Schalke-Beben nach dem Heidel-Aus: „Königsblau“ verspielt viel Kredit
Schalke-Beben nach dem Heidel-Aus: „Königsblau“ verspielt viel Kredit

Schalke-Beben nach dem Heidel-Aus: „Königsblau“ verspielt viel Kredit

Rund um den FC Schalke 04 überschlagen sich nach dem angekündigten Rücktritt von Sport-Vorstand Christian Heidel (55) die Bulletins. Verschiedene Nachfolger für seine Position werden gehandelt. Auch S04-Coach Domenico Tedesco (33) scheint beim Vizemeister unter Beschuss zu sein. „Königsblau“ ist dabei, viel Kredit zu verspielen – und die Weichen erneut falsch zu stellen!

Heidel wurde auf Schalke die Transferbilanz zum Verhängnis!

„Rücktritt! Schalke hat Heidel geschafft“ – Man könnte ohne viel Wohlwollen eine gewisse Erleichterung in diese Titelzeile der BILD am SONNTAG interpretieren. Von „einer Befreiung für Schalke“ ist bei den BILD-Kommentatoren zu lesen und von einem „berechtigten Abgang.“ Das mag rein von den Zahlen her für die horrende Bilanz in dieser Saison zutreffen. Platz 14 und 23 Zähler aus 23 Bundesliga-Spielen (Alle Bundesliga-Wetten) entsprechen nicht dem Schalker Selbstverständnis.

Heidel auf der Flucht wie Dr. Kimble? Denkste!

Den Eindruck, dass auf dem Boulevard eine gewisse Schadenfreude mitschwingt, wird man trotzdem nicht los. Auch, zumal es mit der von BILD am Dienstag gemeldeten „Heidel-Flucht nach Mallorca“ wohl nichts war. Wie die Zeitungen der Funke-Gruppe am Dienstagmittag darlegen, ist Heidel keineswegs wie Dr. Kimble auf der Flucht. Er ist zu Hause in Essen und liest die Westdeutsche Allgemeine. Das ist vernünftig. Alles andere würde ihm derzeit ohnehin nur als Aktionismus ausgelegt werden.

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Fakt ist: 9 neue Spieler hat Schalke unter Heidel im Sommer und im Januar für insgesamt 61,7 Mio. € Ablöse verpflichtet. Nationalspieler Sebastian Rudy, als „Königstransfer“ für 16 Mio. € vom FC Bayern München geholt, hat sich als Führungsspieler auf Schalke noch nicht etablieren können. Auch unter Heidel konnte Schalke den Ruf, ein Ausbildungsverein für die Großen zu sein, nicht ablegen. Schlüsselspieler wie Julian Draxler (2015), Leroy Sané (2016), Sead Kolasinac (2017), sowie Thilo Kehrer und Leon Goretzka, die 2018 zu Paris St. Germain und zum FC Bayern wechseln, kosteten viel sportliche Substanz – und Identifikationspotenzial. Unter dem Strich bleibt ein dickes Minus bei den Transfereinnahmen. 154 Mio. € Ausgaben aus 5 Transfer-Perioden. Das sind 38 Mio. € Miese.

Christian Heidel hat auf Schalke dennoch einiges bewegt. Für etwa 90 Mio. € hat er die Infrastruktur des Klubs verbessert. Mit neuen Trainingsplätzen, Arbeitsgebäuden für die Profis und die Nachwuchsabteilung („Knappenschmiede“). Wer wissen will, wie seine erfolgreiche Rund-Erneuerung beim 1. FSV Mainz 05, Heidels Lebenswerk, aussieht, schaue sich die schmucke Opel Arena an…

Emotion pur statt Pragmatismus auf Schalke: Das ist falsch!

In der öffentlichen Diskussion um Heidels Ablösung spielen Fakten gefühlt eine untergeordnete Rolle. Es geht eher um die pragmatische Art des gebürtigen Mainzers, der die Rheinhessen einst mit den späteren Star-Trainern Jürgen Klopp (51) und Thomas Tuchel (45) in Fußball-Deutschland etabliert hat. Diese Form der Zurückhaltung wird ihm auf Schalke nun zum Vorwurf gemacht. „So funktioniert Schalke nicht“, bekommt Heidel von BILD am SONNTAG eine mit, „die Menschen sind emotional, lieben das große Theater und Typen, die ihre Sprache sprechen. So wie Rudi Assauer († 74) einer war.“ Einspruch: So funktioniert der moderne Fußball nicht! Kommunikation mit der Fan-Basis ist das eine, ein gesunder Pragmatismus das andere. Dazu kommt: der im Februar verstorbene Rudi Assauer hatte sich schon 2006 vom FC Schalke 04 zurückgezogen…

Steffen Freund rät von Boldt und Reschke ab

Die Namen, die derzeit auf Schalke gehandelt werden, lassen nicht den Schluss zu, dass sich beim Revierklub die Dinge zum Besseren ändern. Insider wie Ex-Schalke-Profi Steffen Freund (48) sehen insbesondere die für die Heidel-Nachfolge gehandelten Michael Reschke (im Februar beim VfB Stuttgart entlassen) und den früheren Leverkusener Jonas Boldt (37) als heikel. „Reschke und Boldt wurden entlassen, weil man sich für ehemalige Spieler entschieden hat, Thomas Hitzlsperger und eben Simon Rolfes“, sagte Freund am Montag in der TV-Sendung 100 % Bundesliga bei NITRO, „da bin ich der Meinung, dass sollte Schalke auch unbedingt tun.“

Freunds Vorschlag für den Verein, der ihn 1991 in die Bundesliga holte: „Huub Stevens im Aufsichtsrat, man hat also den Legendentrainer, der könnte Vorstand sein. Dann hat man mit (Marc) Wilmots, (Mike) Büskens, (Ingo) Anderbrügge ehemalige Spieler, die Fußballlehrer sind und genau das verstehen, was Michael Reschke und Jonas Boldt nicht verstehen.“

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Christian Heidel (r.) und Jürgen Klopp führten den 1. FSV Mainz 05 in die Bundesliga und in die UEFA-Cup-Qualifikation.
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