Das Schreckensszenario ist tatsächlich eingetreten. Der SC Paderborn muss den 3. sportlichen Abstieg in Folge verkraften. Das hat es in Deutschland bisher noch nicht gegeben. In der Regionalliga muss jetzt der Neustart vom Neustart her, doch der ist aufgrund der finanziellen Lage des Klubs fraglicher denn je.
Bis 5 Minuten vor Spielende war der SC Paderborn gerettet und das 0:0 beim VfL Osnabrück hätte für den Verbleib in der 3. Liga gereicht. Dann traf ein gewisser Dominic Volkmer für Werder Bremen II gegen VfR Aalen zum entscheidenden 1:0 (85.) und die Dinge nahmen ihren negativen Lauf für die Blau-Schwarzen. Wenig später stand der 3. Abstieg in Folge fest.
Trainer Steffen Baumgart, der starke 11 Punkte in den letzten 5 Spielen sammelte, redete nach dem Spiel nicht um den heißen Brei herum. „Die Tabelle ist nun einmal ein Spiegelbild der ganzen Saison. Und wir haben versagt“, so der ehemalige Bundesliga-Stürmer.
Ganz bitter ist der Abstieg für Thomas Bertels. Der 30-Jährige ist mit Lukas Kruse der letzte Verbliebene im Kader, der 2014 mit den Paderbornern in die Bundesliga aufgestiegen ist.
„Was gerade in meinem Kopf vorgeht? Leere und sonst nicht viel. Ich bin sprachlos. Für mich ist das sogar der schlimmste der drei Abstiege. In der ersten Liga habe ich keine Rolle gespielt, in der zweiten nur eine kleine, aber jetzt war ich fester Bestandteil dieser Mannschaft, die es erneut nicht geschafft hat, die Klasse zu halten“, so der Spieler.
Neuaufbau wird schwer
Auch der nächste Neuaufbau wird ein Kraftakt. Finanziell ist der Klub nicht auf Rosen gebettet. Die Einnahmen werden auch in der Regionalliga nicht mehr. Schon die Lizenz für eine erneute Saison in der 3. Liga stand auf der Kippe. Nur 3 Spieler haben einen Vertrag für die kommende Saison.
Aus der Regionalliga wieder hochzukommen ist unheimlich schwer. Ein Aufstieg ist selbst bei einer Meisterschaft nicht garantiert. Der Meister muss sich noch in 2 weiteren Relegationsspielen bewähren. Abschreckendes Beispiel für die Paderborner sind Alemannia Aachen, RW Essen und RW Oberhausen. Keine der Mannschaften hat es bisher geschafft wieder in den Profifußball zurückzukehren.
Als Mini-Trostpflaster bleibt ihnen am kommenden Donnerstag noch die Möglichkeit den Westfalen-Pokal zu holen. Ein Sieg im Finale gegen die Sportfreunde Lotte würde immerhin mit dem Einzug in den DFB-Pokal belohnt und Geld in die leere Kasse spülen.