SC PadeRBorn: ,,Red-Bullisierung“ des Fußballs schadet der Bundesliga
SC PadeRBorn: ,,Red-Bullisierung“ des Fußballs schadet der Bundesliga

SC PadeRBorn: ,,Red-Bullisierung“ des Fußballs schadet der Bundesliga

Seit Champions-League-Teilnehmer RB Leipzig die Pläne für eine Kooperation mit dem SC Paderborn bekannt gegeben hat, laufen die Fans beim Aufsteiger aus dem beschaulichen Ostwestfalen Sturm. Der Rückkehrer als ,,Farmteam“ des Leipziger Red-Bull-Klubs in der Bundesliga? Das erscheint befremdlich.

Es gab sicher nicht wenige neutrale Beobachter, die sich mit dem SC Paderborn bei seiner Bundesliga-Rückkehr am letzten Spieltag trotz 1:3 bei Dynamo Dresden mitgefreut haben. Die Freudentränen des Paderborner Coachs Steffen Baumgart (47) waren so authentisch wie einst seine Werbung als Profi von Hansa Rostock für mecklenburgische Kartoffeln. Mit dieser, Fußballfans grundeigenen Sympathie für Außenseiter war es jedoch schnell vorbei.

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Anfang Juni verkündete der Bundesliga-Aufsteiger eine umfassende Kooperation mit RB Leipzig. Der bei vielen Fans kalt verachtete „Dosen-Club“ holte nicht nur Aufstiegs-Macher und SCP-Manager Markus Krösche (38) in die Heldenstadt. Viel schwerwiegender als diese Personalie ist die beschlossene, umfassende sportliche Kooperation, die den SC Paderborn als „Farmteam“ der Leipziger sieht. „Ein im deutschen Fußball bislang einmaliger Vorgang“, konstatiert DIE WELT.

So verspielt Aufsteiger SC Paderborn viel Sympathie

„Wir haben sehr gute Gespräche mit Paderborn geführt. Sie hätten Markus Krösche gerne gehalten, aber wollten ihm keine Steine in den Weg legen. Bei den Verhandlungen wurde überlegt, wie man darüber hinaus sportlich zusammenarbeiten kann“, sagte RB Leipzigs Vorstandsvorsitzender Oliver Mintzlaff. Auch erklärte er, was darunter genau zu verstehen sei: „Es wurde sich auf einen Austausch im Scouting, Hospitation und auf Commercial-Ebene verständigt. Wir haben das detaillierter besprochen und schriftlich fixiert. Wir haben das aber nicht nur aufgeschrieben, wir wollen es auch leben.“

Bundesliga-Konkurrenz wittert Wettbewerbsverzerrung

Möglicherweise so wie in Österreich, wo der Zweitligist FC Liefering Lieferant für RB Salzburg ist. Oder wie in Spanien. Hier ist der FC Castilla die traditionsreiche Star-Schmiede von Real Madrid. Spieler wie Juan Esteban Cambiasso, Flemming Povlsen oder Adam Szalai spielten u. a. für das Farmteam der Königlichen. Aber: Weder Liefering noch Castilla sind Liga-Konkurrenten ihrer großen Partner. Bei RB Leipzig und dem SC Parderborn sieht das anders aus – und genau das lässt die Konkurrenz Alarm schlagen. „Wir sprechen hier immerhin von zwei Klubs aus derselben Liga. Da bin ich schon sehr überrascht, das sollte man genau prüfen“, kommentierte Alex Wehrle im Fachmagazin Kicker. Der Geschäftsführer des 1. FC Köln warnte: „Was ist, wenn am letzten Spieltag einer von zwei Klubs sein Ziel erreicht hat und der andere braucht noch einen Punkt und beide spielen gegeneinander. Hier werden ohne Not Angriffsflächen geschaffen.“

Allerdings. Die Fans des SC Paderborn laufen bereits Sturm gegen die Red-Bullisierung des Fußballs – und kündigten einen Boykott an. „Wir wollen kein weiterer Teil in diesem kranken Spielerkarussell der RB-Clubs, noch ein Marketinginstrument für ein Brauseprodukt sein“, heißt es in der von 6 Fan-Gruppierungen der Ostwestfalen unterzeichneten Stellungnahme.

Baumgart redet Fan-Boykott klein

Für die Klub-Verantwortlichen scheint dies kein Argument zu sein. „Wir werden keine Zweigstelle, kein Ableger oder Filiale von RB Leipzig. Wir bleiben eigenständig und behalten unsere Identität“, sagte SCP-Coach Baumgart dem Westfalen-Blatt, „wir leihen uns Spieler, um unsere Ziele zu erreichen. Das haben wir in der Vergangenheit auch mit anderen Vereinen gemacht, alles andere wäre auch fahrlässig.“ Und er fügt hinzu: „Wir leben in einem freien Land, da darf jeder seine Meinung haben. Ich mag es deshalb gar nicht, wenn gleich gedroht wird. Das ärgert mich dann maßlos. Bei allem Verständnis für den Unmut.“ Chance vertan, SC Paderborn!

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Paderborns Aufstiegs-Macher Markus Krösche (l.) und Trainer Steffen Baumgart werden auch nach Krösches Wechsel nach Leipzig zusammenarbeiten…
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