Die Bild titelt: „Es wäre die Sommer-Sensation! Gemeint ist eine mögliche Rückkehr von DFB-Rekordtorjäger Miroslav Klose. Vor 12 Jahren verließ er seine pfälzische Heimat und zog in die große Fußballwelt. Der 38-Jährige ist bis heute, trotz aller Erfolge, bewundernswert bescheiden geblieben. Angeblich will sich der 1. FC Kaiserslautern jetzt ernsthaft um eine Rückkehr bemühen, doch das würde aus Sicht des Weltmeisters wenig Sinn machen.
„Ich wäre, wie sagt man, mit Puder gepudert, wenn ich das nicht zumindest probieren würde“, sagte der Vorstandsvorsitzende Thomas Gries und fügte an: „Für den FCK wäre das wie ein Jackpot, das große Los. Zumindest probieren sollten wir es.“
Als Fan des 1. FC Kaiserslautern geht einem bei dieser Nachricht das Herz auf. Der verlorene Sohn zurück im Trikot der Roten Teufel. Nach Jahren der sportlichen Tristesse, nach unzähligen Querelen in der Führungsebene des Klubs wäre diese Verpflichtung wohl wirklich die Sensation des deutschen Transfer-Sommers. Gestemmt werden soll die Verpflichtung durch potentielle neue Sponsoren. „Wir haben ziemlich gute Gespräche und ich bin mir sicher, dass wir bald einen Hauptsponsor präsentieren können und neue Exklusivpartner“, so der neue Vorstand weiter.
Aber warum in aller Welt sollte der weitgereiste Klose sich das nochmal antun? Es gibt genügend Gründe, die dagegen sprechen:
– Miro Klose ist 38 Jahre alt und der 1. FC Kaiserslautern kein wirklicher Aufstiegskandidat. Sollte eine Weltstar wie er seine Karriere wirklich in der 2. Bundesliga beenden?
– Was wenn die Rechnung nicht aufgeht und er seinem alten Verein nicht wie gewünscht helfen kann. Allein um sein Image aufzupolieren hat Klose das nicht mehr nötig.
– Die 2. Bundesliga ist für ihr rustikales Spiel bekannt. Klose hatte in den letzten Jahren immer öfter mit Verletzungen zu kämpfen.
– Die Innenverteidiger des SV Sandhausen und Erzgebirge Aue reiben sich schon die Hände, den Weltmeister noch mal über die Bande fliegen zu lassen. Wer kann in der 2. Liga schon von sich behaupten, einen Weltmeister umgegrätscht zu haben.
Der romantische FCK-Fan würde eine Heimkehr des verlorenen Sohnes euphorisch begrüßen. Rational betrachtet sollten die Vereinsverantwortlichen mit ihren Sponsoren und Partnern dafür Sorge tragen, den Verein wieder auf solide und gesunde Füße zu stellen, anstelle mit einer – aus sportlicher Sicht – zweifelhaften Personalrochade zwar für Aufsehen, aber wahrscheinlich nicht für nachhaltigen Erfolg zu sorgen.