Der Weltmeister ist in der Weltklasse angekommen! Der Kicker sieht Mesut Özil in seiner am Montag veröffentlichten „Rangliste des deutschen Fußballs“ als einzigen deutschen Auslandsprofi in der höchsten Kategorie. Spieler im Ausland in der Weltklasse. Die Leistungsdaten des offensiven Mittelfeldspielers stützen diese Einschätzung – aber wie lange bleibt Özil dem FC Arsenal noch erhalten?
Diese Rekordmarke hat Mesut Özil erst mal sicher. Der Arsenal-Regisseur absolvierte am 26. Dezember 2016 gegen West Bromwich Albion (1:0) sein 100. Spiel in der Premier League und ist damit der einzige Profi, der sowohl in der englischen Fußball-Eliteliga als auch in der spanischen Primera Division und in der Bundesliga mehr als 100 Mal auf dem Platz stand.
Dass Mesut Özil am Montag zum ersten Mal vom renommierten Kicker-Sportmagazin in die Rubrik „Weltklasse“ aufgenommen wurde, freut den gebürtigen Gelsenkirchener: „Diese Einstufung zeigt, dass mein Bestreben, mich ständig weiterzuentwickeln, auch in der Öffentlichkeit anerkannt wird.“
Bestes Argument: Özils beste Tor-Ausbeute im Arsenal-Dress
Stimmt. Noch mehr als 2015/2016, als Özil in 25 Premier-League-Partien zwar 19 Vorlagen, aber nur 5 Tore lieferte, prägt er in dieser Saison das Spiel des FC Arsenal wie kaum ein anderer Profi in Arsene Wengers Luxus-Kader: 5 Tore – so viele wie nie zuvor im Dress der Gunners – und dazu 4 Vorlagen. Nur der Chilene Alexis Sanchez (15 Tore) und der verletzte Theo Walcott (11) trafen in der Liga in dieser Spielzeit häufiger als Özil. In der Champions League netzte Özil in 6 Auftritten 4 Mal ein und brachte mit 3 Assists die erneute Achtelfinal-Teilnahme auf den Weg. „Ein überzeugender Qualitätsbeweis“, wertet der Kicker diese Leistungsdaten aus der „Königsklasse.“
Die Frage ist nur: Wie lange sehen wir den Weltmeister noch im Dress des 13-fachen englischen Fußballmeisters aus Highbury? Sein Vertrag bei den Londonern läuft noch bis 2018, aber eine Einigung über eine Verlängerung konnte man zuletzt im Dezember nicht erzielen. Wie die britische Zeitung Evening Standard zu wissen glaubt, droht der neue Özil-Deal am Gehalt zu scheitern. Die Bezüge des Top-Verdieners bei Arsenal (€ 170.000 pro Woche) sollen, glaubt man der Zeitung, mehr als verdoppelt werden. Demnach soll Özil künftig genauso viel verdienen wie Paul Pogba bei Manchester United. Der Franzose kommt bei den Red Devils auf ein Wochensalär von € 350.000.
Özil bei Arsenal: Geld oder Liebe?
„Es ist das erste Mal, dass ich konkret darüber rede“, kommentierte Özil am Montag die stockenden Verhandlungen in einem Kicker-Interview, „ich bin sehr, sehr froh, dass ich für Arsenal spiele. Die Fans wollen, dass ich bleibe, jetzt hängt‘ s nur noch am Klub. Der Verein weiß, dass ich vor allem wegen Arsene Wenger hier bin, der mich geholt hat und dessen Vertrauen ich genieße.“
Der französische Erfolgscoach, in seinem 21. Jahr in London, holte Özil unmittelbar vor dem Ende der Sommer-Transferperiode 2013 für € 47 Mio. zum FC Arsenal. Da auch Wenger, dessen Vertrag Ende Juni ausläuft, seine Zukunft in der britischen Hauptstadt offen lässt, droht die Personalie Özil bis zum Schluss zur Hängepartie zu werden. Oder doch nicht?
„Özil und Sanchez (pokert ebenfalls um einen neuen Vertrag, d. Red.) geißeln den Klub mit ihren Gehaltsforderungen“, hatte Arsenal-Ikone Thierry Henry vor kurzem geätzt.
Mesut Özil jedoch stellt klar: „Es geht mir um Vertrauen und Wertschätzung, nicht ums Geld.“