Pokal und Europa League: Bricht Bayer Leverkusen endlich den Titel-Bann?
Pokal und Europa League: Bricht Bayer Leverkusen endlich den Titel-Bann?

Pokal und Europa League: Bricht Bayer Leverkusen endlich den Titel-Bann?

DFB-Pokal 1993 und UEFA-Cup 1988 – Das sind bis heute die einzigen Titel auf dem Briefkopf von Bayer Leverkusen. Seitdem hat vor allem im DFB-Pokal stets mehr als nur der berühmte „letzte Tick“ gefehlt.

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Am 12. Juni 1993 versuchen die „Bubis“ von Hertha BSC, wie die drittklassige Amateur-Mannschaft von Hertha BSC genannt wird, wirklich alles, um ihren Kontrahenten aus der Bundesliga zu verunsichern. Schon vor dem Anpfiff des DFB-Pokalfinales im Berliner Olympiastadion dröhnt die nach dem 2:1-Halbfinalerfolg gegen den Chemnitzer FC eilig eingespielte „Schuss, Torr, Hurra – Wir holen den Pokal“-Hymne aus der Kabine der Berliner. So laut, dass die hoch favorisierten Bundesliga-Profis von Bayer Leverkusen nebenan schon vorab auf der Zinne sind. „Die machen vielleicht ein Theater, das gibt es doch überhaupt nicht, ist denn das überhaupt erlaubt?“, fragen sich die Leverkusener.

Leverkusens einziger Pokal-Coup liegt 27 Jahre zurück…

Draußen, im verregneten Olympiastadion, warten mehr als 70.000 Berliner Fans mit gelben „Olympia-Werbekappen“ auf die Rheinländer. Nur wenige Anhänger sind aus Leverkusen an die Spree gereist. Das ganze Stadion gegen sich zu haben, lähmt die Stars um Andreas Thom, Joan Lupescu, Ulf Kirsten oder den Tschechen Pavel Hapal über die Maßen. Gegen den Underdog aus der Amateur-Oberliga bietet Bayer Leverkusen, das sein Halbfinale mit 3:0 bei Eintracht Frankfurt gewonnen hat, eine zähe Vorstellung. „Wir hatten riesige Angst, zu versagen und als größte Deppen Europas da zu stehen“, erklärt Bayer-Abwehrspieler Martin Kree später den schwachen Auftritt der Bayer-Elf im Finale. Ein Tor von Ulf Kirsten zum 1:0-Endstand (77.) beendet das „Bubi“-Abenteuer. Der Sachse beschert Bayer Leverkusen seinen bis heute einzigen nationalen Titel.

Bayer Leverkusen hat in dieser Saison noch 2 Titelchancen

5 Jahre zuvor hat die Bayer-Elf in einem Final-Rückspiel, das deutsche Europacup-Geschichte schreibt, Espanyol Barcelona im Elfmeter-Krimi bezwungen und den UEFA-Pokal gewonnen. Mehr als 30 bzw. mehr als 25 Jahre hat Bayer 04 wieder in diesen beiden Wettbewerben die Chance, den scheinbar ewigen Titel-Bann zu brechen. Dass man sich in der Europa League im Achtelfinale gegen die Glasgow Rangers durchsetzt, gilt als eingeplant.

Doch egal, auf wen die Mannschaft von Trainer Peter Bosz (56) im am Sonntag auszulosenden Halbfinale im DFB-Pokal treffen wird: Bayer 04 könnte wieder auf der vorletzten Etappe scheitern!

Der FC Saarbrücken wäre ähnlich knifflig wie einst die Hertha-Amateure

Der größte Außenseiter in einem Pokal-Halbfinale aller Zeiten, der 1. FC Saarbrücken aus der Regionalliga Südwest, dürfte sich im Falle eines Duells ähnliche Psycho-Spielchen einfallen lassen wie vor 27 Jahren die Berliner Hertha-Bubis um den späteren Bayer-Profi Carsten „Calle“ Ramelow. Sollte den Saarländern der Sprung ins Finale gelingen, wäre die Konstellation ähnlich wie 1993: Fast ganz Fußball-Deutschland würde dem Außenseiter vom 1. FCS die Daumen drücken und die Saarbrücker hätten wohl auch mehr Fans im Olympiastadion auf ihrer Seite…

4-mal raus gegen die Bayern seit 1998

Für die Leverkusener gilt am Sonntag: Bloß nicht die Bayern! Die Münchner sind ein Schreckgespenst für die Mannschaft vom Rhein, in der Bundesliga wie im Pokal! 2015 hat der deutsche Rekordpokalsieger Bayer im Viertelfinale im Elfmeterschießen rausgeworfen. 2018 wird Leverkusen im Halbfinale mit 2:6 in der BayArena von den Münchnern deklassiert. Auch 1998 und 2003 verhindern die Bayern im Viertel- bzw. im Halbfinale einen möglichen Pokal-Erfolg der Werkelf.

1993: Pokalsieg mit Misstönen

Eintracht Frankfurt wäre insofern ein Wunschgegner für Bayer, als dass die Hessen auch 1993 auf dem Weg zum „Pott“ ausgeschaltet werden konnten. Und das an einem geschichtsträchtigen Abend. Am 30. März 1993 gewinnt Bayer mit 3:0 im Frankfurter Waldstadion. Eintracht-Coach Dragoslav „Stepi“ Stepanovic wirft vor laufender Kamera hin („Das war’s!“) und heuert dann ausgerechnet bei Bayer Leverkusen an. Als Nachfolger des entlassenen Reinhard Saftig, der am 1. Mai 1993 gefeuert wird und Bayer zuvor in 77 Pflichtspielen betreut hatte, übernimmt der Serbe beim Pokal-Finalisten. „Stepi“ verzichtet nach dem Pokal-Triumph in Berlin auf Fotos mit der Trophäe. Die feine serbo-hessische Art…

Leverkusen ist auch zu Hause für ein „Pokal-Aus“ gut…

In der Bundesliga ist die Bilanz gegen die Hessen durchwachsen. Von 69 Duellen gegen die Frankfurter hat Bayer 04 insgesamt 31 gewonnen, bei 13 Remis und 25 SGE-Erfolgen. Dass ein Heimspiel im Halbfinale gegen die Pokal-Spezialisten vom Main nicht unbedingt ein Vorteil sein muss, erfahren Borussia Mönchengladbach und der FC Schalke 04 in den Jahren 2017 und 2018 schmerzlich. Frankfurt setzt sich im Elfmeterkrimi in Gladbach und dank eines Traumtors von Luka Jovic auf Schalke durch. Leverkusen selbst ist seit 2013 insgesamt 4-mal vor heimischer Kulisse im Pokal gescheitert! 2014 unterliegt man überraschend gegen Zweitligist 1. FC Kaiserslautern (0:1 n. V.), 2015 und 2018 gegen den FC Bayern und 2016 gegen Werder Bremen (1:3).

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Bayer Leverkusen ist DFB-Pokalsieger 1993. ,,Wenn wir das Spiel nicht gewinnen sind wir die Deppen der Nation. Nein, noch viel schlimmer: Die Deppen Europas“, hatte Abwehrspieler Martin Kree (r.) vor dem Finale gegen Hertha BSC Amateure gemahnt.
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