Im kommenden Sommer steht mit der Europameisterschaft aus Fußballer Sicht ein großes Highlight bevor. Allerdings folgt mit dem Olympischen Fußballturnier nur wenige Woche später ein weiterer Höhepunkt. Anders als die EM läuft bei Olympia in Tokio die U21-Nationalmannschaft mit 3 älteren Verstärkungen auf. Trainer Stefan Kuntz muss bis zum 15. Januar zumindest eine Vorwahl treffen. Zählen auch die Weltmeister Mats Hummels und Thomas Müller zu den Kandidaten für das Turnier in Japan?
Deutschland holt Silber! Das war im August 2016 die Schlagzeile der großen deutschen Zeitungen rund um das Olympische Fußballturnier in Rio de Janeiro. Diesen Erfolg will der Deutsche Fußball Bund nach Möglichkeit wiederholen, im Optimalfall mit Gold sogar noch einen draufsetzen. Das Turnier wird wie immer bei Olympia als U23-Wettbewerb durchgeführt. Die Mannschaften dürfen also nur Spieler einsetzen, die ab dem 1. Januar 1997 geboren wurden. Ausnahme: Jede Nation darf, zusätzlich zu den Youngsters, 3 ältere Spieler nominieren. Doch wer wird diese Rollen einnehmen?
Kramer und Podolski mögliche Kandidaten
DFB-Coach Stefan Kuntz hat 2 Anforderungen an die Routiniers: Sie sollten Turniererfahrung haben und eine Leitwolf-Position einnehmen können. Doch von den Spielern, die diese Voraussetzungen erfüllen, und bei der EM keine Rolle spielen – der DFB und die Bundesliga-Vereine haben sich darauf geeinigt, dass kein Akteur beide Turniere spielt – gibt es gar nicht so viele. Immer wieder wird der Name Christoph Kramer genannt. Der Gladbacher war bei der WM 2014 mit dabei und könnte im zentralen Mittelfeld eine Führungsrolle übernehmen. Allerdings gehörte er zuletzt nicht mehr zu den unumstrittenen Stammspielern bei der Borussia, weshalb eine Olympia-Teilnahme scheitern könnte.
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Ebenso wird Lukas Podolski von den Medien ins Spiel gebracht. Der Angreifer beendete jüngst sein Japan-Engagement bei Vissel Kobe. Einen neuen Klub hat der Weltmeister derzeit noch nicht. Auch hier könnte die Spielpraxis zum Problem werden.
Kommen Hummels, Boateng und Müller in Frage?
Doch es gibt Spieler, die nicht gerade freiwillig das nicht mehr das DFB-Trikot tragen. Bundestrainer Joachim Löw entschied sich nach einer schwachen Weltmeisterschaft 2018 inklusive Aus in der Gruppenphase auf einige erfahrene Spieler zu verzichten. Mats Hummels, Jerome Boateng und Thomas Müller wurden im Jahr 2019 nicht mehr für die Nationalmannschaft nominiert. Würde es da nicht passen, wenn mit Kuntz ein anderer Coach erfahrene und trotzdem noch qualitativ hochwertige Spieler sucht?
Sicherlich ist diese These mit Vorsicht zu genießen, doch keiner aus dem Trio hat bisher angekündigt, nie wieder im Trikot mit dem Adler auf der Brust auflaufen zu wollen. Während Hummels („Ich war immer stolz, für Deutschland aufzulaufen“) und Boateng („Ich bin bereit“) nach der Verletzung von Niklas Süle bereits Bereitschaft für ein Comeback signalisierten, machte Müller seinen Ärger nach der Ausbootung Luft. „Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr macht mich die Art und Weise, wie das abgelaufen ist, einfach sauer. Kein Verständnis habe ich vor allem für diese suggerierte Endgültigkeit der Entscheidung“, äußerte sich der Bayern-Spieler im März über seine Social-Media-Kanäle. Egal ob Hummels, Boateng oder Müller – alle 3 würden das Niveau der jungen Truppe noch einmal merklich nach oben treiben. Zudem haben sie die Erfahrung, die in einem Turnier für ein erfolgreiches Abschneiden nötig ist. Bis zum 15. Januar muss Kuntz der NADA (Nationalen Doping-Agentur) eine erste Kaderliste überreichen. Alle Spieler, die dort nicht aufgeführt sind, dürfen nicht an den Olympischen Spielen teilnehmen.
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