Stuttgart: Die schlechteste Fußball-Stadt Deutschlands
Der Blick auf die Tabelle löst bei den Stuttgarter Fußball-Fans momentan keine Glücksgefühle aus. Erst recht nicht nach der 1:4-Niederlage des VfB Stuttgart am Sonntag bei Borussia Dortmund. Dabei ist die Schwabenmetropole die Stadt mit den meisten Mannschaften im bezahlten Fußball in Deutschland. Jedoch stehen alle 3 Mannschaften auf einem Abstiegsplatz.
VfB Stuttgart
Der Trainerwechsel hat beim VfB Stuttgart noch nicht den erhofften Erfolg gebracht. Interimstrainer Jürgen Kramny, zuvor für die 2. Mannschaft der Schwaben zuständig, konnte noch keine Trendwende einleiten. Schon nach 3 Minuten musste VfB-Keeper Tyton den ersten Ball aus dem Netz holen. Die Hintermannschaft um Daniel Schwaab und Timo Baumgartl mit 35 Gegentoren die Schießbude der Bundesliga. Obendrein hat der Deutsche Meister von 2007 die meisten Niederlagen in den ersten 3 Ligen kassiert – Zahlen eines Absteigers.
VfB Stuttgart 2
Eigentlich genießt der erfolgreichste Klub aus Baden Württemberg zusammen mit Mainz 05 und Werder Bremen das Privileg auch die 2. Mannschaft in der 3. Liga ins Rennen zu schicken. Höher darf kein Nachwuchsteam der Profivertretungen spielen. Anscheinend färbt allerdings in diesem Jahr die Leistung der Profis auf den Nachwuchs ab. Auch der Unterbau steht momentan auf einem direkten Abstiegsplatz (Rang 19). Nach der temporären Beförderung von Jürgen Kramny zu den Profis leitet zunächst Walter Thomae das Training der Jungspunde. Immerhin machte die Mannschaft am Samstag beim 1. FC Magdeburg aus einem 0:2 in den letzten 5 Minuten noch ein 2:2. Möglicherweise lässt der nicht ganz freiwillige Trainerwechsel etwas Hoffnung aufkeimen. Ein Abstieg beider Mannschaften aus den jeweils höchsten Ligen würde den gesamten Verein hart treffen.
Stuttgarter Kickers
Das 3. Team aus der Landeshauptstadt, die Stuttgarter Kickers aus Degerloch, setzt allerdings noch einen drauf. Sie sind durch die 0:2-Heimniederlage gegen Werder Bremen 2 auf den letzten Tabellenplatz in Liga 3 abgerutscht. Dabei spielte die Mannschaft von Trainer Horst Steffen im Frühjahr dieses Jahres noch lange um den Aufstieg mit. Horst Steffen ist allerdings seit 4 Wochen nicht mehr Coach des kleinen Stuttgarter Vereins. Für ihn hat in der Länderspielpause Tomislav Stipic das Kommando an der Seitenlinie übernommen – mit mäßigem Erfolg (1 Punkt aus 2 Spielen).
Alles in allem keine gute Momentaufnahme für den schwäbischen Profifußball. 98 Gegentore mussten alle 3 Teams zusammen hinnehmen und aus 50 Spielen wurden insgesamt nur 11 Siege geholt. Einziger Wermutstropfen ist, dass noch knapp über die Hälfte der Saison zu absolvieren ist. In der Zeit könnten möglicherweise noch Bremen und Köln den Stuttgartern den Titel als schlechteste Fußball-Stadt in Deutschland streitig machen. Auch um die Mannschaften dort ist es nicht allzu rosig bestellt. Hamburg, Berlin und München, haben ebenfalls mehr als eine Profi-Mannschaft am Start, kommen aber momentan wohl eher nicht in Frage.