Dass jetzt auch offiziell vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) über eine Reform der Aufstiegsregelung zur 3. Liga nachgedacht wird, ist eine schöne Sache. Klar ist aber, dass das schon viel früher hätte passieren müssen. Wer Meister wird, sollte auch sicher in die 3. Liga aufsteigen dürfen. Vereine, Fans und Presse sprechen sich bereits lange dafür aus. Jetzt zieht der Verband (vielleicht) endlich nach.
Der Status quo
Aktuell ist es noch so, dass in allen 5 Regionalligen (Nord, Nordost, West, Südwest und Bayern) der jeweilige Meister die Aufstiegsspiele erreicht. Außerdem qualifiziert sich der Vizemeister aus der Südwest-Staffel, weil sich im Gebiet der Regionalliga Südwest momentan von allen 5 Regionalligen die meisten Mannschaften und Mitglieder befinden.
Bei einer Auslosung entscheidet sich, welche Teams in Hin-und Rückspiel gegeneinander antreten. Nur 3 der 6 Qualifikanten belohnen sich für eine starke Saisonleistung mit dem Aufstieg in die 3. Liga und dem damit einhergehenden Sprung in den Profifußball. Die anderen 3 Klubs schauen ins Leere und müssen ein weiteres Jahr in der 4. Liga an den Start gehen.
Austausch mit Vereinen geplant
Um diese Aufstiegsregelung zu ändern, sucht der DFB jetzt nach möglichen Alternativen. Bereits in den kommenden 3 Wochen will der Verband in eine Diskussion mit allen betroffenen Vereinen gehen. Dazu ist laut DFB-Vizepräsident Dr. Rainer Koch geplant, dass 5 Staffeltagungen der Regionalligen über die Bühne gehen und eine Tagung der Drittligisten stattfindet.
Mögliche Varianten
Hermann Winkler, sächsischer Verbandspräsident und DFB-Vorstandsmitglied, erklärte gegenüber dem MDR Fernsehen, dass es derzeit 2 konkrete Vorschläge zu einer möglichen Reform der Aufstiegsregelung gibt. Variante 1 klingt dabei am einfachsten und am besten: Alle 5 Regionalliga-Meister steigen auf und aus der 3. Liga steigen 5 Vereine ab. Damit dies realisierbar wäre, müsste die 3. Liga aber von 20 auf 22 Teams aufgestockt werden. Die Saison würde demnach nicht 38, sondern 42 Spieltage haben.
Aber auch Variante 2 wäre eine deutliche Verbesserung im Vergleich zur aktuellen Regelung. Die Idee ist, dass für 5 Jahre festgelegt wird, welche 3 der 5 Titelträger aus der Regionalliga direkt aufsteigen. Der 4. und letzte Aufsteiger wird dann in einem Duell zwischen den beiden anderen Meistern ermittelt. Nur ein Verein würde – zumindest für eine weitere Saison – in der Regionalliga verweilen.
Lösung sollte so schnell wie möglich gefunden werden
Ganz egal, welche Reform sich am Ende durchsetzt: Dass sich die Aufstiegsregelung zur 3. Liga dadurch verbessern würde, steht außer Frage. Der DFB sollte dieses Thema priorisieren und so schnell wie möglich etwas ändern. Denn wenn Traditionsvereine wie der FC Energie Cottbus und der TSV 1860 München durch die Liga marschieren und alle anderen Kontrahenten weit hinter sich lassen, sollte der Aufstieg – und nicht das direkte Duell in den Aufstiegsspielen – die Belohnung dafür sein.
Apropos: Für die Münchner Löwen, derzeit Spitzenreiter in der Regionalliga Bayern, steht bereits am morgigen Freitagabend (ab 19 Uhr, live auf Sport1) das nächste Spiel auf dem Programm. Zu Gast ist die U23 der SpVgg Greuther Fürth. Kann 1860 München seine Titelambitionen unterstreichen und den nächsten Sieg einfahren? Quote 1.17!