Jährlich am 2. Montag im Oktober feiern die Menschen in Japan den Tag des Sports. Shinji Kagawa und 2 weitere japanische Bundesliga-Profis haben am gestrigen Samstag schlagkräftige Argumente dafür geliefert, den Nationalfeiertag in ihrem Heimatland (9.10.) ausnahmsweise vorzuverlegen.
Ob im hohen Norden, wo Yoshinori Muto für Mainz in Wolfsburg (1:1) eingenetzt und Tatsuya Ito sein Startelf-Debüt im torlosen Nordderby gefeiert hatte, oder im Süden. Die Japaner drängten an diesem 7. Spieltag in den Mittelpunkt. Borussia Dortmund bekleckerte sich beim 2:1 in Augsburg nicht gerade mit Ruhm. Folglich sah Coach Peter Bosz den „schlechtesten Auftritt der Saison“ und verdankte es vor allem Shinji Kagawa, dass der BVB weiterhin die Tabelle anführt.
Neuer Rekordtorschütze: Kagawa vor Ex-Mainzer Okazaki
Die Ecke vor der Führung durch Andrey Yarmolenkos Hackentrick sowie der Siegtreffer gingen auf das Konto des 28-Jährigen. Wie gefühlvoll er den Ball ohne ihn anzunehmen zum 2:1 über Augsburgs Marwin Hitz ins Tor chippte – ein typisch japanischer Geniestreich zum perfekten Zeitpunkt! Jener 38. Bundesliga-Treffer macht Kagawa zum neuen Rekordschützen aus Fernost.
So schnell kann ihm die Bestmarke kein anderer Japaner mehr nehmen. Am auf Rang 2 liegenden Shinji Okazaki (37 Buden für Stuttgart und Mainz) hat Leicester City zuweilen seine Freude. Mit 3 Toren in 7 Spielen startete Kagawas Namensvetter blendend in seine 3. Saison auf der Insel. Vor den beiden hatte Yasuhiko Okudera, früher beim 1. FC Köln, durch 26 Volltreffer lange Jahre den japanischen Rekord in der Bundesliga gehalten.
In der laufenden Saison bereichern 9 Spieler aus dem Land des Lächelns die Bundesliga. Auch ohne ihr Japan-Duo Daichi Kamada (Neuzugang von Sagan Tosu) und Rekordspieler Makoto Hasebe hatte die Frankfurter Eintracht an diesem Wochenende gut lachen. Gegen Stuttgart (2:1) landeten die Hessen den ersten Heimsieg seit fast 6 Monaten. Nach ausgeheilter Knieverletzung dürfte Hasebe bald wieder ins Team zurückkehren.
Fernost-Boom in Deutschland leicht rückläufig
Die meisten seiner 241 Bundesliga-Einsätze bestritt der flexibel einsetzbare Defensivspezialist im Trikot des VfL Wolfsburg. Als die Wölfe 2009 die Meisterschaft gewannen, war er Wegbereiter des neuen Fernost-Booms. Shinji Kagawa, der den BVB seinerzeit eine heutzutage läppische Summe von 350.000 € kostete, brachte den angestoßenen Stein dann endgültig ins Rollen.
„Japaner sind sehr trainingsfleißig und diszipliniert. Dazu kommt ein Hang, alles perfekt machen zu wollen“, erklärt Köln-Legende Pierre Littbarski, der zum Ende seiner Karriere in der J-League gespielt hatte und sich nun als Scout des VfL Wolfsburg auf den japanischen Markt spezialisiert.
Die Japan-Quote in der Bundesliga schwankte innerhalb der letzten 5 Jahre (2013: 8 Spieler – 2014: 13 Spieler – 2015: 11 Spieler) hin und her. Ein aktueller Ausländeranteil von 3,3% reicht noch immer für die Top 10 in der Gastarbeiter-Rangliste. Welche Nation ist wohl der größte Bundesliga-Importschlager? Wer nicht darauf kommt, wirft am besten mal einen Blick auf unsere Infografik aus der letzten Spielzeit.
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