Markus Babbel: Er hat den Turnaround geschafft
Markus Babbel: Er hat den Turnaround geschafft

Markus Babbel: Er hat den Turnaround geschafft

Markus Babbel war als Trainer schon abgeschrieben. Doch jetzt führt er den FC Luzern nach oben – und wird dafür mit einer Vertragsverlängerung belohnt. 

Als Spieler war Markus Babbel ein Großer, ohne Zweifel. Er wurde mit der DFB-Nationalmannschaft 1996 Europameister, er war Deutscher Meister, Pokalsieger in Deutschland und England und holte mit 2 Teams den UEFA-Pokal (FC Bayern und Liverpool). Doch ob er auch ein großer Trainer sein könnte? Daran gab es zu Beginn doch einige Zweifel.

Schneller Erfolg …

Bei seiner 1. Station, dem VfB Stuttgart, ließ Markus Babbel die Kritiker zunächst verstummen. Gleich in der 1. Saison führte Babbel den VfB in die Champions League. Nach dem Hoch kam allerdings ein Tief: In der folgenden Spielzeit schaffte der Coach mit den Stuttgartern in der Königsklasse nur einen Sieg in 5 Partien. Der Trend zeigte auch in der Bundesliga nach unten – und deshalb zogen die Schwaben noch vor Weihnachten die Reißleine.

… doch dann kamen die Probleme

Mit Hertha BSC stieg Markus Babbel aus der 2. Liga auf, seinem vorzeitigen Abgang ging jedoch eine öffentlich ausgetragene Kontroverse mit Manager Michael Preetz voraus, die sein Image nachhaltig beschädigte. Es dauerte dennoch nicht lange, bis der gebürtige Münchner einen neuen Job fand: Nach 10 Monaten fand das Abenteuer Hoffenheim ein jähes Ende. Den Fans war das nicht unrecht.

Das Ende? Nein!

2 Jahre lang blieb Markus Babbel ohne Job. Zwar war er nach Trainer-Entlassungen in der Bundesliga immer wieder im erweiterten Kandidatenkreis, doch nach und nach geriet Babbel aus dem Fokus. Im Oktober 2014 nahm er das Angebot des FC Luzern in der Schweizer Super League an. Für viele überraschend. Und so richtig mitbekommen hat man hierzulande nicht, wie es dem 43-Jährigen seither dort erging. Dabei war Babbel durchaus erfolgreich.

Vom Abstiegskandidaten zum Europapokal-Anwärter

Als er in Luzern anheuerte, steckte der Klub tief im Abstiegskampf. Babbel führte den FCL noch auf Rang 5. In dieser Saison sieht es ebenfalls sehr gut aus: Vor dem Heimduell mit Schlusslicht FC Zürich am Sonntag liegt Luzern auf Platz 4 – der am Ende für die Europa League reichen würde. Mit Nico Brandenburger, Clemens Fandrich oder Sebastian Schachten hat Babbel gleich mehrere Landsleute als Spieler zur Verfügung.

Das Image aufpoliert

Ein Ticket für den Europapokal könnte Markus Babbel mit Luzern auch über den Schweizer Cup erreichen – dort steht das Team bereits im Halbfinale. Diese guten Leistungen veranlassten die Vereinsbosse dazu, den Vertrag mit Babbel vorzeitig bis 2018 zu verlängern. Ein wichtiger Schritt, um das angekratzte Image in Deutschland wieder aufzupolieren. Selbst wenn es noch ein Weilchen dauert – eine Rückkehr in die Bundesliga ist jetzt nicht mehr ausgeschlossen.

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Der Abgang von Markus Babbel in Hoffenheim war nicht so schön …
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