Am Freitag schloss das Transferfester in China. Bis zu diesem Zeitpunkt waren Spielerwechsel in das Reich der Mitte möglich. Mit ihren exorbitanten Ausgaben hat die chinesische Super League in diesem Winter sämtliche europäische Top-Ligen in den Schatten gestellt.
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In vielen anderen Sportarten sind die Chinesen eine Macht. Das belegen die vielen Medaillen, beispielsweise bei den Olympischen Spielen. Im Fußball hingegen tut sich das Land schwer. Bisher konnte man sich nur ein einziges Mal für eine Weltmeisterschaft qualifizieren (2002). In der FIFA-Weltrangliste liegt das Land nur auf Platz 93 – zwischen Botswana und den Färöer-Inseln.
Doch jetzt wird groß in den Fußball investiert. Und hinter dem ganzen steckt ein Staatsplan von Präsident Xi Jinping. Er will höchstpersönlich aus China eine erfolgreiche Fußballnation machen. Die Wirtschaft folgt ihm und haut Unsummen für neue Spieler raus.
Die Super League legte im vergangenen Transferfester satte € 336 Mio. für neue Spieler auf den Tisch. Das sind € 83 Mio. mehr als der bisherige Branchenprimus Premier League und schlappe € 184 Mio. mehr als die Bundesliga zwischen dem 1. und 31. Januar investierte. Sogar die 2. chinesische Liga, die China League One, gab mehr aus als die Bundesliga.
Besonders interessant: Das Geld der Super League lockt nicht nur alternde Stars ins einwohnerstärkste Land der Welt, sondern Spieler in ihren besten Jahren. Darunter Alex Teixeira (26, Schachtjor Donezk), Jackson Martinez (29, Atletico Madrid) und Ramires (28, FC Chelsea). Sie alle verließen konkurrenzfähige, europäische Top-Klubs auf hohem Niveau und folgten dem Ruf des Yuan. Der Brasilianer Teixeira ist mit einer Ablöse von € 50 Mio. der Königstransfer, gefolgt von Martinez (42 Mio.) und Ramires (28 Mio.).
Hier ist die bwin-Zusammenfassung der asiatischen Shoppingtour:
Was bisher noch keine Erwähnung fand, ist die Qualität der Kicker, die nun unter der Roten Fahne kicken. Die 10 kostspieligsten Transfers ins Reich der Mitte kosteten durchschnittlich € 20 Mio. Ablöse. Sie waren 27 Jahre alt und hatten im Schnitt 25 Länderspiele und schon mindestens 3 bedeutende Titel gewonnen.
Die Bundesliga kann da nur mit Peanuts gegenhalten. Hier kosteten die Neuerwerbungen im Winter durchschnittlich nur € 3,8 Mio., waren 24 Jahre alt, hatten im Schnitt gerade einmal 6 Länderspiele auf dem Tacho und nur einen wichtigen Titel gewonnen.
Keine Top-Liga in Europa kann von sich behaupten, in Sachen Qualität ähnlich gut auf dem Transfermarkt zugeschlagen zu haben. In allen Statistiken liegt die Super League vorne.
Erst jetzt scheint die breite Masse, aufgrund der unanständigen Ausgaben, auf die Super League aufmerksam zu werden. Dabei gaben die Klubs auch schon vor einem Jahr umgerechnet € 110 Mio. für neue Spieler aus.
Diese Entwicklung wird weitergehen und es werden noch einige Millionen Yuan für qualitativ hochwertige Spieler nach Europa überwiesen werden. Der chinesische Maler und Fußball-Fan Lu Peng wird allerdings von der Süddeutschen Zeitung mit den Worten zitiert, „es ist einfacher, einen Menschen zum Mond zu schicken, als Chinas Fußball in die Weltspitze.“ Wir werden es aufmerksam beobachten.