Entscheidung getroffen und doch vertagt – die Situation beim FC Schalke 04 ist derzeit kompliziert. Torwart Alexander Nübel verlässt die Gelsenkirchener am Saisonende und schließt sich dem FC Bayern an, Nachfolger Markus Schubert präsentiert sich jedoch nicht gerade in Top-Form. Was soll S04-Coach David Wagner machen? Nur mit Blick auf den kurzfristigen Erfolg den besseren Keeper, also Nübel, ins Tor stellen? Oder doch das große Ganze sowie die Zukunft des Vereins im Blick haben und auf den 21-jährigen Schubert setzen? Eine Frage, die ganz Schalke spaltet.
Mindestens 10 Tage Pause für Schubert
So richtig eine Entscheidung treffen musste Wagner bisher nicht. Nübel fehlte zuletzt 4 Spiele rotgesperrt, Schubert muss nun wegen Patellasehnen-Problemen mindestens 10 Tage pausieren. Die Königsblauen wollen verhindern, dass diese Schmerzen im Knie chronisch werden und nehmen ihren Schlussmann daher vorerst aus der Belastung.
Unabhängig von der Verletzung Schuberts sollte Nübel wieder zur Nummer 1 des S04 erhoben werden. Das berichten zahlreiche Medien, die sich auf Internas stützen. Und diese Entscheidung macht absolut Sinn. Schubert hatte 4 volle Spiele Zeit, um positiv auf sich aufmerksam zu machen und sich bei Wagner zu empfehlen. Das hat er nicht geschafft. Im Gegenteil: Der Jungspund hat einmal mehr seine Anfälligkeit unter Beweis gestellt. Gegen Wolfsburg (1:1) verschuldete der Ex-Dresdener das 1:1, gegen den FC Bayern (0:5) waren es sogar gleich 2 Patzer, die Schubert unterliefen.
Wagner muss Ziele klar definieren
Nach einer schlechten vergangenen Saison, die Schalke auf dem 14. Platz abschloss, spielt der Klub aus dem Ruhrpott endlich wieder um die internationalen Plätze mit. Nach 19 Spieltagen belegt S04 den 6. Rang und würde damit in der kommenden Saison in der Europa League an den Start gehen. Doch mit einem schwächelnden Keeper könnte dieser Rang bald in Gefahr sein, schließlich ist der Vorsprung auf Platz 7 mit 3 Punkten verschwindend gering. Nun muss Wagner wissen, ob er das Risiko eingeht, die Europa League für den Mythos Schalke und den Willen der Anhänger zu opfern. Diese wollen nämlich im restlichen Saisonverlauf auf Nübel verzichten und stattdessen lieber den bisher nicht sonderlich souveränen Schubert in ihrem Tor stehen sehen. Eine Variante, die Schalke am Ende Millionen kosten könnte.