DFB-Umbruch: Jogi Löw entdeckt Radikalität und Copy-and-Paste
DFB-Umbruch: Jogi Löw entdeckt Radikalität und Copy-and-Paste

DFB-Umbruch: Jogi Löw entdeckt Radikalität und Copy-and-Paste

Sommer 2018: Joachim Löw hat nach dem WM-Desaster und einer ausführlichen Analyse den Umbruch in der Nationalmannschaft beschworen. Wirklich reformwillig zeigt sich der Bundestrainer erst 8 Monate später. Mehr noch: Mit der Ausmusterung des Bayern-Trios Jerome Boateng/Mats Hummels/Thomas Müller lernt man Löw nun von seiner radikalen Seite kennen. Voreilig oder ein längst überfälliger Schritt? Unser Kommentar.

246! Zusammen bringt es das Trio auf diese stattliche Anzahl an Länderspielen. Was Boateng, Hummels und Müller neben dem Weltmeister-Titel noch vereint? Sie alle führten das DFB-Team mindestens einmal als Kapitän an. Auf besagte Erfahrung will Joachim Löw mit Beginn der EM-Qualifikation freiwillig verzichten. Seine Kritiker im Raum München dürften in diesen Tagen darauf verweisen, dass sich das im November vergangenen Jahres noch ganz anders angehört hat. 

Niklas Süle ist der große Gewinner

Da gab Co-Trainer Marcus Sorg nach der 0:3-Bruchlandung in Amsterdam gegen die Elftal jedenfalls zu Protokoll: „Es ist unglaublich wichtig, dass wir so eine Achse haben.“ Löws Trainerteam spricht in der Regel mit einer Sprache. Wenn der Gegner am 24. März erneut Holland heißt, stehen aus der besagten Weltmeister-Achse mit Manuel Neuer sowie Toni Kroos nur noch 2 Spieler auf dem Platz. Was mag den Umdenkprozess beim Bundestrainer angestoßen haben? Vielleicht ja Niko Kovac!

Beim FC Bayern stellt sich in der Abwehr schließlich nur noch die Frage: Süle mit Hummels oder Süle mit Boateng! Hier ist der Ex-Hoffenheimer in die Rolle hineingewachsen, die er nun auch unter Joachim Löw dauerhaft spielen soll: Innenverteidiger Nummer 1! Sein Partner muss sich aus dem Kreis Antonio Rüdiger (FC Chelsea), Thilo Kehrer (PSG), Matthias Ginter (Borussia Mönchengladbach) und dem Leverkusener Jonathan Tah noch herauskristallisieren.

Spezialwetten: Gibt es ein Comeback für Müller und Co.?

Gleiches Spiel in der Offensive. Thomas Müller wird in der Rückrunde erst bei den Bayern und anschließend im DFB-Team von Serge Gnabry der Rang abgelaufen. Niko Kovac ist für den Mut belohnt worden, indem die Bayern 6 der ersten 7 Rückrundenspiele gewannen und einen 9 Punkte-Rückstand gegenüber dem BVB wettmachten. Und Löw? Für den 59-Jährigen geht es im Länderspiel-Jahr 2019 auch darum, eine neue Hierarchie innerhalb des Teams aufzubauen. 

Gerät die EM-Qualifikation etwa dadurch in Gefahr, dass Süle, Gnabry & Co. in bestimmten Situationen die Reife und Abgezockheit fehlt, fällt dies auf Löw zurück. Beispiel: Die verspielte 2:0-Führung im letzten Länderspiel des vergangenen Jahres – wieder gegen die Niederlande (2:2). So haben unsere Buchmacher eine Spezialwette zur Nationalmannschaft aufgelegt, ob Jerome Boateng, Mats Hummels oder Thomas Müller noch mal ein Comeback im DFB-Trikot geben:

Umgekehrtes Bild: Thomas Müller muss für Serge Gnabry Platz machen!
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