Große Enttäuschung für viele Fans vom FC Bayern München. Oliver Kahn wird nicht zum FCB zurückkehren. Tagelang hatte der langjährige Torhüter des Rekordmeisters in den sozialen Netzwerken eine neue Tätigkeit bei seinem Ex-Klub angedeutet. Doch das entpuppte sich lediglich als Marketinggag für eine neue Handy-App. Dabei würde der „Titan“ perfekt in das Profil des FC Bayern passen.
„Da ist natürlich Oliver Kahn vom Charisma und von der Vergangenheit her sicherlich ein Kandidat, mit dem wir uns beschäftigen.“
Vor seiner Haftstrafe aufgrund des Steuerskandals gab Uli Hoeneß preis, dass der FC Bayern in Zukunft seinen langjährigen Torwart Oliver Kahn einen Job anbieten könnte. Es war immer Hoeneß‘ Wunsch, dass langjährige und verdiente Spieler später Führungsaufgaben im Verein übernehmen sollen.
Jetzt, 4 Jahre nach der Hoeneß-Aussage und seiner eigenen bevorstehenden Rückkehr auf den FCB-Thron, schien die Sache klar: Oliver Kahn übernimmt eine Tätigkeit beim FC Bayern. Seit Tagen kündigte der zweimalige Welttorhüter (2001, 2002) eine wichtige Neuigkeit in den sozialen Medien an – aber letztendlich erwies sich diese als Rohrkrepierer und Enttäuschung für die Bayern-Fans.
Statt einen Job beim FC Bayern anzutreten, startet Kahn ein neues Projekt mit dem Namen „Goalplay“. In der App will der 47-Jährige Torhüter per Internet trainieren – mit Trainingsvideos, Anleitungen und dem passenden Equipment. Dafür erntete der einstige Fan-Liebling jede Menge Kritik auf Twitter :
Oliver #Kahn hat heute gezeigt, dass er weiß, wie Werbung funktioniert.
Aber er hat leider vergessen, wie Fans ticken.— Müller (@gemuellert) 11. Oktober 2016
Oliver Kahn nennt Torhüter nun „Torspieler“. An einen solchen hat er 2006 seine Nummer 1 verloren. — Günter Klein (@guek62) 11. Oktober 2016
Dass Kahn nach seinem Karriereende 2008 einen Posten beim FC Bayern übernehmen wird, galt eigentlich als sicher. 14 Jahre lang war er das Gesicht des Rekordmeisters, gewann mit dem Verein alle möglichen Titel. Sein Ehrgeiz und seine Loyalität gegenüber dem Klub prädestinierten ihn für ein späteres Engagement – aber dazu ist es bis heute nicht gekommen, auch weil Kahn selbst erst eine Auszeit vom Fußball wollte:
„Ich kann keinem empfehlen, nach dem Karriereende sofort in eine verantwortliche Position im Fußball zu wechseln. Erst durch den nötigen Abstand bekomme ich einen klaren Blick auf das, was ich nach der aktiven Zeit wirklich möchte. Fort- und Weiterbildung sind in einem immer komplexer werdenden Sportbusiness wichtige Voraussetzungen. Sonst ist das Risiko zu scheitern hoch.“
Diese Spieler arbeiteten nach der Karriere für den FCB:
Christian Nerlinger (Sportdirektor), Gerd Müller (Co-Trainer Amateure), Mehmet Scholl (Trainer Jugend/Amateure), Paul Breitner (Markenbotschafter), Michael Tarnat (Jugendkoordinator), Hans-Jörg Butt (NLZ-Leiter), Giovane Elber (Südamerika-Scout), Hansi Pfügler (Merchandising), Walter Junghans (Torwarttrainer Amateure), Raimond Aumann (Fanbeauftragter), Wolfgang Dremmler (Scoutingchef), Jürgen Wegmann (Fan-Shop) und Kurt Niedermeyer (Jugend-Trainer).
Oliver Kahn wird in naher Zukunft wohl nicht zu dieser Zunft gehören …