10 verschiedene Trainer seit 2019, 2 Abstiege aus der Bundesliga (alle Bundesliga-Wetten), aktuell Platz 16 in der 2. Liga – das sind die Horrorwerte des FC Schalke 04. Nun haben die Verantwortlichen der Königsblauen wieder einmal den roten Knopf für die Betätigung des Schleudersitzes gedrückt. Trainer Thomas Reis muss seinen Hut nehmen.
Es ist wieder einmal geschehen! Der FC Schalke hat erneut seinen Trainer gefeuert. Gerade einmal 335 Tage war Thomas Reis als Hauptverantwortlicher für die sportlichen Belange der Gelsenkirchener. „Wir haben die vergangenen Tage zu intensiven Beratungen genutzt und sind zu dem Schluss gekommen, diesen Schritt im Sinne des Vereins genau jetzt tätigen zu müssen. Unser Ziel ist es, den seit dem Saisonstart insgesamt negativen Trend zu brechen“, wird Sportvorstand Peter Knäbel in einer Vereinsmitteilung zitiert.
Auch Knäbel wackelt
Auch der Sportvorstand selbst soll nicht mehr den größten Rückhalt im Verein haben. Seit seinem Amtsantritt Ende März 2021 haben es die Königsblauen nicht geschafft, Stabilität in den Verein zu bekommen. Zwar gelang 2022 der sofortige Wiederaufstieg in die Bundesliga, doch dort konnte sich der S04 nicht halten, sodass die bittere Realität derzeit wieder 2. Bundesliga heißt!
Ein weiterer Fakt, der gegen Knäbel spricht: Seine Trainertransfers zündeten bislang alle nicht. Dimitrios Grammozis wurde zwar nicht in seiner Amtszeit eingestellt, doch an dem ehemaligen Bundesliga-Spieler hielten die blau-weißen Verantwortlichen viel zu lange fest. Noch schlimmer war die Vertragsverlängerung mit dem damaligen Coach. Die garantierte Grammozis eine saftige Gehaltsverdopplung beim Aufstieg. Der Grieche musste vor dem Ende der Saison gehen, Schalke stieg trotzdem auf und er kassierte das saftige Gehalt von ca. 1,6 Mio. €.
Auch Knäbels nächster Griff, war einer ins Klo. Frank Kramer, bislang nirgendwo als Trainer richtig langfristig erfolgreich, übernahm auf Schalke. Gerade einmal mickrige 0,75 Punkte holte er durchschnittlich pro Spiel. Nach nur 110 Tagen und insgesamt 12 Pflichtspielen musste Kramer gehen.
Kreutzer übernimmt – vorerst und wieder einmal
Der dauerhafte Nachfolger von Thomas Reis steht so kurz nach der Entlassung noch nicht fest. Vorerst trainiert Co-Trainer Matthias Kreutzer die Schalker. Das tat er auch bereits nach dem Kramer-Aus im vergangenen Oktober. Sein einziges Spiel als Chef verlor Kreutzer damals mit 1:2 gegen Hertha BSC.
Vielleicht ändert der FC Schalke bei der Trainersuche nun seine Strategie. In den vergangenen Jahren wurde häufig Trainer verpflichtet, die noch nicht so lange im Geschäft waren oder irgendwo kurzfristigen Erfolg hatten. Mit dieser Taktik ging es steil bergab. Natürlich würde man gerne erfolgreichen und vor allem attraktiven Offensivfußball spielen lassen, doch was es jetzt braucht, ist ein erfahrener Coach, der mit aller Macht die absolute Mega-Katastrophe, den Sturz in die 3. Liga, verhindert. Ergebnis über Attraktivität!
Dass das Personal für diese Aufgabe mehr als gut genug ist, sollte klar sein. Zahlreiche Spieler sind erstliga-erfahren, einige stiegen (mehrfach) in die Bundesliga auf und wieder andere sind Nationalspieler ihres Heimatlandes. Nun muss eben nur noch jemand gefunden werden, der diesem wild zusammengewürfelten Haufen eine Struktur verleiht. Dann kommt selbst auf Schalke der Erfolg zurück.