Das Fußballturnier der Olympiade – oft im Schatten der WM oder EM stehend – hat in den letzten 30 Jahren viele Stars gesehen. Pep Guardiola für Spanien, Lionel Messi und Sergio Agüero für Argentinien sowie Neymar für Brasilien beendeten das „Projekt Gold“ erfolgreich. In Paris 2024 will sich Gastgeber Frankreich mit einigen namhaften Akteuren zum König der Sommerspiele krönen.
Mit Argentinien, Frankreich und Spanien nehmen 3 große Fußball-Nationen am Turnier der Sommerspiele teil. Dazu kommen mit Japan, Marokko, Paraguay, der Ukraine und den USA weitere Teams, die für Furore sorgen können.
Die Fans und Zuschauer dürfen sich auf ein paar namhafte Akteure der Fußball-Welt freuen. Nicolas Otamendi und Julian Álvarez (Argentinien), Alexandre Lacazette und Michael Olise (Frankreich), Naby Keita (Guinea) und Achraf Hakimi (Marokko) – sie alle wollen in Paris 2024 Erfolge feiern. So wie es bereits vor ihnen Stars bei der Olympiade taten und Gold gewannen.
Das Olympische Fußballturnier – seit London 1908 auf dem Spielplan, genießt vor allem in Südamerika einen ähnlich hohen Stellenwert wie die Weltmeisterschaft. Das dokumentieren die beiden weiteren Trikot-Sterne, die Doppel-Weltmeister Uruguay zu Ehren der Olympia-Erfolge von 1924 und 1928 trägt. Zuletzt gewannen stets Auswahl-Teams aus Südamerika (2x Argentinien, 2x Brasilien, 1x Mexiko) die Gold-Medaille.
1992: Früher Erfolg für Guardiola und Enrique
Im modernen Fußball konnte Spanien lange vor dem Beginn seiner goldenen Ära mit der „Triple Corona“, dem 2-maligen Gewinn der EM (2008 und 2012), und der WM 2010 feiern. In Barcelona gewann „La Roja“ 1992 das Finale gegen Polen mit 3:2. In der Startelf: Die späteren „Barca“-Ikonen und Erfolgstrainer Pep Guardiola und Luis Enrique sowie Atlético-Legende Kiko (225 Liga-Spiele).
2 große Teams aus Afrika
4 Jahre später in Atlanta betrat ein Team aus Afrika das Siegerpodium, das zum Hoffnungsträger eines ganzen Kontinents werden sollte: Die „Super Eagles“ aus Nigeria. Mit einem 3:2-Erfolg gegen Polen holten die Nigerianer mit den späteren Bundesliga-Profi Taribo West, Sunday Oliseh, Victor Ikpeba und dem bereits in Frankfurt zum Publikumsliebling avancierten Augustine „Jay-Jay“ Okocha Gold. Ebenfalls dabei: Die England-Legionäre Nwankwo Kanu (ab 1999 beim FC Arsenal) und Daniel Amokachi vom FC Everton. Für Nigeria die Krönung einer goldenen Ära: 1998 setzten die „Super Eagles“ ihren Höhenflug fort, schafften es bis ins WM-Achtelfinale.
Mit den „unbezähmbaren Löwen“ aus Kamerun triumphierte auch 2000 in Sydney ein Team aus Afrika. Die Westafrikaner schlugen Spanien mit Carles Puyol und Raúl im Elfmeterschießen. Der Kader von Trainer Jean-Paul Akono liest sich wie ein „Who is Who“ des kamerunischen Fußballs: Samuel Eto’o, Pierre Womé, Geremi Nijtap und Patrick Mboma. Die Sommerspiele als Schub für weitere Erfolge – das galt auch für die Kameruner, die mit ihrem deutschen Coach Winfried „Winnie“ Schäfer 2 Jahre später den Afrika-Cup gewannen.
Athen 2004 und Peking 2008: Im Zeichen des Tangos
Argentinien holte sich in jüngster Vergangenheit 2-mal die Goldmedaille. 2004 und 2008 genügte der „Albiceleste“ jeweils ein 1:0 in den Finals gegen Paraguay und Nigeria. Trainer Marcelo Bielsa („El Loco“) hatte mit Roberto Ayala, Javier Mascherano, Carlos Tevez und Javier Saviola Spieler nominiert, die den argentinischen Fußball im vergangenen Jahrzehnt prägten. Die argentinischen Olympiasieger von 2008 mit Superstar Lionel Messi, Sergio Agüero, Final-Torschütze Angel di Maria, Keeper Sergio Romero oder Pablo Zabaleta wurden 2014 auch Vize-Weltmeister bzw. die 3 Erstgenannten in Katar 2022 Weltmeister.
„London calling“ hieß es 2012 für Mexiko. Die Mittelamerikaner setzten sich im Finale von Wembley überraschend mit 2:1 gegen die favorisierten Brasilianer durch. Oribe Peralta, Hector Herrera, der 2016 für Eintracht Frankfurt spielende Marco Fabian und Raul Jimenez führten „El Tri“ zum Erfolg.
Sommerspiele: Brasilien verteidigt den Titel
Die letzten beiden Sommerspiele, 2016 in Rio und 2021 in Tokio, hatte stets den gleichen Sieger: Brasilien! Beim Heimturnier bezwang die Auswahl des Gastgebers um Neymar, Marquinhos und Gabriel Jesus Deutschland mit 5:4 im Elfmeterschießen. Auf der deutschen Seite trugen Nationalspieler wie Matthias Ginter, Niklas Süle, Lukas Kostermann, Julian Brandt, Serge Gnabry und die Bender-Zwillingen das Olympia-Trikot mit dem Adler auf der Brust.
Auch beim Triumph in Japan benötigte Brasilien länger als die reguläre Spielzeit. Erst in der Verlängerung wurde Spanien mit 2:1 geschlagen. Auf Seiten der Südamerikaner waren Dani Alves, Bruno Guimaraes, Douglas Costa, Antony und Matheus Cunha die größten Namen. Bei den Iberern stand der heutige Nationalkeeper Unai Símon zwischen den Pfosten sowie die aktuellen Europameister Marc Cucurella, Dani Olmo, Mikel Merino, Mikel Oyarzabal, Pedri und Martin Zubimendi im Aufgebot.