Die neue Saison steht in den Startlöchern. Noch haben die Klubs ihre Transferaktivitäten nicht abgeschlossen, doch bereits einige große Deals gingen über die Bühne. bwin News stellt die teuersten und wertvollsten Neuzugänge vor, die in diesem Sommer neu aus dem Ausland in die Bundesliga gewechselt sind.
Martin Terrier (Bayer Leverkusen, 20 Mio. €)
Neues Abenteuer für den 27-Jährigen. Erstmals wird der ehemalige Junioren-Nationalspieler Frankreichs außerhalb seiner Heimat für einen Klub auflaufen. Bislang kickte er ausschließlich in der Ligue 1 für Racing Straßburg, den OSC Lille, Olympique Lyon und zuletzt für Stade Rennes. In 202 Einsätzen in Frankreichs höchster Liga gelangen ihm dabei 60 Tore und 24 Assists. In den vergangenen 4 Spielzeiten war der Linksaußen stets an einer 2-stelligen Anzahl an Treffern direkt beteiligt.
Mit 20 Mio. € ist Terrier der teuerste Bayer-Neuzugang dieses Sommers. In der Geschichte der Werkself waren nur 7 Akteure kostspieliger. Leverkusens Geschäftsführer Simon Rolfes bezeichnet die Neuverpflichtung „als abschlussstark und flexibel einsetzbar“ und ist davon überzeugt, dass er dem Offensivspiel des Teams „neue und attraktive Facetten verleihen“ werde.
Aleix Garcia (Bayer Leverkusen, 18 Mio. €)
Mit der Verpflichtung des Spaniers gelang dem amtierenden Deutschen Meister ein echter Transfer-Coup. Am Spielmacher des FC Girona waren viele europäische Top-Klubs interessiert. Unter dem Bayer-Kreuz wird die 26-jährige Neuerwerbung als Königs-Transfer angesehen, der dem Leverkusener Mittelfeld noch mehr Qualität verleiht. „Führungsspieler, der mit ausgezeichneten strategischen Fähigkeiten von der Sechser-Position aus mit großer Übersicht agiert“ – so beschreibt Simon Rolfes den Spanier.
Aleix Garcia spielte mit dem FC Girona eine bärenstarke Saison in La Liga. 3306 Ballaktionen und 2724 Pässe waren ligaweit der zweitbeste Wert, 396 Pässe ins Angriffsdrittel wurden von niemand getoppt. Nur 5 Spieler hatten in der spanischen Liga mehr Ballgewinne als Garcia (208), seine Passquote lag bei 91,7%. Für Coach Xabi Alonso eröffnen sich mit dem Spanier im Mittelfeld neue zusätzliche Möglichkeiten. Der Meister-Trainer war übrigens der Grund, warum es Garcia nach Leverkusen zog. „Wenn eine Legende wie Xabi Alonso anruft, denkst du nicht 2 Mal nach“, so Garcia bei seiner Vorstellung.
Jeanuel Belocian (Bayer Leverkusen, 15 Mio. €)
Bereits vor dem Terrier-Transfer bediente sich die Werkself in Frankreich bei Stade Rennes. Mit Belocian konnte der Bundesliga-Champion ein begehrtes Talent aus dem Nachbarland verpflichten. In Leverkusen versprechen sie sich in der Zukunft sehr viel vom 19-jährigen Innenverteidiger. Seine Qualität stellte der U21-Nationalspieler der Equipe Tricolore bereits in der abgelaufenen Saison unter Beweis. In Rennes sicherte er sich einen Stammplatz. Insgesamt bestritt er bislang 39 Profispiele in seiner noch jungen Karriere.
Der Linksfuß kann in der Abwehr sowohl als Linksverteidiger als auch linker Innenverteidiger spielen. Damit ist er für Alonso die perfekte Ergänzung zu Alejandro Grimaldo. Die Stärken von Belocian liegen in seiner Dynamik und in einem guten Aufbauspiel. Zudem gilt er als aggressiver Zweikämpfer. In seinem Bewegungsablauf ähnelt er Piero Hincapié, der ebenfalls flexibel in der Bayer-Abwehr einsetzbar ist.
Michael Olise (FC Bayern, 53 Mio. €)
In seiner langen und ruhmreichen Geschichte investierte der FCB nur in 3 Spieler eine höhere Ablösesumme als in Olise: Harry Kane (95 Mio. €), Lucas Hernandez (80 Mio. €) und Matthijs de Ligt (67 Mio. €). Für Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß war der Franzose im Vorfeld ein unbeschriebenes Blatt. „Bei Olise müssen wir uns voll auf Max Eberl und Christoph Freund verlassen, weil den Spieler kannte ich überhaupt nicht“, so der 72-Jährige in einer Medienrunde.
Dabei lieferte der Offensivspieler in der vergangenen Saison im Trikot von Crystal Palace überzeugende Auftritte ab. In 19 Premiere-League-Spielen gelangen ihm 10 Treffer und 6 Assists. 18 Partien verpasste er aufgrund einer Oberschenkelverletzung. Auch in der Spielzeit zuvor war er mit 13 direkten Torbeteiligungen beim Abstiegskandidat aus London ein Leistungsträger. Da Olise für Frankreich bei den Sommerspielen in Paris aufläuft, wird er vermutlich die Testspiele verpassen und frühestens im DFB-Pokal gegen Ulm sein FCB-Debüt feiern.
Joao Palinha (FC Bayern, 51 Mio. €)
„Man sieht sich immer 2 Mal im Leben.“ Mit diesem Slogan gab der FC Bayern Mitte Juli die Verpflichtung des portugiesischen Nationalspielers bekannt. Bereits im vergangenen Sommer wollten die Münchner den defensiven Mittelfeldspieler an die Isar lotsen, scheiterten im letzten Moment allerdings am Veto des FC Fulham. Sportvorstand Max- Eberl erklärte auf der FCB-Homepage, dass es „wichtig war, dass der Kontakt nie abgerissen ist. João wollte unbedingt zum FC Bayern und solche Spieler brauchen wir. Er ist ein wichtiger Baustein für unsere Zukunft“.
Als sogenannte „Holding Six“ ist der 29-Jährige im zentralen Mittelfeld des Rekordmeisters fest eingeplant. Er soll die Lücke füllen, die der FCB nach den Abschieden von Javi Martinez und Thiago Alcantara nie richtig schließen konnte. Nach Stationen bei FC Moreirense, Sporting Lissabon, Belenenses Lissabon, SC Braga und dem FC Fulham sind die Bayern der 6. Profi-Klub für Palinha. Er weist die Erfahrung von 297 Pflichtspielen und 31 Länderspielen auf. In der Champions League kam er allerdings erst 8 Mal zum Einsatz.
Maarten Vandevoordt (RB Leipzig, 10 Mio. €)
Der Name sagt wahrscheinlich nur ausgewiesenen Experten etwas. Aus Belgien von der KRC Genk zog es den jungen Keeper in diesem Sommer zu den Roten Bullen. Der 22-Jährige soll auf Sicht die Nachfolge von Stammtorhüter Peter Gulacsi antreten, der mit seinen 34-Jahren im Karriere-Herbst angekommen ist. Zu einer Kampfansage in dieser Vorbereitung ließ sich der Belgier nicht hinreißen. „Pete ist ein toller Torhüter mit sehr viel Erfahrung. Ich kann eine Menge von ihm lernen“, so der Torwart bei seinem ersten Medientermin für RB Mitte Juli.
Noch vor ein paar Wochen klang das ganz anders. Damals sagte er laut Sport Bild: „Es ist nicht klar, wer die Nummer 1 ist. Das wird sich aus der Vorbereitung ergeben. Mein Ziel ist es, der erste Torwart zu werden. Ich werde alles tun, um das zu erreichen.“ Bereits vor 2,5 Jahren unterschieb Vandevoordt bei RB Leipzig, um Spielpraxis zu sammeln blieb er allerdings in Genk. Jetzt, mit 169 Partien für den KRC auf dem Buckel, fühlt er sich bereit für den nächsten Schritt in seiner Karriere.
Kamil Grabara (VfL Wolfsburg, 13,5 Mio. €)
Mit polnischen Nationalspielern haben die Wölfe in der Vergangenheit bereits gute Erfahrungen gemacht. Waldemar Kryger, Krzysztof Nowak, Andrzej Juskowiak, Jacek Krzynowek, Jakub Blaszczykowski oder Jakub Kaminski – sie alle avancierten in Wolfsburg zu einem Leistungsträger. Gleiches erhoffen sich die VfL-Verantwortlichen auch von Grabara. Der Torhüter muss den Abschied von Stammkeeper Koen Casteels kompensieren – eine schwere Aufgabe.
Bereits im September 2023 wurde der Transfer des Keepers beschlossen. Die Wölfe hatten im Winter die Chance, Grabara vorzeitig nach Wolfsburg zu lotsen, ließen die Klausel aber verstreichen. Bereits in jungen Jahren verließ der Pole seine Heimat und schloss sich dem FC Liverpool an. Nach Leihstationen in Huddersfield und Aarhus wechselte er im Sommer 2021 nach Kopenhagen, wo er 3 Jahre lang spielte und auch erste internationale Erfahrungen sammelte. Im besten Fußballalter von 25-Jahren will er sich jetzt in einer Top-Liga profilieren.
Rasmus Kristensen (Eintracht Frankfurt, Leihe)
Seit langer Zeit stand der Rechtsverteidiger auf dem Zettel der SGE, Mitte Juli konnte der Bundesligist endlich Vollzug melden. Per Leihe schließt sich dänische Nationalspieler zunächst für eine Saison den Hessen an, im Anschluss daran besitzt die Eintracht eine Kaufoption. Über die Höhe der zu entrichtenden Summe ist nichts bekannt. Der aktuelle Marktwert des 27-Jährigen beträgt 10 Mio. €.
Kristensen lief in seiner Karriere bereits für den FC Midtjylland, Ajax Amsterdam, RB Salzburg, Leeds United und die AS Rom auf. Auf vielen seiner Stationen hinterließ er bleibenden Eindruck. Sowohl Matthias Jaissle in Salzburg („Er ist ein echter Anführer!“) als auch Daniele de Rossi in Rom („Ich liebe ihn wirklich und manchmal habe ich ein schlechtes Gewissen, weil ich ihm nicht den Platz gegeben habe, den er verdient.“) sind voll des Lobes über den Abwehrspieler. Kristensen selbst beschreibt sich selbst als „einen sehr physischen Spieler. Ich bringe Kraft, Schnelligkeit und Dynamik mit und werde mich immer in den Dienst der Mannschaft stellen“.
Mohamed Amoura (VfL Wolfsburg, Leihe)
Für eine Leihgebühr in Höhe von 3 Mio. € haben sich die Wölfe für eine Saison die Dienste des Mittelstürmers gesichert. Der Deal beinhaltet eine Kaufoption, die laut übereinstimmenden Medienberichten bei ca. 15 Mio. € liegen soll. Bereits in seinem ersten Spiel machte Amoura das, was sich der VfL von ihm erhofft: Tore schießen! Bei der 1:2-Testspiel-Niederlage gegen den RSC Anderlecht brachte der Neuzugang sein Team mit 1:0 in Führung.
Seine Knipser-Qualitäten stellte Amoura in der letzten Saison zur Genüge unter Beweis. Für Union Saint-Gilloise traf der 24-Jährige in 45 Pflichtspielen 22 Mal. Dadurch wurden Klubs wie der FC Liverpool und Olympique Lyon auf ihn aufmerksam. Die Wahl des Algeriers fiel allerdings auf Wolfsburg. Vor seinem Engagement in Belgien lief der Mittelstürmer für ES Sétif in seiner Heimat und den FC Lugano in der Schweiz auf. Für sein Heimatland erzielte er in bislang 27 Länderspielen 6 Treffer.