Naby Keita: Klopps großer Coup
Naby Keita: Klopps großer Coup

Naby Keita: Klopps großer Coup

Lange hatte Liverpools deutscher Trainer Jürgen Klopp (50) um Leipzigs Mittelfeldregisseur Naby Keita (22) gebuhlt. Am Montag wurde der Deal nun zum 30. Juni 2018 perfekt gemacht. Dank einer Ausstiegsklausel. Ein cleverer Schachzug von Klopp und den Reds. Ein Vorteil für RBL.

Wahrscheinlich wusste Ralph Hasenhüttl (49) schon mehr. Während des Gastspiels beim Emirates Cup Ende Juli in London verriet der österreichische Coach der Roten Bullen, dass Naby Keita „in der kommenden Saison zu 100% in der kommenden Saison für Leipzig spielen wird“. Da hatte der Vizemeister der Bundesliga gerade die zweite Offerte des großen FC Liverpool für den Mittelfeldspieler aus Guinea abgelehnt.

Fast 80 Mio. € wollten die Reds für Keita, in der erfolgreichen Saison 2016/2017 mit 16 Tor-Beteiligungen in 31 BL-Spielen mit der wertvollste Spieler der Leipziger, für seine Dienste hinlegen. „Jeder sieht, wie wichtig Naby für unser Spiel ist“, betonte Hasenhüttl, „er ist unser wichtigster Mann. Wenn du eine so erfolgreiche Saison spielst, ist es normal, dass ein Spieler Angebote von anderen Klubs bekommt.“ Die Personalie Keita wurde bei RB Leipzig zur absoluten Chefsache. RB-Investor Dietrich Mateschitz (73) schaltete sich aus der österreichischen Konzern-Zentrale ein. Der Milliardär wischte das Angebot aus Liverpool mit einem Verweis auf Keitas Vertragslaufzeit bis zum 30. Juni 2020 und einem entschiedenen „No way“ vom Tisch.

Nach dem Freiburg-Spiel war alles klar

In dieser Woche ging alles sehr schnell. Im Anschluss an den 4:1-Erfolg bei der Saison-Heimpremiere gegen den SC Freiburg flog Keita nach Manchester. Leipzigs Geschäftsführer Oliver Mintzlaff (42) verhandelte am Montag die Details des Transfers. Dieser wurde durch eine Ausstiegsklausel in Keitas Arbeitspapier möglich. Wechselt der 22-Jährige nach der kommenden Saison, ist die Summe von 55 Mio. € fix. Damit ist für Leipzig laut BILD eine „gestaffelte“ Ablöse drin. Oder anders: Je besser Leipzig in seiner letzten Saison mit Keita spielt, desto teurer wird es für die Engländer. Verpassen die Roten Bullen das internationale Geschäft, zahlt Liverpool 65 Mio. € für Keita, dessen Marktwert bei 27 Mio. € liegt. Das wären dennoch 10 Mio. € mehr als in der verankerten Ausstiegsklausel. Bei Erreichen der Europa League bekommen die Sachsen im kommenden Sommer 70 Mio. € für den Mittelfeld-Strategen. Im Falle einer erneuten Champions-League-Teilnahme von RBL würden aus Liverpool sogar 75 Mio. € überwiesen.

Keita kann de Bruyne überholen

In diesem absoluten Erfolgsfall für Leipzig dürfte Keita – Stand heute – zum zweitteuersten Export der Bundesliga-Geschichte aufsteigen. Keita würde so den Belgier Kevin de Bruyne überholen, der 2015 für 74 Mio. € vom VfL Wolfsburg zu Manchester City wechselte.

,,Gestaffelte“ Ablöse macht Keita-Transfer zum Riesen-Deal

Unter dem Strich ist der Keita-Deal eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten. Klopp bekommt mit Keita seinen Wunschspieler. Leipzig geht mit dem 24-fachen Nationalspieler Guineas in die Champions-League-Premierensaison und kassiert deutlich mehr Geld. Vielleicht war es am Ende auch Kalkül des Afrikaners, sich erst einmal auf der großen Bühne in der „Königsklasse“ in Diensten von RBL zu präsentieren. „Naby weiß, dass es eine fantastische Sache ist, mit uns in der Champions League zu spielen“, glaubt Ralph Hasenhüttl, „ich denke, er wird noch fokussierter spielen als im Vorjahr.“

In der noch jungen Saison machte Keita alle 3 Leipziger Pflichtspiele über die kompletten 90 Minuten und lieferte 1 Tor-Vorlage.

Dynamisch und torgefährlich: Naby Keita (m., hier gegen den SC Freiburg), passt vom Spielstil ideal in das Offensivsystem von Liverpools Trainer Jürgen Klopp. 

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