Das Heimspiel in Gruppe G gegen Albanien wird für Spanien am Freitag zur Zerreißprobe. Ein Sieg – und der Weltmeister von 2010 ist bei der Endrunde in Russland sicher dabei. Allerdings liegen die Nerven blank. Die katalanischen Nationalspieler um Gerard Piqué wurden von den Fans mit Schmähungen bedacht. Vor dem Hintergrund des politisch umstrittenen Katalonien-Votums ist die fast perfekte WM-Qualifikation nur Fußnote. „La Seleccion“, erfolgreichstes Nationalteam Europas seit 2008, wird zum Politikum.
89 Länderspiele hat Gerard Pique für Spanien absolviert. Der Weltklasse-Innenverteidiger des FC Barcelona war mit der spanischen Nationalmannschaft zwischen 2008 und 2012 von Erfolg zu Erfolg geeilt. 2-mal wurde Piqué mit dem Team Europameister. Dazwischen feierte Spanien 2010 den Gewinn der Weltmeisterschaft. Als 1. Weltmeister aus Europa triumphierte die Mannschaft in Südafrika außerhalb des Kontinents. „La Triple Corona“, die 3-fache Krone, ist ein Stück Fußballgeschichte.
Liebesentzug der Fans schmerzt Piqué
Nun aber spürte der der 30-jährige Katalane eine nie gekannte Welle der Ablehnung durch die spanischen Fans. Es gab Pfiffe und Buh-Rufe. „A… loch Piqué, hau ab aus der Nationalmannschaft“ schrien ihm die enttäuschten Anhänger der „Seleccion“ nach. Nach nur 20 Minuten musste Spanien-Coach Julen Lopetegui (51) daher am Dienstag das öffentliche Training vor der richtungweisenden Partie gegen Albanien in Alicante abbrechen.
Dass der Barca-Star – wie viele andere Fußball-Promis aus Katalonien – sich öffentlich für die Abspaltung des Landes von Spanien geäußert hatte, nahmen ihm die Fans übel. Bereits am Mittwoch hatte Gérard Piqué, dessen Liaison mit Pop-Sängerin Shakira dem spanischen Nationalteam einen absoluten Glamour-Faktor verlieh, laut über das Zerwürfnis nachgedacht. „Es schmerzt, wenn die eigenen Fans gegen dich sind“, erklärte der Weltmeister in Alicante, „aber ich möchte nicht durch die Hintertür verschwinden. Dieses Team und dieser Verband sind meine Familie.“ Den Rücktritt schloss Piqué dabei nicht aus: „Wenn der Verband denken sollte, dass ich ein Problem bin, werde ich zurücktreten.“ Geht Piqué, könnte das im Nationalteam für einen Domino-Effekt sorgen…
Politik nervt Spaniens Nationalteam
Die politische Dimension vor dem wichtigen Spiel gegen Albanien gefiel seinen Mitspielern überhaupt nicht. „Es ist kompliziert“, räumte etwa Saul Niguez von Atlético Madrid ein, „es gefällt uns nicht, wenn ein Mitspieler ausgepfiffen wird, das ist nicht mehr nur Fußball.“
Piqué ist einer von 6 katalanischen Spielern, die Lopetegui für die Partien gegen Albanien und Israel nominiert hat. Dazu kommen Jordi Alba, Ex-Bayernprofi Pepe Reina, Sergi Roberto, Sergio Busquets und Andrés Iniesta. Der Weltmeister und Barca-Regisseur spielte – wie auch Piqué – bereits für die nicht offiziell von FIFA und UEFA anerkannte Nationalmannschaft Kataloniens.
Die Katalonien-Diskussion mit dem umstrittenen Referendum am vergangenen Sonntag belastet das Team in der Schlussphase der WM-Quali immens. „Wir wollen uns auf Fußball konzentrieren“, formulierte Bayern-Star Thiago den frommen Wunsch der spanischen Nationalmannschaft, die zum Spielball der Politik zu werden droht. „Ich bin nicht nach Alicante gekommen, um über das Leben meiner Teamkollegen zu sprechen“, so Thiago weiter.
Coach Lopetegui appellierte derweil an die Fans: „Wir brauchen die Unterstützung von Alicante, um 1 weiteren Schritt in Richtung WM zu gehen.“
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