Der VfB Stuttgart hat zwischen den Jahren für eine Überraschung gesorgt. Die Schwaben verpflichteten nicht einen in den Medien heiß gehandelten Trainer (Markus Anfang, Sandro Schwarz oder Ludovic Magning), sondern einen unbekannten Neuling. Pellegrino Matarazzo wird ab Januar 2020 die Geschicke des Aufstiegsaspiranten leiten und versuchen, den Klub in die Bundesliga zurückzuführen. Seine Inthronisierung ist ein Risiko für den Traditionsverein, schließlich war der 42-Jährige noch nie auf Profiebene als Chefcoach tätig.
Fehlenden Mut kann man den Verantwortlichen beim VfB Stuttgart nicht unterstellen. Der Vorstandsvorsitzende Thomas Hitzlsperger und Sportdirektor Sven Mislintat setzen beim Unternehmen Bundesliga-Rückkehr auf einen Mann ohne Cheftrainer-Erfahrung. Ein gewagtes Unterfangen, schließlich könnten bei einem Scheitern von Pellegrino Matarazzo auch die Köpfe der beiden VfB-Funktionäre Rollen. Mit Tim Walter wurde bereits ein Coach entlassen, den die beiden Verantwortlichen zuvor als richtigen Mann ausgemacht hatten. Eine Patrone verschossen – der nächste Schuss sollte sitzen …
Pellegrino Matarazzo nur Experten und Insidern ein Begriff
Mit Matarazzo bekommt der VfB einen Trainer, der den meisten Fans ziemlich unbekannt sein wird. Der 42-Jährige, der einen US-amerikanischen und einen italienischen Pass besitzt, legte nicht die ganz große Fußball-Karriere hin. Als Aktiver schnürte der 1,98-Meter-Hüne seine Schuhe für den SV Wehen, Preußen Münster, die SG Wattenscheid 09 und Nürnberg II. 2010 begann er seine Trainer-Laufbahn. Beim Klub arbeitete er als Co- und Interimstrainer der Reserve, später übernahm er in Chefleitung die U17 und U19 der Franken. 2017 wechselte er als Chefcoach der U17 zur TSG Hoffenheim, bevor er schließlich unter Julian Nagelsmann ab Dezember 2019 Co-Trainer des Bundesliga-Teams wurde. Diese Rolle hatte er bis zuletzt auch unter Alfred Schreuder inne.
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VfB will kurz- und langfristigen Erfolg
In Stuttgart erhält Matarazzo einen Vertrag bis zum 30. Juni 2021. Ihm zur Seiten stehen werden die bisherigen Co-Trainer Rainer Widmayer und Michael Wimmer, Torwart-Trainer Uwe Gospodarek sowie die Athletik-Trainer Martin Franz und Matthias Schiffers. Laut Mislintat fiel die Wahl auch deshalb auf den 42-Jährigen, weil er in Nürnberg und in Hoffenheim „sowohl im Profibereich als auch im Übergangsbereich und in der individuellen Entwicklung von Toptalenten gute Arbeit geleistet“ habe. Mit einem Durchschnittsalter von 24,8 Jahren stellen die Schwaben die viertjüngste Mannschaft in der 2. Bundesliga (alle 2. Bundesliga Wetten). Hitzlsperger unterstrich auf der Vorstellungs-PK des neuen Coaches allerdings, dass der Klub auch „kurzfristig erfolgreich sein muss“. Sollte Matarazzo mit seinem Team der Aufstieg nicht gelingen, scheinen seine Tage im Ländle gezählt.

VfB-Trainerstuhl ein Schleudersitz
Trotz des mit Abstand teuersten Kaders im Unterhaus wird das keine leichte Aufgabe. Aktuell rangiert Stuttgart auf Rang 3, punktgleich mit dem zweitplatzierten HSV. Der Vorsprung auf die Nichtaufstiegsplätze beträgt allerdings nur einen einzigen Zähler. In den ersten 18 Partien ließen die Schwaben in der Hälfte aller Spiele Punkte liegen (4 Remis, 5 Niederlagen). Matarazzo muss Konstanz in die Auftritte seiner Mannschaft bekommen, sonst wird das VfB-Umfeld schnell nervös. Aufgrund dieser Nervosität, der hohen Erwartungshaltung sowie der kritischen Medienlandschaft verschließ der VfB in den vergangenen 10 Jahren 13 Cheftrainer. Es gibt im Trainergeschäft einfachere Aufgaben, als Übungsleiter in Stuttgart zu sein. Erst Recht für einen Mann ohne Erfahrung in diesem Haifischbecken …
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