Beim Großteil der Bundesligisten ist vorab klar, welcher Torhüter als Nummer 1 in die neue Saison starten wird. Nicht so beim Hamburger SV. Zwischen Christian Mathenia und Neuzugang Julian Pollersbeck bahnte sich der vielleicht spannendste Zweikampf des Jahres an. Nun werfen 2 Fehlgriffe in Testspielen den U21-Europameister entscheidend zurück.
Was waren nicht alles für Jubelarien auf diesen Jungen angestimmt worden? Mit sehenswerten Paraden und starken Nerven im Elfmeterschießen trug Julian Pollersbeck dazu bei, dass die DFB-Auswahl zum Titel marschierte. Schon vor dem EM-Finale (1:0 gegen Spanien) brachte der HSV die Verpflichtung des 22-Jährigen, der später als einer von 6 deutschen Spielern in die Mannschaft des Turniers gewählt worden war, unter Dach und Fach.
Pollersbeck kann Patzer kaum korrigieren
Kaum beim krisenerprobten Bundesliga-Dino angekommen, heißt es nun: Pleiten, Pech und Pollersbeck! Im Testspiel beim Zweitliga-Neuling Holstein Kiel (3:5) trickst Dominik Schmidt den zu weit vor seinem Kasten stehenden Debütanten aus – mit einem 70 Meter-Schuss aus der eigenen Hälfte. Beim folgenden 1:1 gegen Sparta Rotterdam griff er dann bei einer Flanke daneben.
„Für Julian ist das total ärgerlich, aber ich mache mir überhaupt keine Sorgen um ihn“, gibt HSV-Sportdirektor Jens Todt Rückendeckung. Man sollte nicht vergessen: Auch bei seinen ersten Einschätzen für die U21 kämpfte Pollersbeck mit kleinen Anlaufproblemen.
Der Ex-Lauterer, der wie unter anderem Roman Weidenfeller, Kevin Trapp oder Tim Wiese die berühmte Gerry Ehrmann-Torwartschule durchlaufen hat, besitzt zwar die mentale Stärke, um die Patzer schnell zu verarbeiten, doch der Faktor Zeit spielt gegen ihn. Konkurrent Christian Mathenia steht am Montag gegen Antalyaspor zwischen den Pfosten – es ist der letzte Test während des Österreich-Trainingslagers.
Mathenia reif für die Rolle als Nummer 1
Anschließend bleibt Julian Pollersbeck nur noch die Generalprobe gegen den spanischen Erstligisten Espanyol Barcelona. Prognose: Leistet sich der 2 Jahre ältere Mathenia seinerseits keine groben Schnitzer, wird Trainer Markus Gisdol zum Saisonstart gegen den FC Augsburg (19. August) auf ihn setzen. Hält Hamburg in dieser Partie hinten die Null? Quote 2.55.
Unverdient wäre der Nummer 1-Status, mal unabhängig von Pollersbecks Form, sicher nicht. In seinem ersten Bundesliga-Jahr beim damaligen Aufsteiger SV Darmstadt war Christian Mathenia 8 Mal (33 Einsätze) ohne Gegentor geblieben.
Nach dem Wechsel in den Norden machte er als Stellvertreter für René Adler (inzwischen beim FSV Mainz 05) eine solide Figur – allen voran zum Saisonende. Als die Angst vor dem Abstieg hoch war, hielt er gegen Mainz (0:0) sowie den VfL Wolfsburg (2:1) dem Duck stand. Das Fachmagazin kicker stufte den 1,89 großen Schlussmann als einen der notenbesten HSV-Spieler (2,89) der vergangenen Saison ein.
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