In der letzten Saison begeisterte RB Leipzig zwar mit attraktivem Offensivfußball. Was unter der Regie von Ex-Trainer Ralph Hasenhüttl aber fehlte, war eine gewisse defensive Stabilität. Insgesamt 53 Gegentreffer standen am Ende zu Buche, nach der Hinserie waren es bereits 25 Gegentore. Mittlerweile sieht das allerdings ganz anders aus. Mit Ralf Rangnick als Coach haben es die Roten Bullen geschafft, auch defensiv zu überzeugen. Die Hinrunde der laufenden Saison wurde mit gerade einmal 17 Gegentreffern abgeschlossen – Ligabestwert! (alle Bundesliga Wetten)
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Innenverteidiger blühen auf
Woran diese positive Entwicklung in der Abwehrarbeit festzumachen ist? Unter anderem an der hervorragenden Verfassung der gesamten Innenverteidigung. Ob Kapitän Willi Orban, die beiden französischen Talente Dayot Upamecano und Ibrahima Konaté oder der Österreicher Stefan Ilsanker: Egal, wer in der Abwehrzentrale agiert, auf jeden dieser Spieler ist Verlass. Die Leistungen sind konstant stark und die Abstimmung funktioniert klasse – auch mit defensiven Mittelfeldspielern wie Diego Demme, die das Spiel von hinten aufbauen.
Rangnick hat es geschafft, die Leistungen und das Zusammenspiel der Defensivspieler insgesamt auf ein neues Level zu hieven. Die „Mentalität im Spiel gegen den Ball“ sei laut Rangnick – das betont er immer wieder – der Schlüssel zur neuen defensiven Stärke. Unter Hasenhüttl wurde der Fokus auf temporeichen Ballbesitzfußball gelegt. Das hat offensiv auch super funktioniert, die Defensive hat aber darunter gelitten. Deshalb ist es nachvollziehbar, dass Rangnick diesbezüglich Veränderungen vorgenommen hat.
Variables Spielsystem
Veränderungen gab es beim Tabellenvierten auch in Sachen Spielsystem. Während in der Saison 2017/18 meist im 4-4-2 mit einer Doppel 6 gespielt wurde, agiert RB Leipzig in dieser Spielzeit deutlich variabler. In den ersten 17 Partien spielte RBL schon mit 6 verschiedenen Systemen. Neben dem 4-4-2 mit Doppel 6, das auch unter Rangnick noch am häufigsten Anwendung gefunden hat (7-mal), wurde auch schon im 4-4-2 mit Raute, im 4-3-3 offensiv und im 4-3-1-2 gespielt. Darüber hinaus gab es auch jeweils 2 Begegnungen im 5-3-2 und im 3-1-4-2 – und das mit Erfolg. Die 4 Spiele, in denen nicht mit 4er-Kette gespielt wurde, gewann Leipzig allesamt.
Das heißt: Die Mannschaft funktioniert in mehreren Spielsystemen. Je nach Gegner kann Rangnick also das passende System wählen. Auch während einer Partie kann das System beliebig verändert werden. Bessere Abstimmung in der Abwehr, ein optimales Zusammenspiel in allen Mannschaftstelen und ein optimiertes taktisches Verständnis: Diese Entwicklung unter Rangnick freut sicher nicht nur den aktuellen, sondern auch den künftigen Cheftrainer. Im Sommer übernimmt Hoffenheim-Coach Julian Nagelsmann. Wo dann der Leipziger Weg wohl hinführen wird?
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