Podolski-Abschied: Höhepunkte und Meilensteine einer 1a-Karriere
Podolski-Abschied: Höhepunkte und Meilensteine einer 1a-Karriere

Podolski-Abschied: Höhepunkte und Meilensteine einer 1a-Karriere

Ganz Fußball-Deutschland stellt sich am Mittwoch auf einen emotionalen Abend ein. Mit Lukas Podolski verlässt ein Unikat und Liebling der Massen die Bühne Nationalmannschaft. Was bleibt vom einfach gestrickten Kölschen Jung, der es vom Bolzplatz-Kicker zum Weltmeister schaffte? Ob als Hoffnungsträger, Torjäger oder Sprücheklopfer – Poldi überzeugte in verschiedensten Rollen. Vor seinem Abschiedsspiel blickt die bwin Redaktion auf die größten Momente seiner DFB-Karriere zurück:

April 2004

Unter Teamchef Rudi Völler beginnt Lukas Podolski seinen Weg in der Nationalelf. Das gerade 19 Jahre junge Talent feiert im Testspiel gegen Ungarn (0:2) ein 16-minütiges Debüt und schafft es wenige Monate später sogar in das EM-Aufgebot.

Dezember 2004

8 Länderspiele dauert es, bis der beim 1. FC Köln ausgebildete Stürmer auch im Trikot mit dem Adler trifft. Beim 5:1 in Thailand schnürt Prinz Poldi nach seiner Einwechslung einen Doppelpack.

Juni 2005

Beim Confederations Cup spielt sich die Sturm-Hoffnung durch 3 Tore und 1 Vorlage weiter in den Vordergrund. Die inzwischen von Jürgen Klinsmann betreute DFB-Auswahl scheitert im Halbfinale an Brasilien (2:3) und belegt den 3. Platz.

Juni & Juli 2006

Endgültig geht sein Stern ein Jahr später bei der Weltmeisterschaft im eigenen Land auf. Nach dem enttäuschenden Vorrunden-Aus bei der EM 2004 wird Podolski zu einem Gesicht des deutschen Sommermärchens. Der Linksfuß gehört in allen 7 WM-Spielen zur Startelf (3 Treffer) und wechselt nach dem Turnier zum Rekordmeister Bayern München.

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Jürgen Klinsmann (l.) setzte als Bundestrainer von Beginn an auf den jungen Podolski

September 2006

Bei Jogi Löw, der das Team von Klinsmann übernahm, genießt Lukas Podolski fortan eine noch größere Wertschätzung. Zum 13:0-Kantersieg in San Marino steuert der Mann mit der Nummer 10 zum ersten und einzigen Mal in seiner DFB-Karriere 4 Buden bei.

Juni 2008

Während er beim FC Bayern nicht immer Stammkraft ist, dreht er bei der EM in Österreich und der Schweiz wieder auf. Podolski, an 5 von 10 deutschen Treffern im Turnier direkt beteiligt, wird mit Deutschland Vize-Europameister.

April 2009

Sein 62. Länderspiel entwickelt sich trotz eines 2:0-Erfolges gegen Wales zu einem Eklat, als sich Podolski und der frühere Kapitän Michael Ballack während es Spiels zoffen. Für seine Ohrfeige muss der Stürmer eine Geldsumme spenden.

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Für seltene negative Schlagzeilen sorgte Podolski durch seine Ohrfeige für Michael Ballack.

Juni & Juli 2010

Jogi Löw wagt bei der Weltmeisterschaft in Südafrika den großen Umbruch, hält aber am zum 1. FC Köln zurückgekehrten Podolski fest. Mit dem damals 25-jährigen spielt die junge DFB-Elf ein herausragendes Turnier und scheitert im Halbfinale erneut Spanien (0:1).

Juni 2012

Dank der Einsätze bei EM in Polen und der Ukraine schafft Poldi den Sprung in den Club der 100er beim DFB. Im Turnier bleibt der sonst so treffsichere Frohnatur aber blass und ist nur einmal als Torschütze erfolgreich.

Juni & Juli 2014

Weil seine Formkurve weiter nach unten zeigt, verliert Podolski ausgerechnet im WM-Jahr seinen Stammplatz auf der linken Außenbahn. Er kommt nur in der Gruppenhase zu 2 Einsätzen, schafft aber beim deutschen Triumph in Brasilien den größten Erfolg seiner Karriere.

Juni & Juli 2016

Fortan kämpft der Weltmeister im Nationalteam gegen das Image als Spaßvogel an. Im Vergleich zu Torhüter Uli Stein, der 1986 seinen Rauswurf provoziert hatte, akzeptiert Podolski aber klaglos seine Teilzeitrolle bei seinem 8. großen Turnier und lebte den jüngeren Mitspielern stets vollen Einsatz sowie Professionalität vor.

März 2017

Ein halbes Jahr nach Bastian Schweinsteiger bekommt nun auch Lukas Podolski sein Abschiedsspiel. Zwar nicht in der Heimat, aber vor einer großen Kulisse im Dortmunder Signal-Iduna-Park gegen England. „Vom 2-jährigen polnischen Jungen, der quasi nur mit einem Ball unter dem Arm nach Deutschland kam, zum Weltmeister ist mehr, als ich mir erträumen konnte“, betont der 31-Jährige. Oder, um es aus Sicht eines Kölners zu sagen: Et hätt noch immer jot jejange.

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Am Ziel seiner Träume: Poldi strahlt mit dem WM-Pokal um die Wette.
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