Dass es für Schalke in dieser Saison nicht mehr um die Qualifikation für einen internationalen Wettbewerb gehen kann, sollte sowohl den Spielern, den Vereinsverantwortlichen als auch den Fans mittlerweile bewusst sein. Der Rückstand auf Platz 6 (VfL Wolfsburg) beträgt bereits 10 Punkte. Sicherlich sind noch 18 Partien zu spielen und 54 Zähler zu holen. Allerdings muss man sich selbst als eingefleischter Schalker eingestehen, dass Anspruch und Realität bei S04 derzeit weit auseinander liegen. S04 spielt Fußball zum Einschlafen. Und wenn man ehrlich ist: Besserung ist nicht in Sicht.
Keine positive Entwicklung zu sehen
Schon mit Blick auf den bisherigen Saisonverlauf wird klar: Bei Schalke fehlt eine positive Entwicklung. Nicht ein einziges Mal rangierte S04 auf einem einstelligen Tabellenplatz. Die beste Platzierung war Rang 11 nach dem 1. Spieltag – und das, obwohl die Königsblauen 1:2 beim VfL Wolfsburg verloren hatten. Größtes Manko ist weiterhin die fehlende Offensivgefahr. Nur wenige Mannschaften haben seltener getroffen als die Gelsenkirchener (17-mal). Kein Tempo, keine Kreativität – diese Problematik zieht sich schon durch die komplette Saison. Eine Lösung für dieses Problem wurde bis jetzt von S04-Trainer Domenico Tedesco noch nicht gefunden.
Sicherlich hat Tedesco mit Verletzungssorgen zu kämpfen. Besonders die Ausfälle von fast allen Stürmern (Uth, Burgstaller, Embolo, Di Santo) schränken die Möglichkeiten in der Offensive ein. Von Nachwuchsstürmern wie Haji Wright (20) oder Ahmed Kutucu (18) kann man eben noch nicht erwarten, dass sie schon diejenigen sind, die den Karren aus dem Dreck ziehen. Aber dennoch: Bei einem solch teuren Kader, mit dem Schalke einmal mehr vorhatte, oben mitzumischen, darf man nicht gegen den Abstieg spielen.
Winterpause sinnvoll nutzen
Nach dem Spiel in Stuttgart hat S04 erst einmal rund einen Monat Zeit, um zu regenerieren, zu analysieren und Verbesserungen vorzunehmen – am langweiligen, größtenteils ertraglosen Spielstil und womöglich auch am Kader. Ein Neuzugang im Angriff täte den Schalkern zumindest kurzfristig gut, um die Personalproblematik in den Griff zu bekommen. Dass mit Hamza Mendyl ein Linksverteidiger oder ein zentraler Mittelfeldspieler wie Weston McKennie auf einmal in die Spitze beordert werden, sollte nicht mehr passieren.
Außer Acht lassen darf man auch nicht, dass S04 weiterhin einer Dreifachbelastung ausgesetzt ist: Bundesliga, Champions League und DFB-Pokal – das macht es nicht einfacher, aus dem sportlichen Tief in der Liga herauszukommen und die Wende einzuleiten. Abstiegskampf auf Schalke: Die Lage ist ernst!