Zeitgleich mit der Bundesliga startet auch die Süper Lig in die neue Saison. Ein Blick in die Türkei ist immer interessant, schließlich lockt die Eliteliga des Landes Jahr für Jahr deutsche Spieler an. Legionäre aus Deutschland gehören zur Süper Lig wie Pyrofackeln zu den Istanbul-Derbys. Welche deutschen Akteure gehen in dieser Spielzeit in der Türkei auf Punktejagd? Welcher Legionär feierte am Bosporus große Erfolge? Welchen Stellenwert haben deutsche Trainer im türkischen Fußball? Wir liefern vor dem Saisonstart 2019/20 Antworten.
Nach den USA, Österreich, der Schweiz und Luxemburg ist die Türkei das Land, in dem die meisten deutschen Legionäre mit Fußballspielen ihr Geld verdienen. Nicht jeder Akteur schafft es in die Süper Lig (alle Süper Lig Wetten), viele Spieler tingeln durch die unterklassigen Ligen. Unsere Infografik zeigt, welche Legionäre in dieser Saison im türkischen Oberhaus für Furore sorgen wollen und wer in der Vergangenheit große Erfolge feierte.
Kruse einer der Liga-Stars
Der deutsche Spieler, dem in der Saison 2019/20 wahrscheinlich die meiste Aufmerksamkeit entgegengebracht wird, ist eindeutig Max Kruse. Der Ex-Nationalspieler entschied sich für einen Wechsel zu Fenerbahce Istanbul und sagte deswegen sogar dem FC Liverpool ab. Über diese Entscheidung waren viele Fans verwundert, doch es gilt den Wunsch des 31-Jährigen zu respektieren. Garantierte Einsatzzeit, Führungsspieler-Anspruch und das Leben in einer der spannendsten Metropolen der Welt wiegt in manchen Fällen doch mehr als ein fetter Gehaltscheck oder Titelgewinne als Ersatzspieler. Wobei Kruse auch in Istanbul nicht am Hungertuch nagen wird. Die Erwartungen an den Offensivspieler sind in jedem Fall groß. Der gebürtige Hanseat ist laut Transfermarkt.de mit 12 Mio. € der drittwertvollste Spieler der Liga – daran wird er gemessen werden.
Ernst das Vorbild für deutsche Legionäre
Es ist schwer zu sagen, welcher deutsche Spieler in der Türkei die größten Fußspuren hinterlassen hat. Metin Mert, 1965 in Duisburg als Detlef Müller geboren, absolvierte zwischen 1995 und 2004 zwar die meisten Spiele (163) aller deutschen Legionäre in der Süper Lig, Titel gewann er mit Trabzonspor, Kocaelispor, Konyaspor und Antalyaspor aber keine. Der „Panther vom Bosporus“ ist trotzdem ein Aushängeschild für deutsche Akteure in der Türkei. Gleiches gilt allerdings auch für Fabian Ernst, besonders in Hinsicht auf sportlichen Erfolg. Während seiner Zeit bei Besiktas (2009-2012) und Kasimpasa (2012-2013) gewann der defensive Mittelfeldspieler eine Meisterschaft und 2 Mal den Pokal. 129 Mal stand er in der Süper Lig auf dem Platz – nur Mert, Erdal Kalicaslan (159) und Engin Özdemir (158) liefen als gebürtige Deutsche öfter in der höchsten nationalen Liga auf. Wissenswert: Sinan Gümüs, heute in Diensten vom FC Genua, spielte von 2014 bis 2019 für Galatasaray und ist mit 6 großen Titeln (je 3 Mal Meister und Pokalsieger) der erfolgreichste deutsche Legionär in der Türkei.
Daum ist der Maßstab
Auch deutsche Trainer genießen in der Süper Lig hohes Ansehen. 28 von ihnen arbeiteten bereits in der Liga – keine andere ausländische Nation stellte mehr Coaches in der Geschichte des türkischen Erstligafußballs. Christoph Daum sticht dabei mit 3 gewonnenen Meisterschaften heraus. Der mittlerweile 65-Jährige führte Besiktas (1995) und Fenerbahce (2004 und 2005) zum Titel. In 277 Ligaspielen stand er an der Seitenlinie – Rekord für einen nichttürkischen Trainer. Auch wenn deutsche Übungsleiter am Bosporus einen guten Ruf genießen, mit Erol Bulut (im Besitz der doppelten Staatsbürgerschaft) geht in der neuen Saison nur ein Einziger mit deutschem Pass an den Start. Der 44-Jährige, geboren in Bad Schwalbach, ist sein Juni bei Alanyaspor im Amt. Neben dem Rumänen Marius Sumudica (Gaziantep) ist er der einzige Trainer mit ausländischen Wurzeln.
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