Pablo Sarabia (27) ist bei Paris St.-Germain nicht immer erste Wahl. Dennoch spricht die Tor-Bilanz des spanischen Neuzugangs vom FC Sevilla eine klare Sprache. Der PSG-Stürmer erzielte allein im französischen Pokal in 4 Spielen 6 Treffer. Dazu kommen 3 Buden aus 19 Ligue-1-Spielen. Beim 6:1 (2:1)-Viertelfinal-Erfolg im Coupe de France in Dijon schnürte Sarabia am Mittwoch seinen 2. Doppelpack in diesem Wettbewerb. 15 Tore hat PSG in 4 Pokalspielen erzielt. 63 Mal hat man in der französischen Liga eingenetzt – 13 Mal ließ es Paris allein in den letzten 4 Partien klingeln. Viele Beobachter stellen sich vor dem Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League am Dienstag bei Borussia Dortmund die Frage: Wie ist diese Tor-Walze aufzuhalten?
63 Liga-Tore – PSG scheint unaufhaltsam
Blickt man auf die 5 Top-Ligen Europas, so fällt auf, dass kein Team hier mehr Tore markierte als die Mannschaft des deutschen Trainers Thomas Tuchel (46). PSG hat 30 Treffer mehr erzielt als Verfolger Olympique Marseille. Zum Vergleich: Bundesliga-Tabellenführer FC Bayern München, nicht gerade für Tor-Armut bekannt, kommt auf 58 Saisontore. „Die Königlichen“ von Real Madrid ließen die Torhüter in La Liga 44-mal chancenlos zurück. Damit liegt der spanische Rekordmeister hinter dem Tabellenersten der Serie A. Inter Mailand kann 48 Saisontreffer vorweisen, Englands souveräner Titelanwärter FC Liverpool 60.
Europas Top-Torjäger: Lewandowski stiehlt PSG-Stars die Show
Bei den Top-Torjägern glänzt das Pariser Star-Ensemble in der Breite. Mit Weltmeister Kylian Mbappé, dem brasilianischen Superstar Neymar und Inter-Leihgabe Mauro Icardi hat man offensive Klasse in Masse. Mbappé hat in der Ligue 1 bereits 15 Tore auf seinem Konto, Neymar steht bei 13. Icardi kommt auf 10 Treffer – bei nur 17 Einsätzen. Im Angriff des FC Bayern gibt Robert Lewandowski (22 Saisontore) fast schon traditionell den Alleinunterhalter. Inter Mailand hat mit Sturmtank Romelu Lukaku (17 Liga-Treffer) und Lautaro Martinez (11 Tore) 2 Spieler in der Top 10 der Torjäger. Gleiches gilt für den FC Liverpool, der mit Mohamed Salah (14 PL-Tore) und Sadio Mané (11 Treffer) unter den ersten 10 in diesem Ranking vertreten ist. Real Madrid setzt auf „Allzweckwaffe“ Karim Benzema. Der Franzose hat in La Liga 13 Mal zugeschlagen. Nur der allgegenwärtige Lionel Messi vom FC Barcelona liegt in der Torjägerliste der Primera Division vor dem Madrilenen.
Nur 2 Teams waren in der CL-Gruppenphase noch treffsicherer als PSG
In der Champions League hat Paris St.-Germain die drittbeste Tor-Ausbeute hinter dem FC Bayern (24 Buden) und dessen Gruppengegner Tottenham Hotspur (18). Offensivgeist, der Thomas Tuchel fast ein bisschen zu viel wird. Nach einer Auswechslung in Montpellier (3:1) Anfang Dezember 2019 nahm er den unzufriedenen Kylian Mbappé ins Gebet. „Er will immer spielen, immer gewinnen und will nie raus“, erklärte Tuchel nach dem Spiel, „aber er muss meine Entscheidungen akzeptieren und den anderen Spielern, die ich bringe, Respekt zollen.“
PSG: Mehr Torgefahr mit neuem System
Ein Faktor für den Tor-Reigen bei PSG ist die Systemumstellung, die Tuchel vor der Saison vorgenommen hat. Nachdem Paris über Jahre im 4-3-3 agiert hat, spielt man nun 4-4-2, mit den „Fantastischen 4“, Angel dí Maria, Mbappé, Neymar und Icardi auf den Flügeln bzw. in der Doppelspitze. „Das Ziel ist es, dass die 4 sich wie ein Puzzle zusammenfügen und sich perfekt ergänzen“, sagt Tuchel über seine Traum-Offensive, die wettbewerbsübergreifend 69 Tore beigesteuert hat. Dortmund steht dem Offensivdrang des Gegners aus Frankreich, der in den letzten 3 Jahren jeweils im CL-Achtelfinale scheiterte, mit 59 Saisontreffern nicht groß nach. Aber die Abwehr, die allein in der Bundesliga 32-mal überwunden wurde, könnte Paris zum Toreschießen einladen. Mut dürfte dem BVB die letzte Saison machen: Nach 2:0 im Old Trafford ließ PSG im Rückspiel gegen Manchester United (1:3) noch 3 Gegentreffer zu – und flog raus!
PSG-Torjäger im Pokal: Pablo Sarabia (m.), hier mit Torhüter Sergio Rico und Stürmer Eric Maxim Choupo-Moting (l.).