Nach dem Nouri-Aus: Nur Labbadia kann Werder helfen
Nach dem Nouri-Aus: Nur Labbadia kann Werder helfen

Nach dem Nouri-Aus: Nur Labbadia kann Werder helfen

Am Montag, 11.30 Uhr, war die Zeit für Alexander Nouri (38) als Trainer von Werder Bremen abgelaufen. Werder-Sportvorstand Frank Baumann (42) verkündete in einer Pressekonferenz die Trennung – nach Saison übergreifend 13 Spielen ohne Sieg in der Bundesliga. Namen für die Nouri-Nachfolge werden am Osterdeich zur Genüge gehandelt. Aussichtsreicher Kandidat ist jedoch einer, der zuletzt den Nord-Rivalen HSV vor dem Absturz in die Zweitklassigkeit bewahrte: Bruno Labbadia (50).

Die Anwohner an der Hamburger Alster berichten oft und gern von den Begegnungen mit prominenten Joggerinnen und Joggern. Zu den Promis, die ihre Laufeinheiten dort absolvieren, gehört auch der immer noch in Hamburg wohnhafte Ex-HSV-Coach Bruno Labbadia (50).

Der frühere Profi und 2-malige Trainer des Hamburger SV hält sich für neue Aufgaben fit. Eine Job-Option ist seit Montag auch für Labbadia wieder ein Thema: Der frei gewordene Trainerposten beim SV Werder Bremen. Für die Bremer ging Labbadia zwischen 1996 und 1996 auf Tor-Jagd und erzielte in 63 Liga-Spielen 18 Treffer für die Hanseaten.

Werder mit historischem Negativ-Rekord

Von einer solchen Tor-Ausbeute kann Werder derzeit nur träumen. Wird Labbadia Nachfolger des am Ende glücklosen Alexander Nouri, so übernimmt der ehemalige Stürmer die schlechteste Offensive der Liga. Seit 5 BL-Spielen (1:1 in Wolfsburg) warten die Bremer Fans auf einen Torjubel, so lange ist ihr Team nun schon ohne eigenen Treffer. Mehr noch: Werder erzielte in 10 Spielen nur 3 Tore. Bremen unterbot damit den historischen Negativ-Rekord des Erzrivalen Hamburger SV aus der Saison 2016/2017 mit 4 Treffern aus 10 Liga-Partien. Dass „die Mannschaft voll hinter Nouri steht“, wie Kapitän Zlatko Junuzovic (30) vor der Partie gegen den FCA in SPORT BILD vollmundig erklärt hatte, erwies sich bei der niederschmetternden 0:3-Pleite am Sonntag gegen den FC Augsburg als Lippenbekenntnis. Eine spielerische Weiterentwicklung war bei Werder Bremen in der 13-monatigen Amtszeit von Nouri nur selten erkennbar. Steigt Werder direkt ab, so liegt die Quote bei 2.35.

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Labbadia wäre sofort verfügbar

Vorteil Labbadia – der 50-jährige Hesse kennt den Verein Werder Bremen aus seiner aktiven Zeit. Er ist sofort verfügbar und hat – anders als etwa der ebenfalls als Kandidat genannte Thomas Tuchel – Erfahrung im Abstiegskampf. Im April 2015 übernahm Labbadia 6 Spieltage vor Saisonende einen sportlich wie mental komplett angeschlagenen HSV. Er rettete das einzige, nie abgestiegene Bundesliga-Gründungsmitglied von 1963 vor dem Absturz. Wie BILD schon Mitte Oktober berichtete, war Labbadia bereits vor der Nullnummer der Bremer beim 1. FC Köln heißester Kandidat auf die Nouri-Nachfolge. Schon im Februar hatten die Bremer laut Hamburger Morgenpost den Ex-HSV-Coach auf dem Zettel. Labbadia lehnte damals ab, weil er „nicht den Feuerwehrmann spielen“ wollte. Das müsste er in diesem Fall wohl umso mehr tun.

Dass der für Sommer 2018 als Sportdirektor eingeplante Thomas Schaaf (56) auch auf die Trainerbank zurückkehrt, erscheint dagegen unwahrscheinlich. Zudem gilt die Werder-Trainerlegende, von 1999 bis 2013 im Amt und u. a. 3-mal Pokalsieger, eben nicht als Abstiegskämpfer. Schaafs letzte Mission als „Retter“ mit einem BL-Klub ging bei Hannover 96 im Jahr 2015/2016 bei 10 Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz vollkommen schief.

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Werder Bremen mit Max Kruse (l.) nach dem 0:3 gegen den FC Augsburg am Nullpunkt. Trainer Alexander Nouri (2. v. l.) musste gehen.
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