Schalke: Darum zieht es Renato Augusto nicht ins Ruhrgebiet
Schalke: Darum zieht es Renato Augusto nicht ins Ruhrgebiet

Schalke: Darum zieht es Renato Augusto nicht ins Ruhrgebiet

Wochenlang geisterte der Name des Brasilianers Renato Augusto um die Arena in Gelsenkirchen. Schalke bekundete öffentlich großes Interesse am Techniker von Corinthians Sao Paulo, doch ein Transfer kam letztendlich nicht Zustande. Der Grund dafür ist ziemlich simpel.

Die Hinrunde verlief für Schalke 04 nicht wie gewünscht. Mit 27 Punkten und Platz 6 liegt die junge Mannschaft zwar tabellarisch im Soll, die Auftritte der Knappen waren aber auch unter dem neuen Trainer André Breitenreiter nur selten zufriedenstellend. Deswegen sollten in der Winterpause neue Kräfte her.

Wunschspieler aus Brasilien

Von Anfang an war Renato Augusto das Objekt der Begierde. Der Brasilianer, der von 2008 bis 2012 für Bayer Leverkusen in der Bundesliga spielte, lieferte in seiner Heimat bei Corinthians Sao Paulo eine starke Saison ab. Er wurde mit seinem Klub Meister, kam 30 Mal in der Startelf zum Einsatz und überzeugte mit 5 Toren sowie 7 Vorlagen.

Trotz Klausel zu teuer

Eigentlich war Corinthians nicht gewillt den Spieler abzugeben, aber aufgrund einer Klausel war der Klub machtlos. Als Leverkusen (hält noch 40 Prozent der Transferrechte) das Mittelfeld-Ass 2013 für € 3,5 Mio. abgab, vereinbarte Bayer eine Weiterverkaufs-Klausel. Nach der war Corinthians verpflichtet, Renato Augusto bei einem Angebot von € 8 Mio. ziehen zu lassen. Schalke gab ein entsprechendes Gebot ab, doch der Spieler schlug die Offerte der Königsblauen aus. Der Grund war ganz einfach: Augusto lag ein höher dotiertes Angebot vor, mit dem Schalke nicht mithalten konnte oder wollte.

renato
Renato Augusto absolvierte bislang 5 Einsätze (1 Tor) für die Selecao.

Transfer ins Reich der Mitte

Den Brasilianer zieht es nach China zu Beijing Guoan. Der Klub sicherte sich die Dienste für eben jene € 8 Millionen, zahlt aber ein vielfaches an Gehalt. Aus seinen Gründen macht der Spieler gar keinen Hehl: „Ich habe China nicht ausgewählt, China hat mich gewählt. Als Spieler hast du 10 Jahre, um Geld zu machen. Wenn solch ein Angebot kommt, denkt man an die Zukunft seiner Kinder und sogar der Enkelkinder“, erklärte der Mittelfeldspieler auf einer Pressekonferenz.

Bis an die Schmerzgrenze

Für seinen Wunschspieler ging der S04 bis an die äußerste finanzielle Grenze. Doch wie die Sportbild erfuhr forderte Augustos Berater Carlos Leite ein garantiertes Netto-Gehalt von € 4 Mio. im Jahr sowie ein Handgeld für die Vertragsunterschrift von € 2 Mio. Das konnte der S04 nicht stemmen. Laut brasilianischen Medien soll Augusto in China nun € 9 Mio. pro Jahr verdienen.

Auf den Spuren der Landsleute

Renato Augusto ist nicht der erste Brasilianer, der für viel Geld auf sportlichen Wettkampf verzichtet. Statt sich in der Bundesliga und in Europa mit den besten Spielern der Welt zu messen, zieht er des Geldes wegen lieber die höchstens zweitklassige chinesische Liga vor. Genau wie er verdienen 19 weitere Brasilianer ihre Brötchen in China. Aus keinem Land gibt es mehr Gastarbeiter in der Super League. Die berühmtesten Akteure sind Paulinho, Ricardo Goulart, Diego Tardelli, Jucilei und Jadson. Zwar werden sie im Reich der Mitte sportlich nicht zu sehr gefordert und entwickeln sich nicht weiter, aber zumindest finanziell haben sie ausgesorgt.

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