Es ist wirklich geschehen. Urs Fischer ist nicht mehr Trainer des 1. FC Union. Dabei schrieb der Schweizer eine beispiellose Erfolgsgeschichte mit den Eisernen. Viele Fans glaubten, dass Fischer in naher Zukunft Rekordtrainer von Union Berlin wird.
Wir schreiben den 27. Mai 2023. Union Berlin gewinnt mit 1:0 gegen Werder Bremen und Konkurrent SC Freiburg verliert im Parallelspiel bei Eintracht Frankfurt mit 1:2. Dieser Tag markiert den bislang größten Erfolg der Vereinsgeschichte von Union Berlin. Die Köpenicker sicherten sich mit diesem Sieg Platz 4 in der Bundesliga (alle Bundesliga-Wetten) und somit auch die Teilnahme an der Champions League. Kein halbes Jahr später liegt die Union-Welt in Trümmern und Aufstiegs- und Erfolgstrainer Urs Fischer ist an der Alten Försterei Geschichte.
Dabei war der Schweizer auf dem besten Wege weitere Rekorde zu knacken. Fast 5,5 Jahre leitete Fischer die sportlichen Geschicke der Eisernen. Insgesamt war er 1963 Tage im Amt. Das reicht für Platz 3 der ewigen Rekordtrainerliste von Union Berlin. Vor wenigen Monaten hätten wohl fast 100% der Union-Fans mit „Ja“ geantwortet, wenn sie gefragt worden wären, ob Fischer bald der Köpenicker Trainer mit der längsten Amtszeit wird.
Bonucci & Co. statt No-Name-Spieler
Doch nach 14 Spielen ohne Sieg ist Fischer gescheitert. Auch, weil Union nach dem Erreichen der CL-Gruppenphase von seiner einstigen Strategie abgewichen ist. Mit unbekannten Kicker aus dem Ausland und Bundesliga-Spielern, die woanders einen schweren Stand hatte, dennoch talentiert waren, wuchs der Verein zu einem Top-Klub in Deutschland. Und zur Nummer 1 in Berlin. Denn längst hat der FCU der Hertha den Rang abgelaufen. Doch in diesem Sommer verpflichteten die Union-Verantwortlichen Top-Stars wie Leonardo Bonucci, Robin Gosens oder auch Kevin Volland, allesamt Nationalspieler ihres jeweiligen Landes.
Dies veränderte den Klub. Zuvor war der Verein das Größte, nun waren es die Egos samt Spielansprüche mancher Akteure. Nach über 5 Jahren Amtszeit wurde Fischer dieses Szenario zum Verhängnis.
Platz 3 hinter Werner und Neuhaus
Die Periode des Schweizers wird trotzdem als eine unglaubliche Zeit allen Fans in Erinnerung bleiben. 427 Tage mehr und es hätte für Platz 2 in der ewigen Rekordtrainerliste der Unioner gereicht. Vor Fischer finden sich nur noch Heinz Werner, der die Eisernen von 1976 bis 1982 betreute, und Uwe Neuhaus. Der Westfale, der die Köpenicker aus der 3. Liga in die 2. Bundesliga geführt und dort etabliert hat, war von 2007 bis 2014 Coach der Unioner. Insgesamt 2567 Tage ging seine Amtszeit.
Das sind die Top 5 der Union-Rekordtrainer
- Uwe Neuhaus, 2007-2014, 2567 Tage
- Heinz Werner, 1976-1982, 2390 Tage
- Urs Fischer, 2018-2023, 1963 Tage
- Karl Schäffner, 1984-1987, 1278 Tage
- Georgi Vasilev, 1999-2002, 1199 Tage