Innenverteidigung ein. Mit Bender in der Abwehrkette gewann der BVB die letzten 3 Pflichtspiele allesamt.

Fast 150 Spiele Verletzungspause

Bender steht bei Borussia Dortmund aber auch für unglaubliches Verletzungspech und Riesen-Nehmerqualitäten. Kaum ein anderer BVB-Spieler hat mehr Zeit im Reha-Zentrum des Vereins verbracht als der frühere Löwe. Die Bender-Passion ist lang. Vom Kieferbruch in der Saison 2011/2012 (5 Spiele Pause), Schambeinentzündung (29 Spiele Abstinenz) über Kopfverletzungen und Knochenmarkreizungen – Bender musste unzählige Blessuren hinnehmen und verpasste allein in Diensten des BVB 149 Spiele. Auch am Samstag gegen den 1. FC Köln stand hinter seinem Einsatz ein dickes Fragezeichen.

Dennoch: Die „Grätsche des Jahres“ kann Bender keiner mehr nehmen…

Schon jetzt legendär: Mit dieser Aktion rettete Sven Bender Borussia Dortmund das Pokalfinale.
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