Der Wechsel von Mateo Kovacic von Inter Mailand zu Real Madrid ist perfekt. Inter-Trainer Roberto Mancini bestätigte den Transfer. € 35 Mio. lassen sich die Königlichen den Kroaten kosten. Aber auf welcher Position plant Trainer Rafa Benitez mit dem 21-Jährigen?
Es ist ein Wechsel, der ziemlich überraschend kommt. Der kroatische Nationalspieler Mateo Kovacic schließt sich Real Madrid an. Inter-Trainer Roberto Mancini zeigte sich wenig begeistert über den Abgang seinen Mittelfeld-Technikers, nannte aber den Grund: Das Financial Fairplay der UEFA. „Was soll man machen? Es gibt Regeln, wie das Financial Fairplay, an die man sich halten muss. Es tut uns leid, aber so ist es eben. Der Verkauf von Kovacic und Shaqiri wird uns erlauben, das Team künftig weiter zu verstärken“, sagte Mancini gegenüber Mediaset. Nach den Transfers von Geoffrey Kondogbia (€ 30 Mio.), Jaison Murillo (€ 8 Mio.), und Davide Santon (€ 3,5 Mio.) sowie den Leihgebühren für Stevan Jovetic, Martin Montoya und Miranda war Inter gezwungen, weitere Transfererlöse zu erzielen, um nicht gegen die Richtlinien des Financial Fairplay zu verstoßen.
Für Inter war der Transfer notwendig, für Real Madrid auch? Es ist ja nichts neues, das bei den Königlichen nicht immer nach Bedarf eingekauft wird. Stars müssen her, am besten jede Saison mindestens einer. Ob der Spieler dann ins System passt, ist erstmal zweitranging. Hauptsache er generiert Aufmerksamkeit, verkauft Trikots und kostet viel Geld, um der Welt zu zeigen: Seht her, wir können uns jeden Spieler dieses Planeten leisten. Aber der Kovacic-Deal passt nicht in diese Kategorie. Erstens, da der Spieler noch kein fertiger Star von Weltformat ist. Zweitens, da der Transfer doch mit mehr Weitsicht geführt wurde, als es auf den ersten Blick vermuten lässt.
Die Paradeposition von Kovacic ist das offensive zentrale Mittelfeld. Mit Toni Kroos, Luka Modric, James Rodriguez, Isco und Neuzugang Marco Asenio ist Real hier eigentlich ausreichend besetzt – sowohl qualitativ als auch quantitativ. Dazu kommen mit Casemiro, Lucas Silva und Asier Illarramendi 3 defensiv ausgerichtete Spieler für die Zentrale, die ebenfalls um Einsatzzeit kämpfen. Wo soll da noch Platz für Kovacic sein? Wenn Rafa Benitez alle Spieler zur Verfügung stehen, wird für Kovacic zu Beginn wohl erstmal kein Platz in der ersten Elf sein. Aber: Luka Modric hatte im letzten Jahr mit großen Verletzungssorgen zu kämpfen. Illarramendi und Silva scheinen außen vor, absolvierten in der Vergangenheit bereits nur wenig Spiele für die Königlichen. Bei beiden halten sich zudem hartnäckig Wechselgerüchte. Casemiro war an Porto ausgeliehen, er muss sich ebenfalls erstmal neu beweisen. Marco Asenio ist mit seinen 19 Jahren jemand für die Zukunft, der aus der 2. spanischen Liga kommt – und schon ist die Anzahl potentieller Kovacic-Kontrahenten geschrumpft.
Benitez kennt die Fähigkeiten des Kroaten aus seiner Zeit in Italien beim SSC Neapel. Der Transfer ist auch ein Zeichen für die Zukunft. Mit seinen 21 Jahren muss Kovacic nicht sofort funktionieren, sondern dient als Versprechen für die Ära nach Cristiano Ronaldo. Zusammen mit Isco (23 Jahre), James Rodriguez (24) und Toni Kroos (25) ist Real bestens für die Zukunft gewappnet – auch wenn € 35 Mio. für ein Zukunftsversprechen viel Geld ist. Aber bei Real Madrid gab es in der Vergangenheit viel größere Ausgaben, die weniger Sinn ergaben.