Sam Allardyce und die größten Trainer-Skandale im Fußball
Sam Allardyce und die größten Trainer-Skandale im Fußball

Sam Allardyce und die größten Trainer-Skandale im Fußball

Ganze 67 Tage hat die Amtszeit von Englands Nationaltrainer Sam Allardyce gedauert. Ein fingiertes Interview, in dem der 61-Jährige Tipps zum Umgehen der Transferregeln gibt und zahlreiche englische Fußball-Persönlichkeiten beleidigt, wurde ihm zum Verhängnis. Er ist nicht der erste Trainer, der für einen Skandal sorgte. Wir haben die größten Aufreger zusammengestellt.

„Hinterlistigkeit hat in diesem Fall obsiegt und das muss ich akzeptieren. Es war eine falsche Entscheidung und ich muss nun die Konsequenzen dafür tragen.“

Sam Allardyce schob die Schuld nach seiner Entlassung in die Schuhe der Journalisten vom Daily Telegraph. Diese entlockten ihm in einem fingierten Interview, welches sie heimlich mitfilmten, Tipps zum Umschiffen bestimmter Transfer-Regularien der FA. Ganz nebenbei machte sich Allardyce in dem Video noch über einen Sprachfehler seines Amts-Vorgängers Roy Hodgson lustig, verunglimpfte aktuelle Nationalspieler, bezeichnete die FA als „dumm“ und kritisierte Prinz William als Präsidenten des englischen Verbandes. Zu allem Überfluss schloss Allardyce offenbar auch noch einen Beratervertrag mit den als Investoren getarnten Journalisten ab, der ihm € 461.000 einbringen sollte.

Dass sich Allardyce nun über die Journalisten beschwert und ihnen Hinterlistigkeit vorwirft, ist Doppelmoral. Schließlich gab er in dem Interview selbst Tipps zur Umgehung bestimmter Regularien. In diesem Fall hat dank der investigativen Journalisten eher die Rechtschaffenheit gesiegt und Allardyce als unmoralisch enttarnt.

Sam Allardyce ist allerdings nicht der erste Trainer, der seiner Vorbildfunktion nicht gerecht wurde. Die Liste der Trainer-Skandale ist lang. Auch in der Bundesliga gab es einige brisante Vorfälle:

Eugen Hach: Im Mai 2000 würgte der Trainer vom damaligen Zweitligisten Alemannia Aachen im Spiel gegen Energie Cottbus den Brasilianer Franklin. Strafe: 3 Monate Sperre und 15.000 DM.

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Mit den Worten „der verschnupfte Christoph Daum“ brachte Uli Hoeneß die Kokain-Affäire ins Rollen.

Christoph Daum: Kurz vor seiner Ernennung zum Bundestrainer wurde Daum im Oktober 2000 Kokain-Missbrauch nachgewiesen. Er wurde sofort von seinem damaligen Verein Bayer Leverkusen entlassen. Daum verließ anschließend Deutschland und verbrachte 2,5 Monate in Florida. Gegen eine Zahlung von € 10.000 wurde das Gerichtsverfahren gegen ihn eingestellt. Auf die Trainerbank kehrte er im März 2001 zurück – bei Besiktas Istanbul.

Norbert Meier: Der Trainer des MSV Duisburg versetzte im Spiel gegen den 1. FC Köln im Dezember 2006 Albert Streit einen Kopfstoß. Strafe: Er wurde entlassen, bekam ein Berufsverbot von 3 Monaten und eine Geldbuße von € 12.500 aufgebrummt.

Jose Mourinho: Kurz vor Ende des Supercup-Rückspiels 2011 rastete der Portugiese im Zuge einer Rudelbildung aus. Zunächst trat er den am Boden liegenden Cesc Fabregas, anschließend griff er Barca-Co-Trainer Tito Vilanova ins Auge. Es ist nur einer von vielen Skandalen in Mourinhos Laufbahn.

Thomas Meggle: Im September 2014 legte sich der St. Pauli-Trainer mit dem 4. Offiziellen an. Er rempelte und fuhr den Ellenbogen aus. Strafe: 2 Spiele Innenraumsperre.

Diego Simeone: Im Rückspiel des spanischen Supercups 2014 gegen Real Madrid schlug der Atletico-Trainer den 4. Offiziellen auf den Hinterkopf. Anschließend protestierte er laut, applaudierte hämisch und gab weiterhin Instruktionen an sein Team, obwohl er des Innenraums verwiesen wurde. Strafe: 8 Spiele Sperre und € 5.000.

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