Nach der WM: Das hat sich bei den Top-Nationen getan
Nach der WM: Das hat sich bei den Top-Nationen getan

Nach der WM: Das hat sich bei den Top-Nationen getan

Seit mehr als 3 Wochen ist die Weltmeisterschaft in Katar vorbei. Trotz der Blamage mit dem Vorrunden-Aus hat es im Umfeld der DFB-Elf wenige Veränderungen gegeben. Im Gegensatz dazu rollten bei zahlreichen anderen Nationen entweder Trainer-Köpfe oder die Verträge der Übungsleiter wurden verlängert. Zudem traten einige große Namen aus der Nationalmannschaft ihres Landes zurück oder beendeten im Fall von Gareth Bale ihre Karriere gleich ganz.

Die Fassungslosigkeit nach dem 2. Aus in Serie in einer WM-Vorrunde war nach dem Spiel gegen Costa Rica greifbar. Im Anschluss stand laut DFB-Spitze alles zur Diskussion. Sportdirektor Oliver Bierhoff wurde zum Bauernopfer, der die Entwicklung der letzten Jahre zu verantworten hatte. Er räumte seinen Platz, ansonsten bleibt bei der deutschen Nationalmannschaft auf dem Weg zur Heim-EM 2024 aber alles beim Alten. Hansi Flick ist weiterhin Bundestrainer, Thomas Müller wird „so lange ich Profifußballer bin, immer zur Verfügung stehen in der Nationalmannschaft, wenn ich gebraucht werde.“ Andere Kandidaten für einen Rücktritt wie etwa Ilkay Gündogan haben sich bislang noch nicht zu ihrer Zukunft geäußert.

Franzosen machen Nägel mit Köpfen

In Frankreich ist man da schon weiter. Nach seiner Verletzung während der WM und anschließender Abreise trat Weltfußballer Karim Benzema nicht ohne Nebengeräusche aus der Équipe Tricolore zurück. Nach dem Finale meldete sich sein Berater zu Wort. Laut seiner Aussage hätte der Angreifer schon während des Turniers wieder eingreifen können. Trainer Didier Deschamps verhinderte aber angeblich eine Rückkehr des Stürmerstars. Womit wir bei der nächsten Personalie wären: Deschamps – seit 2012 Nationaltrainer – hat seinen Vertrag bis zur WM 2026 verlängert.

Zinedine Zidane, der nach der WM auf das Amt spekulierte, guckt in die Röhre. Auch die Unterschrift von Deschamps lief nicht reibungslos ab, nachdem sich Verbandspräsident Noël Le Graët geringschätzig zu Zidane äußerte: „Es ist mir egal, ob er Brasilien trainiert oder nicht. Er macht, was er will. Das geht mich nichts an. Er hat mich nicht angerufen, und wenn er es getan hätte, hätte ich nicht reagiert.“ Die Aussage fand nicht nur Kylian Mbappé völlig daneben. „Zidane ist Frankreich. So respektlos behandelt man eine Legende nicht“, twitterte er als Reaktion auf die Worte von Le Graët. Mittlerweile haben sich die Wogen geglättet, nachdem sich der Präsident öffentlich bei Zidane entschuldigte. Ganz nebenbei ist auch noch der Rekordspieler Frankreichs zurückgetreten. Nach 145 Spielen im Trikot von „Les Bleus“ ist für Torwart Hugo Lloris Schluss im Tor der Franzosen.

Neuer Coach für die Seleccion

In Spanien gibt es hingegen einen neuen Coach. Nach der enttäuschenden Pleite gegen Marokko im WM-Achtelfinale warf Luis Enrique hin, Luis de la Fuente übernimmt. Der 61-Jährige war zuvor für die U21-Nationalmannschaft der Iberer verantwortlich und gewann mit dem Nachwuchs bei EM 2019 den Titel. Dazu holte er bei den Olympischen Spielen von Tokio Silber. Schon im kommenden Juni hat de la Fuente die Chance auf den ersten Titel mit der spanischen Nationalmannschaft. Neben Kroatien, Europameister Italien und Gastgeber Niederlande steht die „Seleccion“ im Final 4 der Nations League. Spanien gewinnt die Nations League – Quote 3.25

Nicht mehr mit von der Partie wird dann Sergio Busquets sein. Die langjährige Größe des FC Barcelona und der spanischen Nationalelf wurde Welt- und Europameister, debütiere im April 2009 und schnürte somit fast 14 Jahre lang die Schuhe für sein Land. Nach 143 Länderspielen kehrt er der Mannschaft den Rücken und macht Platz für den gewollten Neuanfang.

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Martinez von Belgien nach Portugal

Sowohl Belgien als auch Portugal verändern sich ebenfalls auf der Trainer-Position. Bei der WM war Roberto Martinez noch für die belgische Nationalmannschaft verantwortlich, setzte das Turnier mit einer alternden Mannschaft aber in den Sand. Seine mehr als 6-jährige Amtszeit bei den „Roten Teufeln“ endete nach dem Aus in der Gruppenphase, allerdings hat er schon einen neuen Job. Der Spanier übernimmt die Portugiesen und darf sich dort in den nächsten Monaten mit der Rolle des nächsten alternden Stars auseinandersetzen. „Mein Ausgangspunkt wird die Gruppe von 26 Spielern sein, die an der WM teilgenommen hat, und Cristiano Ronaldo ist einer von ihnen“, sagte Martinez bei seiner Vorstellung.

Belgien hat nach dem Abgang von Martinez hingegen noch keinen neuen Coach. Das scheint die Stars aber nicht sonderlich zu interessieren, sie haben sich schon auf einen Kandidaten festgelegt. „Für mich ist Thierry Henry der nächste belgische Nationaltrainer. Es gibt keinen Zweifel“, ließ etwas Stürmerstar Romelu Lukaku verlauten. Auch Abwehrchef Toby Alderweireld bezeichnete den bisherigen Co-Trainer und ehemaligen Weltklasse-Stürmer als „die ideale Lösung“. Trotz der eindeutigen Bekundungen der Spieler ist aber noch nichts entschieden.

Bale tritt nicht nur aus der Nationalmannschaft ab

Bevor er sich nun wohl voll und ganz auf sein Golf-Handicap konzentriert, gewann Gareth Bale mit dem Los Angeles FC zum Abschluss seiner Karriere die Meisterschaft in der US-amerikanischen Major League Soccer. Danach genoss er ein letztes Mal die Bühne eines großen Turniers, blieb bei nur einem Tor vom Punkt und Aus in der Vorrunde bei der WM aber weitestgehend blass. Dennoch hinterlässt Gareth Bale eine große Lücke im walisischen Fußball. Insgesamt 111 Mal lief er für sein Heimatland auf und erzielte 40 Tore. Niemand kam öfter für die „Dragons“ zum Einsatz, niemand erzielte mehr Tore für Wales. Bei der EM 2016 führte er die Mannschaft als unumstrittener Anführer sensationell ins Halbfinale. Die Teilnahme an der WM 2022 war die erste für Wales nach 64 Jahren.

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